In Rentweinsdorf haben die überparteilichen Wähler ihr Team für die Kommunalwahl nominiert. Auch den Bürgermeister wollen die Freien stellen.
Kurt Weißheimer will Bürgermeister in Rentweinsdorf werden. Die ÜWG-Mitglieder nominierten den amtierenden Marktgemeinderat am Mittwoch einmütig zu ihrem Kandidaten. Weißheimer tritt gegen Willi Sendelbeck (SPD) an, der die Gemeinde seit mehr als 20 Jahren regiert und im März neuerlich Bürgermeister werden möchte. Mit Armin Schätzlein aus Treinfeld schickt außerdem auch der CSU-Ortsverband einen Kandidaten ins Rennen.
"Es ist an der Zeit, dass die ÜWG sich auch um das Bürgermeisteramt bewirbt", betonten FW-Landratskandidatin Birgit Bayer und Rauhenebrachs Bürgermeister Oskar Ebert. Beide begleiteten die Nominierung.
"Ich habe als Gemeinderat festgestellt, dass Vieles in Rentweinsdorf anders und besser laufen könnte", erklärte Weißheimer in seiner Vorstellungsrede. Er habe sich die Entscheidung, für das ehrenamtliche Bürgermeisteramt zu kandidieren, nicht leicht gemacht, doch breite Unterstützung erfahren.
Der 55-jährige Vater vierer Kinder bezeichnete sich als tief verwurzelt in Rentweinsdorf. Er lernte zunächst als Maschinenschlosser, führte nach dem frühen Tod des Vaters einige Jahre lang den elterlichen Bauernhof und arbeitet nach Weiterbildungen seit rund 20 Jahren bei FTE als Werkstoffprüfer. Schon mit 16 habe er seinen Dienst bei der Feuerwehr angetreten, Ausgleich fand er in der Leichtathletik. Seit 1996 hat er Sitz und Stimme im Marktgemeinderat und viele kennen ihn als Büttenredner im Rentweinsdorfer Fasching.
Die Rentweinsdorfer Identität Aus seiner Erfahrung aus dem Marktgemeinderat entwickelte Weißheimer ein Programm, das die Menschen, die Rentweinsdorfer Identität in den Mittelpunkt stellt. Rentweinsdorf werde in der Öffentlichkeit und der Verwaltungsgemeinschaft nicht immer so präsentiert, wie das die Marktgemeinde verdient hätte, findet er. Es gehe außerdem um die Erhaltung und den Ausbau der Infrastruktur, ob bei Straßen oder Breitband, den Erhalt von Kindergarten und Schule und um die Ansiedlung von Firmen. Vieles sei zwar angegangen, doch fehle manchmal der Nachdruck.
Weißheimer nahm auch eine solide Finanzpolitik in den Blick. Er geht davon aus, dass man auch investieren könne, ohne eine Pro-Kopf-Verschuldung von 874 Euro wie in Rentweinsdorf zu produzieren. Konzepte brauche es für die Nutzung von Gebäuden in den Altorten ebenso wie für den Betrieb des neuen Eberner Hallenbades, an dem Rentweinsdorf über die Schulverbände beteiligt sei.
Stets am Ball bleiben müsse man auch bezüglich der Verkehrssituation auf der B279, "nicht dass Baunach und Reckendorf irgendwann Ortsumgehungen bekommen und wir bleiben außen vor", so der Kandidat. Viele Stärken hat Weißheimer auch in Rentweinsdorf und den Gemeindeteilen schätzen gelernt, doch die Akteure im Vereins- und Kulturleben brauchten auch aktive Unterstützung.
Im Gemeinderat möchte er zu einer konstruktiven und sachlichen Zusammenarbeit finden. Leider sei die Entwicklung nach der Kommunalwahl 2008 genau in die andere Richtung gelaufen.
Die ÜWG stellt seitdem mit sechs Gemeinderatsmitgliedern die größte Fraktion, die beiden anderen Parteien bilden, wie er ausführte, seither eine Koalition dagegen. Das behindere das Bemühen um eine Fortentwicklung von Rentweinsdorf. "Ich finde, nach vielen Jahren ist die Zeit reif für einen Wechsel", so der überzeugte Freie Wähler Kurt Weißheimer, dessen Kandidatur viel Applaus fand.
Die Kandidatenliste Auch die Gemeinderatsliste wurde einmütig verabschiedet.
Die Liste:
1. Kurt Weißheimer (Rentweinsdorf), 2. Ludwig Bock (Salmsdorf), 3. Matthias Sperber (Sendelbach), 4. Petra Haubner (Rentweinsdorf). 5. Helmut Grell (Treinfeld), 6. Günther Leyh (Losbergsgereuth), 7. Oliver Stark (Rentweinsdorf), 8. Stefan Schwarz (Lind), 9. Thomas Schnitzer (Treinfeld), 10. Wolfgang Martin (Rentweinsdorf), 11. Oliver Grell (Treinfeld), 12. Marco Schneider (Rentweinsdorf), 13. Ralf Martin (Salmsdorf), 14. Stefanie Winkler (Lind), 15. Werner Hieke (Rentweinsdorf).
Ersatzleute sind Jürgen Will und Elisabeth Jakob, Rentweinsdorf.
Für mehr Transparenz Die Landratskandidatin der Freien Wähler, Birgit Bayer, gratulierte zu einer breit aufgestellten Liste aus allen Altersklassen und Berufen. Wie in Rentweinsdorf sei auch auf Kreisebene ein Wechsel überfällig, nicht nur personell, sondern auch im Politikstil. Mehr Transparenz hat sie sich auf die Fahnen geschrieben. Sorgsam mit dem Geld der Bürger umzugehen, dafür stünden die Freien Wähler im Kreistag, erklärte Oskar Ebert, der ebenfalls mehr Transparenz anmahnte. Auf der Kreistagsliste der FW kandidieren aus Rentweinsdorf Ludwig Bock, Matthias Sperber, Günther Leyh und Kurt Weißheimer.