Handwerker im Landkreis begeistert von 2013

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Stießen auf ein gelingendes Handwerker-Jahr 2014 an (von links): der Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken Hugo Neugebauer, der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Thomas Stelzer, Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler, Landrat Rudolf Handwerker, Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner, Haßfurts Bürgermeister Rudi Eck und der stellvertretende Kreishandwerksmeister Alfred Kaiser. Fotos: Sabine Weinbeer
Stießen auf ein gelingendes Handwerker-Jahr 2014 an (von links): der Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken Hugo Neugebauer, der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Thomas Stelzer, Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler, Landrat Rudolf Handwerker, Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner, Haßfurts Bürgermeister Rudi Eck und der stellvertretende Kreishandwerksmeister Alfred Kaiser. Fotos: Sabine Weinbeer
Der Jugendchor Cantarella unter der Leitung von Sonja Wißmüller eröffnete den Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft im Klenze-Saal in Eltmann. Die jungen Männer, auf die die Chorleiterin besonders stolz sind, beeindruckten dabei auch mit einem Solo im Lied "For the longest time".
Der Jugendchor Cantarella unter der Leitung von Sonja Wißmüller eröffnete den Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft im Klenze-Saal in Eltmann. Die jungen Männer, auf die die Chorleiterin besonders stolz sind, beeindruckten dabei auch mit einem Solo im Lied "For the longest time".
 
Hugo Neugebauer, der Präsident der Handwerkskammer Unterfranken, betonte die hervorragenden Karrierechancen, die das Handwerk jungen Menschen bietet. Hunderte von Betrieben stünden zur Übergabe an und suchten engagierte junge Leute, die sich selbstständig machen möchten.
Hugo Neugebauer, der Präsident der Handwerkskammer Unterfranken, betonte die hervorragenden Karrierechancen, die das Handwerk jungen Menschen bietet. Hunderte von Betrieben stünden zur Übergabe an und suchten engagierte junge Leute, die sich selbstständig machen möchten.
 
Nomen est omen: Dem scheidenden Landrat Rudolf Handwerker bescheinigte nicht nur der Präsident der Handwerkskammer, dass er in seiner Amtszeit das Handwerk immer sehr aktiv unterstützt habe.
Nomen est omen: Dem scheidenden Landrat Rudolf Handwerker bescheinigte nicht nur der Präsident der Handwerkskammer, dass er in seiner Amtszeit das Handwerk immer sehr aktiv unterstützt habe.
 

"Der Name des Landrats war schon ein Stück weit Werbung für unseren Berufsstand", das erklärte der Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, Hugo Neugebauer", beim Neujahrsempfang der Handwerkerschaft Haßberge in Eltmann. Der Empfang stand in heuer im Zeichen des Abschieds von Landrat Rudolf Handwerker. Kreishandwerksmeister und die Obermeister der Innungen dankten dem scheidenden Kreis-Chef für die Unterstützung die Jahre über.

Der Neujahrsempfang ist eine "Erfindung" von Hans-Georg Häfner. Als er das Amt als Kreishandwerksmeister übernahm, schuf er diese Gesprächsplattform am Anfang des Jahres. Hier treffen sich die Innungsmeister mit Vertretern aus Politik, vom Arbeitsamt, aus den Schulen und von den Banken.

Viel Arbeit spiele sich hinter den Kulissen ab, erklärte Häfner. Stolz sei er auf das Projekt "Modellschule inklusive berufliche Bildung", das als Kooperation der Heinrich-Thein-Berufsschule und der Adolph-Kolping-Schule Bamberg initiiert wurde. In diesen Klassen werden Absolventen der Förderschule mit besonderer Unterstützung durch die Ausbildung in einem Handwerksberuf begleitet, "und alle haben den Abschluss geschafft", erklärte Häfner.

Kaum noch Ausbildungs-Abbrüche

Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärten die Schulleiter der Heinrich-Thein-Schule Heidrun
Görtler und Jochen Brüggemann, dass sich das Projekt auf Anhieb bewährt habe. Berufsschul- und Förderlehrer arbeiten in diesen Klassen Hand in Hand, und auch andere Berufsschüler, die in der Theorie etwas schwächer sind, würden von diesem Projekt profitieren. "Wir haben dadurch kaum noch Ausbildungs-Abbrüche", sagte Heidrun Görtler.

Das deutsche Handwerk, so Häfner habe die Krise mit "Stabilität und Elastizität" überstanden. Das Rückgrat seien dabei die familiengeführten Unternehmen, die mit Sparkassen und Genossenschaftsbanken ideale Partnerschaften bilden würden. Dennoch brauche der Unternehmer Freiraum, wandte sich Häfner gegen überbordende Bürokratie und Regulierung, wofür er spontanen Applaus erhielt.

Landrat Rudolf Handwerker stellte fest, dass im Landkreis Haßberge im vergangenen Jahr die Arbeitslosenquote weiter gesunken sei. Das Handwerk biete viele Ausbildungsplätze und liefere hochqualifizierte Technik weit über den Landkreis hinaus. In 1300 Handwerksbetrieben finden 6000 Menschen Arbeit, darunter sind aktuell 600 Auszubildende. Damit trage das Handwerk dazu bei, dass Jugendliche Perspektiven für ein gesichertes Arbeitsleben haben.

"Krawatte statt Blaumann"

Das zentrale Problem des Handwerks sei allerdings, dass bisher bei den jungen Leuten das Prinzip "Krawatte statt Blaumann" vorherrsche. Die Betriebe seien aufgefordert, mehr Werbung für die Laufbahnen im Handwerk zu machen. Dabei seien erfolgreiche Handwerksmeister, die mit Freude ihren Beruf ausüben, die besten Vorbilder für junge Menschen.

Der Präsident der Handwerkskammer, Hugo Neugebauer, sprach sowohl Rudolf Handwerker, als auch Hans-Georg Häfner Anerkennung aus. Der Landrat habe die Innungen immer nach Kräften unterstützt, und bei Häfner sei die Handwerkerschaft im Kreis in guten Händen. Er sei ein Mann der kernigen Worte, "der auch mal gegen den Präsidenten stimmt, wenn es sein muss".

Noch nie, so Neugebauer, seien die Handwerksbetriebe in Unterfranken mit einem Geschäftsjahr so zufrieden gewesen wie 2013. Das zeige die aktuelle Umfrage. Und das Handwerk sei nach wie vor anerkannt, wie auch der Meisterbrief. Trotz Wegfall der Meisterpflicht in einigen Sparten wurden im vergangenen Jahr über 700 Meisterbriefe erworben, berichtete er. Die Auftragsbücher seien voll, viele Betriebe stünden zur Übergabe an, "die Zukunftschancen für junge Leute sind nirgends besser als im Handwerk", erklärte der Präsident.

Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler betonte die Bedeutung des Handwerks als zuverlässiger Partner der Kommunen. Im Handwerk gebe es viele qualifizierte Arbeitsplätze, die aber noch besser bei der Jugend bekannt gemacht werden müssten. Schließlich werde immer bedauert, dass junge Menschen mit Qualifikation wegziehen würden, weil sie im Kreis keine adäquaten Arbeitsplätze finden würden.