Der Bayerische Rundfunk gastierte auf dem Veitenstein, einer der höchsten Erhebungen der Haßberge, direkt an der Grenze von Unter- zu Oberfranken gelegen. Die Moderatoren lüfteten dabei das Geheimnis der territorialen Zugehörigkeit.
Die letzten Rätsel wollte er lüften, stattdessen warf er neue Fragen auf. Eberhard Schellenberger, Leiter des Studios Mainfranken des Bayerischen Rundfunks (BR) in Würzburg, spürte am Mittwochmittag bei einer einstündigen Radio-Live-Sendung von Bayern 1 dem Mythos und den Legenden des Veitensteins nach.
Die Querkel und die Höhle hatten es dem aus Zeil stammenden Rundfunkreporter angetan. Seit Monaten umtreiben ihn die Sagen, die sich um den 461 Meter hohen Berg ranken. "Er hat mich schon vor Weihnachten angerufen, ob wir uns so eine Veranstaltung zutrauen", erzählte Roland Wolf, der Vorsitzende des Haßbergvereins Lußberg, der den Veitenstein im Namen trägt und sich um die dortige Höhle kümmert.
Doch eigentlich sind die Lußberger gar nicht zuständig. Wie auch Schellenberger herausfand.
"Als wir forschten, welchen Bürgermeister wir zur Sendung einladen sollten, kam heraus, dass der Veitenstein eigentlich zu Oberfranken, damit zur Stadt Baunach gehört. Doch der Bürgermeister wiegelte ab. "Das machen die Lußberger." Also kam Breitbrunns Bürgermeisterin Gertrud Bühl (Freie Wähler) zu Ehren.
Und Ehrenmitgliedschaften gab's auch: Die Brüder Heinrich, Günther und Herbert Köder aus Sennfeld, die vor über 40 Jahren die Höhle freilegten, wurden in den "Adelsstand" des Haßbergvereins erhoben. Die passionierten Höhlenforscher hatten auf der Rückfahrt nach einem Sonntagsausflug in die Fränkische Schweiz in einem Zeiler Café vom Veitenstein und dessen Legenden gehört.
"Und von einem angeblichen Schatz", wusste Schellenberger.
"Wir sind der Sache auf den Grund gegangen, haben mit selbst gebauten Geräten geschuftet und in Zehn-Liter-Eimern Unmengen an Steinen herausgeholt, aber nichts gefunden", verriet Heinrich Köder. Dass dem nicht ganz so war, belegte Leo Hofmann an 4000 Jahre alte Steinbeilen und Roland Wolf mit einem historischen Schachspiel.
Moderatoren kneifen Auch auf das dramatische Geschehen in der größten Höhle Deutschlands bei Berchtesgaden wurde eingegangen. "Bei uns geht's zwar eng zu, aber nicht gefährlich", wurde der 17 Meter tiefe Abstieg in den Hohlraum beschrieben, in den nur fünf Personen passen. Schellenberger und Kollegin Susanne Günther trauten sich trotzdem nicht.
Die Veranstaltung, bei der 15 des 75 Mitglieder zählenden Haßbergvereins im Einsatz waren, dazu die Feuerwehr Priegendorf, das Rote Kreuz und der Staatsforstbetrieb Forchheim war ein voller
Erfolg: Sie strömten - zu Fuß, mit Stöcken, auf dem Rad, in Autos. Sie kamen aus allen Richtung - aus Gerach, Reckendorf, Dorgen- und Priegendorf und dem Lautergrund.
Der Veitenstein ist ein Grenzfall. Gehört zu Oberfranken, wird aber von Unterfranken betreut. Grenzt an die Gemeinden Rentweinsdorf, Gerach, Reckendorf, Baunach und Breitbrunn an. Das weckt Interesse. Auch bei Radiomachern. Deshalb gastierte auf der 14. Station seiner Mainfrankentour das Team von Bayern 1 zu Waldfest und einstündiger Live-Sendung auf einer der höchsten Erhebungen der Haßberge. Hunderte von Besuchern schauten den Moderatoren und Technikern über die Schultern und auf die Finger.
Mit dabei auch einige Stammgäste. "Die begleiten uns überallhin", freute sich Schellenberger. Eine Schweinfurterin: "Das ist die 14. Station und bei 13 war ich dabei."