Der Marktgemeinderat Rentweinsdorf fasste Beschlüsse zum 1,7 Millionen Euro teuren "Budenzauber"-Ausbau.
Bei der geplanten Erweiterung des Kindergartens "Budenzauber" in Rentweinsdorf gibt es mehr Hürden zu überwinden, als die Gemeinde anfangs dachte. So muss nun im Zuge der Baumaßnahmen eine Einstellhalle für Geräte und Maschinen sowie für Fahrzeuge am Erweiterungsstandort weichen und dafür an anderer Stelle ein Ersatzbau errichtet werden. Dies beschloss der Marktgemeinderat Rentweinsdorf in seiner jüngsten Sitzung.
Zu Beginn erfolgte eine Neubesetzung des Marktgemeinderates, nachdem Helmut Grell aus dem Ratsgremium ausgeschieden ist. Als sein Nachfolger rückte Wolfgang Martin für die Überparteiliche Wählergemeinschaft Rentweinsdorf (ÜWG) nach. Bürgermeister Willi Sendelbeck vereidigte das neue Ratsmitglied. Dazu wurde teilweise die Ausschussbesetzung neu geregelt. Wolfgang Martin gehört demnach der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebern und dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Rentweinsdorfer Grupp an und ist Stellvertreter im Finanzausschuss.
Für die Erweiterung des Kindergartens benötigt der Markt Rentweinsdorf ein benachbartes Grundstück, auf dem ein Bau steht. Dieser muss deswegen abgerissen und dafür ein Ersatzbau an anderer Stelle geschaffen werden.
In einer vorausgegangenen Sitzung mit den Eltern von Krippen- und Kindergartenkindern hatte die Gemeinde die Auskunft erhalten, dass die Planung bis etwa Juni spruchreif und antragsfähig sei. Nötige Baugrundsondierungen und die Ausweitung auf eine Straße erschweren die Planungen und erhöhen die Gesamtkosten, die mittlerweile bei rund 1,7 Millionen Euro liegen. Nach Fertigstellung verfügt dann der Kindergarten über 75 (bisher 60) Regelplätze und 24 (bisher zwölf) Plätze für Krippenkinder. Nach den bisherigen Vorstellungen ist das Bauende bis zum Beginn des Kindergartenjahres 2020/21 anvisiert.
Dirk Suhl von der VG Ebern nahm zum Tagesordnungspunkt "Einrichtung einer Kindergruppe für die Bau- und Übergangszeit in der ehemaligen Berufsschule in Ebern" Stellung. "Durch den Umbau und die steigende Kinderzahl können nicht alle Kinder in Rentweinsdorf untergebracht werden. Es wurden auch verschiedene Varianten geprüft, aber keine war vor Ort so, dass man sie nehmen konnte." Zu diesen Varianten zählten anscheinend eine Unterbringung im Schloss, im Marktsaal, im CVJM-Haus und in der Schule, scheiterten aber an Auflagen.
Deswegen ist die ehemalige Berufsschule in Ebern ins Kalkül gezogen worden. Auch die Fachaufsicht am Landratsamt hat diese Variante als optimal angesehen, zumal dort schon zwei Gruppen der Stadt Ebern untergebracht sind und die Infrastruktur vorhanden ist. Man benötigt deswegen nur noch den Beschluss des Marktgemeinderats, dass Rentweinsdorf die Kindergruppe dort einrichten will und die Kosten für die Einrichtung übernimmt. Das Gremium stimmte einmütig zu. Dabei konnte noch keine Antwort auf die Frage gegeben werden, welche Gruppen nach Ebern kommen. Dies müsse erst mit den Eltern abgesprochen werden, hieß es. Vielleicht bleibt die Kinderkrippe in Rentweinsdorf und die größeren Kinder werden nach Ebern verlegt.
Bürgermeister Willi Sendelbeck gab einige Informationen weiter. Er erklärte, dass die Stromleitung durch das Unternehmen Bayernwerk von Salmsdorf zum Doktorshof unterirdisch verlegt werden solle. Außerdem seien zwischen Salmsdorf und Goggelgereuth am Laimbach ein oder zwei Biber massiv am Werk. Die Gemeinde habe das Landratsamt und den Biberbeauftragten eingeschaltet. In Rentweinsdorf habe sich seit 45 Jahren der Wanderverein für die Pflege des "Obstberges" verantwortlich gezeigt. Da die Mitglieder und helfenden Bürger in die Jahre gekommen seien, könne dies nun nicht mehr der Wanderverein leisten und deshalb sei die Gemeinde wieder zuständig, gab der Bürgermeister weitere Auskünfte.