Der Bub aus Stettfeld bereitet sich auf sein großes Fest am 30. April vor. Vieles gefällt ihm daran, manches auch nicht so sehr.
Viele Kinder im Landkreis Haßberge hatten am Weißen Sonntag bereits ihren großen Tag; anderen steht das Ereignis noch bevor: die Erste heilige Kommunion. Bei Familie Kuhn in Stettfeld steht das großes Fest in einer Woche an. Der jüngste Sohn Felix feiert am 30. April seine Erstkommunion.
"Ich bin schon ein bisschen aufgeregt", gesteht er. "Aber ich freue mich auch drauf, dass die ganze Familie zusammenkommt und wir gemeinsam feiern." Auch der religiöse Aspekt kommt in Felix Überlegungen nicht zu kurz: "Irgendwie ist das schon Gott näherkommen."
Diese "Näherkommen" ist auch im Kommunionunterricht besprochen worden. "Wir haben uns die zwölf Stunden in sechs Doppelstunden aufgeteilt", berichtet Mama Katrin. So waren die Kommunionkinder immer zusammen und es gab für niemanden zu viel Vorbereitungsaufwand. Felix sieht den Kommunionunterricht eher pragmatisch. "Hat schon gepasst", fällt sein fränkisch-knappes und doch sehr salomonisches Urteil aus. "Am schönsten war es, wenn wir hinterher noch zusammen waren. Aber "Pause ist ja auch mein liebstes Schulfach", grinst Felix.
Unter der Decke
Wenn biblische Geschichten, wie die von "Jona und dem Wal", im Kommunionunterricht erlebbar wurden, hat das Ganze Eindruck hinterlassen. "Wir wurden mit Decken über dem Kopf zugedeckt, das war nicht so toll und als wir dann rausgekommen sind, war das ein richtig gutes Gefühl", erinnert sich Felix. Auch das gemeinsame Basteln hat ihm viel Spaß gemacht. Passend zum diesjährigen Motto: "Wir sind lebendige Steine in Gottes Haus" haben die Kommunionkinder ein Geschenk für die Gottesdienstbesucher vorbereitet. "Wir haben Steine angemalt und gute Wünsche drauf geschrieben, da darf sich dann jeder einen mitnehmen", erzählt Felix.
Gute Gemeinschaft
Auch abseits des Kommunionunterrichts freut sich Katrin Kuhn über die gute Gemeinschaft unter den Kommunioneltern: "Es ist eine echt gute Gruppe und macht richtig Spaß. Jeder bringt sich nach seinen Fähigkeiten ein und alles wird gemeinschaftlich besprochen. Es ist genauso wie man sich's wünscht!" Den gemeinsamen großen Kirchenputz haben die Eltern bereits erledigt.
Da im kommenden Jahr keine Kommunion in Stettfeld stattfindet, weil heuer sowohl die Dritt- als auch die Zweitklässler zur Kommunion gehen, würde dieser nächstes Jahr ausfallen. Kein Problem für die Kommunioneltern: "Wir haben beschlossen, dass wir nächstes Jahr nochmal alle zusammenlangen und es dann nochmal übernehmen."
Auch die weiteren "seelischen" Vorbereitungen für die Erstkommunion laufen. So hat Felix jüngst seine erste Beichte hinter sich gebracht. "Das war schon irgendwie komisch". Auch ins Ministrantenleben hat er schon geschnuppert.
Felix wird Ministrant
Seit einigen Jahren können die Kommunionkinder an den Kartagen am Klöppern teilnehmen. Das frühe Aufstehen für das "Ave Maria" war zwar nicht ganz so nach seinem Geschmack, die Gemeinschaft unter den Ministranten dafür umso mehr. Für Felix steht fest, dass er nach seiner Kommunion Dienst am Altar tun wird.
Die meisten Vorbereitungen für den großen Tag sind bereits getroffen , und Mama Katrin geht die Sache völlig ruhig an. Der Anzug ist im Haus. "Da zieh ich den von meinem Bruder an", erklärt Felix. Einzig ein paar gute Schuhe müssen noch gekauft werden. "Ich hab halt die größere Schuhgröße", lässt er mit einer gewissen Befriedigung wissen. Der Rest ist erledigt.
"Die letzten Kleinigkeiten arbeiten wir dann ab wie sie kommen." Die Kommunion hat für Katrin Kuhn eine besondere Bedeutung: "Das ist nach der Taufe eigentlich das nächste große Fest und ein Stück weit auch das Großwerden der Kinder." Schwingt in diesen Worten etwa leichte Wehmut mit? "Das gehört halt einfach dazu", lacht sie.
Auch die Wirtschaft ist schon lange bestellt, der Feier nach dem Gottesdienst steht also auch nichts im Wege. Einen kleinen Kritikpunkt hat Felix aber dann doch noch, der Tag der Erstkommunion ist seiner Meinung nach sehr unglücklich gewählt. Da die Kommunion in Stettfeld immer eine Woche nach dem Weißen Sonntag gefeiert wird, fällt sie heuer auf den 30. April. "Da wird uns ein schulfreier Tag geklaut, weil der Montag ja eh Feiertag ist!"