Haßfurt soll seinen Teil zum Allianzbad beitragen

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Der Runde Tisch war vor allem ein langer Tisch mit (von links): Hallenbadvereinsvorsitzender Petra Hohenberger, Susanne Makowski (BSJ), Horst Hofmann (Schulzweckverband), Landrat Wilhelm Schneider, Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler, Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann, SC-Haßberge-Vorsitzendem Julian Müller, Sands Bürgermeister Bernhard Ruß, Johannes Rennert von der Wasserwacht, den Landtagsabgeordneten Steffen Vogel (CSU) und Kathi Petersen (SPD), Paul-Bernhard Wagner als Vertreter ...
Der Runde Tisch war vor allem ein langer Tisch mit (von links): Hallenbadvereinsvorsitzender Petra Hohenberger, Susanne Makowski (BSJ), Horst Hofmann (Schulzweckverband), Landrat Wilhelm ...
Der Runde Tisch  war vor allem ein langer Tisch mit (von links): Hallenbadvereinsvorsitzender Petra Hohenberger, Susanne Makowski (BSJ), Horst Hofmann (Schulzweckverband), Landrat Wilhelm Schneider, Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler, Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann, SC-Haßberge-Vorsitzendem Julian Müller, Sands Bürgermeister Bernhard Ruß, Johannes Rennert von der Wasserwacht, den Landtagsabgeordneten Steffen Vogel (CSU) und Kathi  Petersen (SPD), Paul-Bernhard Wagner als Vertreter ...

Beim Runden Tisch in Zeil wurde deutlich: Alle wollen die Einrichtung als Gemeinschaftsprojekt erhalten.

Die Botschaft ist klar: Das Zeiler Hallenbad kann nur erhalten werden als Allianzbad. Und das wäre auch den Zeilern recht. Hauptsache, der Standort des Bades bleibt in Zeil.

Beim Runden Tisch am gestrigen Freitagabend im Rudolf-Winkler-Haus gab es keinen, der den Sinn und Nutzen des Zeiler öffentlichen Hallen- und Schul- schwimmbades in Frage gestellt hätte - allein die Allianz, um Sanierung oder wohl sehr viel wahrscheinlicher den Neubau anzugehen, wird wohl ein größerer Kreis sein müssen als nur die direkt angrenzenden Städte und Gemeinden.


Der Schlusspunkt ist erreicht


Den Runden Tisch hatte der Vertreter der Jungen Union und Vorsitzende des Schwimmclubs Haßberge, Julian Müller, organisiert. Den Hintergrund skizzierte der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann: Das Zeiler Hallenbad ist nach 44 Jahren verbraucht, ein Neubau stünde mit 7,5 Millionen Euro im Raum. Dazu Unterhaltskosten mit 250 000 Euro im Jahr - nicht bezahlbar für die finanzschwache Stadt Zeil.

Die deshalb ja auch die Mittel aus dem Finanzausgleichgesetz (FAG) im Höchstsatz bekommen würde, wie Landtagsabgeordneter Steffen Vogel (CSU) zu bedenken gab. Für den Staat stehen landesweit 1,5 Milliarden Euro im Raum, um akut sanierungsbedürftigen Hallen- und Freibäder zu fördern.

Für Vogel ist die Kernfrage: Wie gewährt man die Unterstützung? Bei der Abstimmung, wie das Geld verteilt wird, stehen im Moment die Städte und Gemeinden mit der Staatsregierung im Dialog. Vogel zeigte sich zuversichtlich, dass noch vor der Wahl die Förderrichtlinien vorliegen.

Vogels Kollegin Kathi Petersen (SPD) erinnerte daran, dass die Anträge auf Förderung der maroden Schwimmbäder in Bayern seit 2016 mit Landtagsmehrheit immer abgelehnt worden sind. Sie hofft nun auf ein echtes Umdenken.


Flächendeckender Unterricht

"Ohne das Zeiler Hallenbad gibt es keinen flächendeckenden Schwimmunterricht," untermauerte Horst Hofmann als Geschäftsführer des Schulzweckverbands Haßfurt. Der Erhalt funktioniere nur als Schulbad mit einer Förderung über die FAG-Mittel. Und diese sind deutlich mehr, wie sich aus der Beantwortung einer Frage von ÖDP-Kreisrat Rainer Baumgärtner (Zeil) ergab, als alle Gelder aus einer EU-Förderung.

Zwei Drittel der nötigen Summe würden so hereinkommen, doch blieben immer noch zwei Millionen an der Stadt Zeil hängen, und eine ähnliche Belastung bei der "Welle" zu schultern, das habe auch Haßfurt nur durch eine Bündelung der Kräfte erreicht, betonte Hofmann.


Eigene Herkulesaufgaben

Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler gab beim Blick auf die Frage nach einer Beteiligung etwa in einem Zweckverband zu bedenken, dass die Stadt Eltmanns selbst mit dem aus dem Jahr 1938 stammenden Freibad vor einer gewaltigen Aufgabe steht. "Wir sind mit an Bord, aber auch im Umkehrschluss."

Es sei natürlich schwierig, über Geld zu reden, er könne keine finanziellen Zusagen treffen, so Ziegler, denn man müsse auch die Eltmanner Seite sehen. Eltmann stemme schon allein an Unterhaltskosten noch weit mehr als die Zeiler. Aber eines steht für ihn fest: "Wir müssen Allianzen bilden."


Da muss auch Haßfurt mit ran, meinen die Sander

Der Sander Bürgermeister Bernhard Ruß fächerte den Bogen weiter auf. Eine Finanzierung nur aus dem Kreis der zehn ILE-Gemeinden reiche nicht. Es gebe kein öffentliches Bad in der Mainachse, die Gemeinden im ländlichen Raum hätten gut zu tun, um überhaupt ihre Pflichtaufgaben zu erledigen. "Die Kreisstadt Haßfurt als Mittelzentrum müsste auch mit im Boot sein", unterstrich er. Zum Erhalt des Zeiler Bades müsse man sich "breit aufstellen, und das ist für mich die Mainachse, dann kann man mit München sprechen, und dann wird für mich die Sache rund."

Was Sabine Kirchner später zu der Frage veranlasste, ob es hier überhaupt Sinn mache oder ob man hier nicht seine Zeit verschwende: Aus Haßfurt sitze kein Vertreter mit am Tisch. Ihre Frage nach dem Warum beantwortete Julian Müller damit, dass in dieser engeren Formation zumindest deutlich geworden sei, dass alle das Bad erhalten wollten. "Der Termin hat etwas gebracht, es sind alle gewillt, etwas zu tun", sagte er.


Hauptsache, das Bad bleibt in Zeil


Eines wurde auch klar sowohl in einer Wortmeldung wie auch in dem Statement von Hallenbadvereinsvorsitzender Petra Hohenberger: Die Zeiler haben über 40 Jahre mit eigener Kraft ihr Bad erhalten, mit einem Allianzbad können sie leben: Hauptsache, es bleibt in Zeil.