Günter Lipp wird zum Ehrenmitglied

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Günter Lipp (rechts) ist zum Ehrenmitglied des Heimatvereins Pfarrweisach ernannt worden. Dazu gratulierten ihm Vorsitzender Horst Ruhnau (links) und sein Stellvertreter Hermann Weidner. Mit auf dem Bild Lipps Ehefrau Beate. Foto: Simon Albrecht
Günter Lipp (rechts) ist zum Ehrenmitglied des Heimatvereins Pfarrweisach ernannt worden. Dazu gratulierten ihm Vorsitzender Horst Ruhnau (links) und sein Stellvertreter Hermann Weidner. Mit auf dem Bild Lipps Ehefrau Beate. Foto: Simon Albrecht

Der Kreisheimatpfleger wurde für seine besonderen Verdienste ausgezeichnet. Die Beucherzahl auf der Ruine Lichtenstein brechen ein.

- Kreisheimatpfleger Günter Lipp (Frickendorf) ist zum ersten Ehrenmitglied des Heimatvereins Pfarrweisach ernannt worden. Bei der Jahresversammlung im Gasthaus Eisfelder verlas Zweiter Vorsitzender Hermann Weidner die Ernennungsurkunde und Vorsitzender Horst Ruhnau überreichte unter dem Beifall der Mitglieder die Urkunde an Lipp.

Lipps Ehefrau Beate, die ihn auf seinen Exkursionen begleitet, erhielt einen Blumenstrauß. Vorsitzender Ruhnau sagte über den ehemaligen Seminarrektor aus Frickendorf: "Viele kennen ihn als Stadt- und Kreisrat, stellvertretenden Landrat, viele kennen ihn als Lehrer, einige auch als Fußballer. Aber alle kennen ihn als Kreisheimatpfleger".


18 jahre in der Spitze

Die Laudatio auf Lipp hielt Pfarrweisachs ehemaliger Bürgermeister Hermann Martin.
Wie er sagte, war Lipp Gründungsmitglied, als der Heimatverein im Oktober 1996 - heuer also vor 20 Jahren, gegründet wurde. Über 18 jahre hinweg, bis zum Jahr 2014 war Lipp im Vorstand dabei. Der Vereinsname "Heimatverein Pfarrweisach" geht auf seinen Vorschlag zurück und auch das Emblem des Vereins hat Lipp ausgedacht.

Seit 1. April 1991 sei Lipp Kreisheimatpfleger, hob Martin hervor, und als Heraldiker habe er Wappen für viele Gemeinden und Dörfer entworfen und gestaltet. Lipp habe geschichtliche Zusammenhänge in der Burgruine Lichtenstein erforscht, ferner im Friedhof Pfarrweisach beim Kreuzweg, bei "fast allen Kirchen und historischen Gebäude unserer näheren Heimat". Seine zahlreichen Publikationen füllten Schränke.

Wörtlich sagte Hermann Martin: "Wir vom Heimatverein können behaupten: Herr und Frau Lipp sind Eckpfeiler unseres Vereins. Wir sind stolz, dass wir Euch zu den Unsrigen zählen dürfen." Der ehemalige Bürgermeister dankte dem Ehepaar Lipp mit einem "Vergelt's Gott".


Nie vergessen

Lipp sagte, der Heimatverein habe in den 20 Jahren seit Bestehen viel Anerkennung erworben; er trage vielfältige Aufgaben. So unter anderem, den jungen Leuten Geschichte und Historie zu vermitteln, weil dieses Wissen nicht mehr vorhanden sei. "Der Heimatverein muss über die Vergangenheit informieren, muss aber auch Gegenwart und Zukunft sein", hob Lipp hervor, und lobte: "Mich freut es, dass ich bei so einem Verein Ehrenmitglied bin".
Über 50 Jahre sei er nun in Franken, seinen Münchner Dialekt habe er nie abgelegt. Seit seiner zeit als junger Lehrer in Kraisdorf habe er "nie vergessen, wie mir die Kraisdorfer damals die ersten Berufsjahre so schön gemacht haben". Kraisdorf und die Gemeinde Pfarrweisach lägen ihn am Herzen, sagte Lipp zum Schluss.
Wie schon in der vergangenen Jahresversammlung des Heimatvereins Pfarrweisach hat Vorsitzender Horst Ruhnau auch bei dieser Sitzung den schwindenden Rückgang der Besucherzahl in der Burgruine Lichtenstein kritisiert.


Besucherzahl bricht ein

Vorbei seien die Zeiten, so Ruhnau, als man jährlich 30 bis 40 Führungen hatte, wie dies bis 2010 üblich war. So seien es im Jahr 2014 nur noch fünf Führungen und 2015 nur noch vier gewesen.

Als Argument für den Besucherschwund führte Ruhnau das Fehlen einer Gastronomie in Lichtenstein an - aber auch die Eröffnung des Burgeninformationszentrum in der benachbarten Burgruine Altenstein habe zu dem Rückgang beigetragen. Und er sieht noch schwärzer: "Leider steht zu befürchten, dass nach der Eröffnung des Deutschen Burgenmuseums auf der Heldburg im Herbst der Abwärtstrend in Lichtenstein weitergeht".
Doch gebe es auch schöne Geschichten zu erzählen wie die, als bei Mäh- und Reinigungsarbeiten in der Ruine zwei Wanderer aus der Nähe von Erfurt auftauchten und die Mitglieder des Heimatvereins sie zu einer Brotzeit einluden. Zwei Wochen später, so Ruhnau, tauchte eine Spende auf dem Vereinskonto auf, und einer habe sogar einen Mitgliedsantrag "für diese tolle Mannschaft" ausgefüllt.


Viele Aktivitäten

Der Vorsitzende erinnerte an sechs heimatkundlichen Gesprächskreise und Fahrten, an denen insgesamt 183 Gäste teilnahmen. Den Mitgliederstand bezifferte er auf 85.
Als Veranstaltungen für dieses Jahr kündigte der Vorsitzende den Besuch des Kreuzwegs in Breitbrunn, der Schlösser Birkenfeld und Burgpreppach, eine Kräuterwanderung durch die Burguine Lichtenstein und einen Besuch von Ummerstadt an. Günter Lipp bot einen Vortrag über die Hungerjahre 1816/17 an, der im Herbst stattfinden soll.
Ein Grußwort sprach der Pfarrweisacher Bürgermeister Ralf Nowak (ULB).