Der lange Protestmarsch, an dem Schüler und Erwachsene teilnahmen, startete in Haßfurt am unteren Tor und zog über das obere Tor schließlich zum Marktplatz. Fotos: Jutta Rudel
Nicht nur Schüler, auch die "Großeltern fürs Klima" waren dabei.
Friedliche Stimmung in Haßfurt
Rund 550 Demonstranten fanden sich auf dem Haßfurter Marktplatz ein - zudem waren noch viele Informationsstände aufgebaut.
Die "Fridays for Future"-Bewegung hat gestern zum globalen Klimastreik aufgerufen. Die Protestaktion hielt auch in Haßfurt Einzug. Unter den rund 550 Demonstranten waren nicht nur Schüler, sondern auch viele Erwachsene.
Laute Pfeif- und Trommelgeräusche, Rufe und Gesänge hallen durch die Haßfurter Innenstadt. Ein langer Zug aus Kindern und Erwachsenen marschiert entlang der Hauptstraße in Richtung Marktplatz. Der globale Klimastreik am 20. September, ausgehend von der Bewegung "Fridays for Future" ist auch in der Kreisstadt angekommen. Mit dabei sind diesmal nicht nur mit Plakaten ausgestattete Schüler, sondern ebenso engagierte Erwachsene, darunter auch Mütter mit Kinderwagen und Senioren mit Rollatoren.
Erwachsene unterstützen Kinder
550 Demonstranten kommen gegen Mittag auf dem von Informationsständen umringten Marktplatz zusammen. "Wir haben mit 300 gerechnet. Wir sind natürlich superpositiv überrascht", sagt Christoph Appel, der die friedliche Demo moderiert. "Das unterstreicht natürlich, wie wichtig das Thema für die Zukunft ist und motiviert für die nächste Demo." Ziel der Aktion ist es, auch im Landkreis aktiv dazu beizutragen, den -Ausstoß zu verringern und das Anwachsen der Erderhitzung durch Treibhausgase auf das angestrebte Ziel von 1,5 Prozent zu reduzieren.
Besondern heizt Nadine Schubert, bekannt als Autorin des Buches "Besser Leben ohne Plastik", die Menge an: "Mir wird schlecht, wenn ich lese, dass mehr Plastik produziert wurde oder die Flüge billiger werden." "Speien", könne sie auch, wenn sie liest, "dass bisher im Jahr 2019 über 30 Millionen Menschen Urlaub auf Kreuzfahrtschiffen gemacht haben".
Laute Buhrufe schallen aus der Menge. Die Stimme richtet sie an die Politik. Es könne nicht sein, so Schubert, dass ein Flug nach Mallorca zehn Euro kostet, eine Zugfahrt nach Hamburg 170 Euro. Doch "reden rettet das Klima nicht", so die Autorin. "Wir sagen, schaut hin, wie ihr und wir unsere Welt kaputt machen." Sie fordert Maßnahmen - auf politscher Ebene, aber auch bei jedem Einzelnen.
An den Informationsständen werden passend dazu Flyer verteilt, die Tipps geben, wie jeder einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Zum Beispiel, öfter das Rad oder den ÖPNV benutzen, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren sowie bewusster und regional einzukaufen. Beginnen können die Menschen direkt jetzt damit, wie Schubert deutlich macht: "Lasst heute keine Zigaretten auf dem Boden liegen und lasst nach der Demo keinen Müll zurück".