Im Landratsamt Haßfurt werden die Stimmzettel geprüft

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Sie prüften Stimmzettel am Montag im Landratsamt in Haßfurt (von links): Franziska Böhm und Petra Dressel. Fotos: Klaus Schmitt
Sie prüften Stimmzettel am Montag im Landratsamt in Haßfurt (von links): Franziska Böhm und Petra Dressel.  Fotos: Klaus Schmitt
Sie passen auf, dass die Kommunalwahlen im Landkreis ordnungsgemäß über die Bühne gehen: Michael Schor und Olaf Rückert (rechts).
Sie passen auf, dass die Kommunalwahlen im Landkreis ordnungsgemäß über die Bühne gehen: Michael Schor und Olaf Rückert (rechts).
 

Mit der Stimmabgabe ist es nicht getan. Die Gemeinden und die Landkreisbehörde in Haßfurt haben umfangreiche Aufgaben nach dem Urnengang. Außerdem werden bereits die Stimmzettel für die Stichwahlen vorbereitet.

"Ach du liebe Zeit" stöhnte ein Wähler, als er bei der Kommunalwahl am Sonntag in einem Wahllokal in Zeil einen Stimmzettel auseinander faltete. Am lauten Knittern des Papiers war zu erkennen: Das kann nur der riesige Stimmzettel für die Kreistagswahl sein. Hunderte von Kandidaten stehen darauf, 60 Sitze sind im Landkreis-Parlament zu besetzen. Das kostete etwas Mühe für den Wähler, sich den Überblick zu verschaffen und die Kreuzchen zu setzen.

Mühen haben und hatten auch die Wahlhelfer, die am Sonntagabend sowie am gestrigen Montag die Stimmzettel auszählen mussten. Die Arbeiten sind so umfangreich, dass das Ergebnis der Kreistagswahl am Montag noch nicht vorlag. "Frühestens" am Dienstag könne mit dem Ergebnis gerechnet werden, sagte gestern Olaf Rückert im Landratsamt, der zusammen mit seinem Kollegen Michael Schor die Wahl nachbereitete und zahlreiche Prüfungen vornahm.
Dutzende von Mitarbeitern waren dazu im Landratsamt eingespannt, und in den Städten und Gemeinden wurden teilweise auch noch die Stimmzettel der Kreistagswahl gestern ausgewertet. Wer sind die 60 neuen Kreisräte? Diese Frage wird wohl erst heute beantwortet.

Stimmzettel überprüft

Die Behörde in Haßfurt war am Sonntag vor allem damit beschäftigt, Stimmzettel zu prüfen: von der Landratswahl (die mit der Stichwahl am 30. März in die zweite Runde geht) und von der Kreistagswahl. Die Stimmzettel für die Bürgermeisterwahlen sowie die Gemeinderats- und Stadtratswahlen prüfen die Kommunen selbst.

Nicht selten gibt es Stimmzettel, für die ein Wahlvorstand vor Ort einen Beschluss herbeigeführt hat, ob der Schein gültig oder ungültig ist. Das geschieht, wenn der Stimmzettel nicht sauber ausgefüllt ist. Die beschlussmäßigen Stimmzettel überprüft das Landratsamt als Aufsichtsbehörde der Kommunen.

Einige hundert solche Stimmzettel dürften es sein, die besonders gewürdigt werden müssen, schätzt Michael Schor. Am wesentlichen Ergebnis, dass Wilhelm Schneider (CSU) und Bernhard Ruß (SPD) die Stichwahl um die Landratswahl bestreiten, wird sich aber nichts ändern. Zu klar sind die Zahlen.

Bei der Kreistagswahl kann es anders aussehen. Da werde es "deutlich mehr" Prüfungen geben, ist sich Olaf Rückert sicher.

Ärgerlicher Vorfall

Vor sechs Jahren ist es passiert, dass ein Eltmanner zunächst als Kreisrat benannt wurde, dann aber nach der Überprüfung herausgefallen war. Das ist ärgerlich, vor allem für den Betroffenen. Ein solcher Fall soll sich 2014 nicht wiederholen.

Insgesamt sind die Kommunalwahlen nach der Einschätzung der beiden Experten im Landratsamt weitgehend reibungslos und störungsfrei verlaufen. Das soll auch bei den Prüfungen in der Behörde in Haßfurt so bleiben und insbesondere bei den Stichwahlen am Sonntag, 30. März.

Das Landratsamt (für die Landratswahl) und die vier Gemeinden (für die Bürgermeisterwahlen: Rentweinsdorf, Knetzgau, Rauhenebrach, Haßfurt) bereiten bereits jetzt die Stimmzettel für die Stichwahlen vor. Das muss schnell gehen, denn es ist zu erwarten, dass auch bei diesem Urnengang zahlreiche Bürger von der Briefwahl Gebrauch machen wollen. Rund 50 Prozent der Wähler hatten aktuell ihre Stimme auf diese Weise abgegeben - Tendenz steigend.