Franken genossen Sicht auf den Supermond

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Das Foto der jungen Fotografin vom Supermond zwischen den Windrädern über Ebern Foto: Jule Müller
Das Foto der jungen Fotografin vom Supermond zwischen den Windrädern über Ebern Foto: Jule Müller

Im Norden des Freistaats hatte man freie Sicht - so wie unsere Mitarbeiterin Jule Müller, die den Mond vom Eberner Käppele aus fotografierte.

Ein spektakuläres Bild vom Supermond zwischen zwei Windrädern über der Stadt Ebern ist Jule Müller gelungen. Ihr Glück war, dass der Mond, der der Erde derzeit so nah kommt, wie seit fast 70 Jahren nicht mehr, am Montagabend vor allem im Norden Bayerns zu sehen war. Anders als in Oberbayern und Schwaben, wo feuchte Luft in Bodennähe zu einer hochnebelartigen Bewölkung geführt hatten, machte sich etwa in den Haßbergen bereits eine herannahende Warmfront bemerkbar. Hier gab es zwar ebenfalls Wolken, allerdings in größerer Höhe und nur sehr dünn.

Doch zum Glück kamen bei Jule Müller auch gute Planung und fotografisches Können ins Spiel. Sie machte sich am Montagabend auf den Weg, um das spektakuläre Ereignis vom Eberner Käppele aus mit ihrer Kamera festzuhalten. Kaum war sie oben angekommen, spitzte der Mond auch schon um sieben Minuten nach fünf Uhr zwischen den Windrädern über der Stadt hervor. Wie sie erzählt, zeigte sich der Erdtrabant intensiver rot gefärbt als der "Blutmond", der im September letzten Jahres am Himmel zu sehen war, und den sie auch schon fotografiert hatte. Müller: "Dass der Supermond so super wird - damit hätte ich nicht gerechnet."

Schnell baute sie ihr Stativ auf, um den grandiosen Ausblick aufnehmen zu können. Was vor allem Hobbyfotografen interessieren dürfte: Den Mond nahm Müller mit einer Belichtungszeit von 1/40 Sekunden, Iso 200 und einer Blende von 6,3 auf. Mit diesen Einstellungen war der Mond passend belichtet - vom nächtlichen Stadtpanorama darunter war allerdings nur wenig zu sehen. Deshalb war ein weiteres Foto nötig, auf dem die Stadt passend belichtet ist. Müller wählte diesmal 1,5 Sekunden als Belichtungszeit.

Wieder daheim angekommen, hat sie die einzelnen Fotos (als RAW-Dateien) erst mit dem Bearbeitungsprogramm "Lightroom" optimiert (Schärfe und Kontrast etwas erhöht) und dann die beiden Fotos mit Hilfe der Software "Photoshop" übereinandergelegt, so dass sich der passend belichtete Mond ins passend belichtete Stadtpanorama einfügte. Heraus kam das oben abgebildete Foto.


Wie zwei Münzen im Vergleich

Dass der Vollmond derzeit besonders groß am Himmel zu sehen ist liegt daran, dass er mit 356 509 Kilometern Distanz ungewöhnlich nah an der Erde vorbeizieht. Der derzeitige Supermond ist nach Auskunft von Astronomen rund sieben Prozent größer als es im Durchschnitt der Fall ist. Ein Beispiel: Werde der kleinste Mond mit einer 1-Euro-Münze verglichen, so entspräche der größte in etwa einem 2-Euro-Stück, sagt etwa Björn Voss, Leiter des Planetariums im Museum für Naturkunde in Münster.

Wer ähnliche Aufnahmen plant, wie sie Jule Müller gelungen sind, muss sich gedulden: Erst am 7. April 2020 wird unser Nachbar im All der Erde mit 356 907 Kilometer ähnlich nahe kommen.