159 junge Männer und Frauen wurden am Regiomontanus-Gymnasim in Haßfurt aus der Schulzeit entlassen. Dabei bekamen sie noch einige wegweisende Worte mit auf den Weg.
Für 159 junge Frauen und Männer gehört die Schulzeit seit Freitagnachmittag endgültig der Vergangenheit an. Während der traditionellen Abschlussfeier im "Silberfisch" überreichte Schulleiter Max Bauer den Abiturientinnen und Abiturienten des Haßfurter Regiomontanus-Gymnasiums ihre Entlasszeugnisse und verabschiedete sie in den nächsten Lebensabschnitt.
39 Schüler erzielten sogar eine Gesamtleistung mit einer Eins vor dem Komma. Der Gesamtschnitt pendelt "so um die 2,4", wie Bauer betonte. Mit diesem Ergebnis war der Oberstudiendirektor "zufrieden. Wir haben ja wieder einige überragende Leistungen." Die Prüfungsanforderungen waren dabei wieder "ganz normal. Es gab keine Klagen von den Kollegen, dass irgendwelche Aufgaben unfair oder nicht machbar waren", hob Max Bauer hervor und ergänzte: "Das sind subjektive Einschätzungen.
Mal ist das eine Fach ein bisschen leichter zu machen, mal das andere."
Die "wohl verdiente Zuerkennung der allgemeinen Hochschulreife" bescheinige den Abiturientinnen und Abiturienten derweil "die höchste formale Qualifikation, die Schulen vergeben können." Sie entlässt aber nicht aus der Verantwortung, stets und weit über die Schulzeit hinaus zu lernen. "Die Schule oder eine Ausbildung kann man beenden, Lernen und Bildung bleiben ihrem Wesen nach ein unabschließbarer Prozess", betonte der Oberstudiendirektor.
Ernst des Lebens Für den Elternbeiratsvorsitzenden Marco Heumann (Unterhohenried) beginnt mit dem Abitur, wie schon im Kindergarten, in der Grundschule, und so weiter, wieder einmal ein Ernst des Lebens.
Aber dieser Ernst könne "in jedem Fall auch Spaß machen, wenn man den Mut und die Ausdauer hat, sich den Herausforderungen, die das Leben bietet, zu stellen." Man sollte immer offen für alles sein und Bereitschaft zeigen, auch einmal neue Wege zu gehen.
Der neue Landrat Wilhelm Schneider, der seine Abiturprüfung vor 36 Jahren in Ebern abgelegt hatte, appellierte an die Entlassschüler, den "wunderschönen Landkreis Haßberge" nicht aus den Augen zu verlieren. Es wäre seiner Meinung nach "von großem Vorteil, wenn möglichst viele von Ihnen nach dem Studium oder nach der Ausbildung ihre berufliche und private Zukunft hier bei uns in der Region suchen und finden könnten."
Nachdem für die Haßberge, Maintal und Steigerwald für die kommenden Jahrzehnte sinkende Bevölkerungszahlen prognostiziert werden, würden in der Region "tüchtige und gut ausgebildete Menschen" gebraucht, die in den
Unternehmen oder auch als Selbstständige "mithelfen, unser Gemeinwesen fortzuentwickeln." Der Landkreis Haßberge habe "so viel zu bieten, dass es sich lohnt, hier zu leben und zu arbeiten".
In Verbindung bleiben Um aber zumindest Kontakt zum Landkreis zu halten, sei der E-Mail-Newsletter - bestückt mit Aktivitäten aus Wirtschaft und Freizeit sowie Verweisen auf freie Praktikumsstellen, Möglichkeiten für Uni-Abschlussarbeiten und Stellenangebote im Landkreis Haßberge - eine gute Möglichkeit. "So bleiben Sie mit uns ohne großen Aufwand in Verbindung und sind ‚up to date', was Ihre Heimat angeht", sagte der Kommunalpolitiker auf seiner ersten Abiturientenverabschiedung in Haßfurt als Kreischef.
Im Namen aller Abiturientinnen und Abiturienten ließen Jasin Sahraoui (Haßfurt) und Daniel Zeiß (Sand) dann ihre Zeit am Gymnasium Revue
passieren. Ihr Fazit: "Bisher waren wir alle Schauspieler in einer Show, doch nun müssen wir alle lernen, unseren eigenen Film zu fahren." Die witzige Begrüßung übernahm derweil der Oberstufenkoordinator der Q12, Oberstudiendirektor Reinhold Hau.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Schulorchester (Leitung Wioletta Baumgartner-Sauer), dem Vokalensemble (Petra Schlosser), der Big Band (Ekkehard Grieninger) sowie den Solisten Felix Graser am Marimbaphon (Klasse 7f) und Sängerin Alicia Biener (Q11).
Zwar ist das Abitur 2014 vorbei, doch der Blick richtet sich bereits auf das kommende Schuljahr. Sollte das Volksbegehren der Freien Wähler (FW) bezüglich der Wahlfreiheit G8 oder G9 tatsächlich auf breite Zustimmung stoßen, käme nicht nur auf das Haßfurter Gymnasium "ein großer organisatorischer Aufwand" zu.
"Das sehen wir schon mit größter Skepsis", räumt Schulleiter Max
Bauer Bedenken ein. Noch aber will er sich nicht damit beschäftigen, schließlich gebe es noch "keinerlei konkrete Überlegungen. Ich weiß nicht, wie man sich das vorstellt." Fakt ist, dass es am Haßfurter Schulzentrum "seit Jahren keine Diskussionen mehr bezüglich des G8 gibt", wie der Knetzgauer betont. Ihm persönlich wäre es also "am liebsten, wenn wir das System, mit dem wir gut zurecht kommen, insgesamt lassen würden und nur innerhalb das ein oder andere noch verändern könnten. Natürlich", so Bauer abschließend, "müssen sich die Schüler stärker als früher auf die Schule konzentrieren."