Galante Tänze, wilde Gefechte

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Barocke Klänge entlockte dieser Musiker im bunten Gewand seinem Dudelsack, begleitet von zwei Damen mit Schellenkranz und Trommel. Fotos: Helmut Will
Barocke Klänge entlockte dieser Musiker im bunten Gewand seinem Dudelsack, begleitet von zwei Damen mit Schellenkranz und Trommel.  Fotos: Helmut Will
Landsknechte im Schlosspark auf "Kontrollgang."
Landsknechte im Schlosspark auf "Kontrollgang."
 
Fechtkunst in barocken Gewändern. Hier hielten die Besucher meist einen deutlichen Abstand.
Fechtkunst in barocken Gewändern. Hier hielten die Besucher meist einen deutlichen Abstand.
 
"Streng bewacht", der Zugang zum Schlosspark, wo der "Wegezoll" kassiert wurde.
"Streng bewacht", der Zugang zum Schlosspark, wo der "Wegezoll" kassiert wurde.
 
Nicht nur anmutige Tänze, sondern auch schwungvolle wurden im Schlosspark dargeboten.
Nicht nur anmutige Tänze, sondern auch schwungvolle wurden im Schlosspark dargeboten.
 
Anmutig und ästhetisch zeigte diese Gruppe in ihren prächtigen Gewändern Tänze aus der Barockzeit.
Anmutig und ästhetisch zeigte diese Gruppe in ihren prächtigen Gewändern Tänze aus der Barockzeit.
 
Die Herstellung von Fackeln mit einfachsten Mitteln demonstrierte dieser Anbieter.
Die Herstellung von Fackeln mit einfachsten Mitteln demonstrierte dieser Anbieter.
 
Das Bogenschießen auch Kraftanstrengung bedeutet, stellten diese beiden Damen fest als sie die Bogensehne spannten.
Das Bogenschießen auch Kraftanstrengung bedeutet, stellten diese beiden Damen fest als sie die Bogensehne spannten.
 
 
 
 
 
 
 
 

In Gereuth ließ man für ein Wochenende die Zeit des Barock wiederaufleben. Adelige und Söldner, Musiker und Handwerksleute demonstrierten den Besuchern das höfische Leben im 17. Jahrhundert.

Das Zeitalter des Barock (1600 bis 1720) ist lange vorbei. Am Wochenende lebte es im weitläufigen Schlossgarten in Gereuth wieder auf. Barockgekleidete Gestalten in bunten Gewändern hatten den Garten der fast 400 Jahre alten Schlossanlage bevölkert. Damit erinnerten die Besitzer des Schlosses an das Jahr 1635, als in den unruhigen Jahren des 30-jährigen Krieges eine Gruppe von Adeligen auf ihrer Reise von Wien nach Erfurt mit ihrer Dienerschaft im Schloss Gereuth Halt machte.

Begleitet wurden die Adeligen zu jener Zeit von einer Gruppe von Söldnern, die für ihren Schutz sorgten. Die Adeligen waren dem damaligen Schlossherren willkommen, der ihnen im Schlosspark diverse Zerstreuungen wie Musik, Tanz und Fechtübungen anbot und sie medizinisch versorgen ließ. Höhepunkt war ein Schaubankett, welches der Schlossherr ausrichtete und welches, gemessen an den damals schwierigen Zeiten, überaus prächtig und üppig ausfiel.

Schweinsohren in Knoblauch

Seinerzeit konnte man als Beobachter am Essen nur mit den Augen teilnehmen. Am Wochenende war es den Besuchern möglich, einige Gerichte und Getränke selbst zu verkosten und genießen. In Schmalz gebackene Schweinsohren mit Knoblauchsoße zum Beispiel.

Es erschallten barocke Klänge der Musiker und man konnte die anmutigen und feinsinnigen Darbietungen der Tänzerinnen und Tänzer bestaunen. Meisterliche Fechtkunst war zu sehen, als die Klingen gekreuzt wurden und auch die Versorgung der Kranken durch einen Medikus war zu sehen.
Landsknechte ihn ihren prächtigen Gewändern durchstreiften den Schlosspark und zogen unweigerlich die Blicke der Besucher auf sich. Versuchen konnte man sich beim Bogenschießen oder auch einem Falkner über die Schulter blicken. Die Gäste konnten verfolgen, wie man wie Fackeln hergestellt, die früher Schloßhöfe- und Parks beleuchteten. "Nestlerey" war zu sehen, die Herstellung von Lederschnüren und dünnen Riemen. Nestler oder auch Senkler genannt war ein Handwerksberuf im Mittelalter.

Doch während die Musiker klang- und gefühlvoll ihre Instrumente erklingen ließen, brachte das Wetter am Wochenende einige "Misstöne" in Form von Wind und Regen in die Veranstaltung ein, von der es im kommenden Jahr, am 22. und 23. August 2015, eine Neuauflage geben soll.