Wegen des schlechten Wetters am Sonntag konnten die Piloten ihre Maschinen nur selten zu Rundflügen starten. Zu sehen gab es für die neugierigen Besucher dennoch einiges.
"Am Anfang sind die Passagiere meistens aufgeregt", lachte Pilot Wolfgang Köhler aus Untertheres, der am Sonntag allerhand Fragen zu seinem faszinierenden Hobby beantworten musste. "Bei starker Thermik, also holprigem Flugwetter, wollen die meisten Gäste wissen, ob alles noch im grünen Bereich ist", schmunzelte der 51-Jährige, der seit elf Jahren Mitglied im Motorflugclub (MFC) ist.
Köhler hatte beim traditionellen Flugplatzfest am Sonntag allerdings mehr Zeit zum Reden, als ihm lieb war, denn aufgrund des schlechten Wetters inklusive tiefhängender Wolken und permanenter Regengüsse konnten die von vielen Besuchern erhofften Rundflüge nicht wie erwartet durchgeführt werden.
Erst gegen Ende der Veranstaltung gingen noch zweimal Maschinen mit Passagieren in die Luft.
Was interessiert die Leute dann am meisten und wohin wollen sie fliegen? "Häufig kommt die Frage, wie lange der Pilot schon fliegt", sagt Köhler und nennt zugleich das beliebteste und gleichzeitig häufigste Ziel von Rundflügen: "Natürlich der Heimatort der Fluggäste." Die Gäste seien außerdem "teilweise überrascht, dass sie selbst den Kurs und Ziele entscheiden können". Es würden dann "zwei, drei Kreise geflogen, Fotos geschossen und verschiedene Orte sowie Häuser ausgemacht".
Für ihn persönlich ist "die Mainschleife bei Volkach" oder auch "der Überflug von Städten wie Würzburg oder Bamberg" sehr attraktiv und gleichzeitig "ein schönes Landschaftsmotiv".
Kein billiges Vergnügen Gut möglich, dass der ein oder
andere trotz der zumeist trockenen Erklärungen am Boden noch mehr Lust auf das Fliegen bekommen hat und sich für eine Ausbildung entscheidet. Ein billiges Vergnügen ist es jedoch nicht, als (Freizeit-)Pilot den Himmel unsicher zu machen. "Etwa 5000 Euro kostet der Flugschein", erklärte Köhler. Und die "Fahrerlaubnis" müsse dann, nachdem immer wieder sogenannte Pflichtflugstunden anfallen, alle zwei Jahre verlängert werden. "Wenn man das nicht macht, verliert der Pilot automatisch die Berechtigung", machte er deutlich.
MFC-Vorsitzender Bernd Stephan, der mit der Vereinsmaschine "Socata TB" noch einen schnellen Überflug zeigte, seine Vorstandskollegen sowie die aktuell 50 aktiven und 20 passiven Mitglieder, hatten noch einige andere Glanzlichter im Angebot - vor allem für die Augen: Insgesamt acht Vereins- und Mitgliederflugzeuge sowie Gastflugzeuge konnten besichtigt werden.
Vor allem die nachgebaute "Focke Wulf
190" des Hirschaiders Peter Hanusa zog die Blicke magisch an. Den vereinseigenen "Starfighter F 104 G" suchten die Gäste allerdings vergeblich, denn der einstige Bundesluftwaffen-Kampfjet ist noch bis November ans Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) für die Ausstellung "Beuys Brock Vostell" ausgeliehen. Das Flugzeug hängt dort in sechs Metern Höhe in einem Lichthof.
Planungen für 2015 laufen bereits Und auch die ursprünglich angedachten Überflüge des ADAC-Dorniers fanden - ebenfalls wegen der Launen des Petrus - nicht statt. Buchstäblich ins Wasser fielen zuguterletzt die angedachten Angebote des benachbarten Fallschirmsport-Zentrums. Es ist den MFC´lern zu wünschen, dass sie in einem Jahr mehr Glück mit dem Wetter haben, denn am 19. und 20. September 2015 soll das 60-jährige Vereinsjubiläum gleich an zwei Tagen ganz groß gefeiert werden. Ein Transportflugzeug "Transall" soll dann ebenso zu bestaunen sein wie ein Großhubschrauber.