Die Initiatoren sprechen von einem "Meilenstein in der Ökumene vor Ort": Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden im Bereich Ebern bieten mit einem erstmals vorgelegten Begrüßungsbrief Neubürgern gemeinsam ihre Dienste an. Vor allem junge Leute werden angesprochen.
Mit einem gemeinsamen Begrüßungsbrief heißen die katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden in Ebern, Pfarrweisach und Rentweinsdorf künftig Neubürger in der VG Ebern willkommen. Der großformatige, ansprechend gestaltete Flyer wird direkt bei der Anmeldung vom Einwohnermeldeamt ausgegeben.
Die Arbeiten an dem Projekt, das die Beteiligten bei einem Pressegespräch im Fischbacher Gemeindehaus vorstellten, bedeuteten einen weiteren Meilenstein in der Ökumene vor Ort, sind sich die Geistlichen aus Ebern, Pfarrweisach, Fischbach und Rentweinsdorf einig .
"Es ist schön, wenn man willkommen geheißen wird und sich jemand interessiert", sagt Pfarrer Pater Rudolf Theiler (Pfarreiengemeinschaft "Gemeinsam unterwegs"), der die Idee zu dem Brief aus Erlangen mitgebracht hat. Die neuen Mitbürger zu begrüßen, war auch den anderen hiesigen Geistlichen und Gemeinde-Verantwortlichen schon immer ein wichtiges Anliegen.
Service-Angebot vermitteln Allerdings gab es bisher ein Problem: "Wir haben die Meldedaten der neu Zugezogenen ziemlich spät erfahren", erläutert Pfarrer Bernd Grosser (evangelische Kirchengemeinden Ebern und Jesserndorf).
Außerdem handelt es sich um Flächengemeinden mit jeweils mehreren Ortschaften, was die Kontaktpflege nicht leichter macht. Dabei betont Pater Theiler, dass ein solcher Brief ein Hilfsmittel sei, das nicht den persönlichen Kontakt ersetzen könne. "Wir hoffen, dass die Neubürger sich angesprochen fühlen und selbst den Kontakt suchen."
Laut Pfarrer Grosser will der Brief vor allem ein Service-Angebot vermitteln. Ein einladender Brieftext weist in allgemeiner Form auf Freiräume für Kinder und Jugendliche, Möglichkeiten zum Feiern und zur Begegnung sowie Hilfsangebote hin.
Dabei ist der Schlusssatz für Grosser entscheidend:"Wir freuen uns, wenn wir für Sie da sein können." Zahlreiche Adressen geben dem Leser die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen.
Bei den Neubürgern handelt es sich zu über 50 Prozent um junge Leute. Deshalb wurde auf ein freundliches, bildorientiertes Layout Wert gelegt. Der Flyer bietet viele Informationen, aber in komprimierter Form. Die Homepage-Adressen spielen eine große Rolle, weil die junge Generation bekanntlich vor allem das Internet nutzt, um sich zu informieren. Erstellt hat das Layout Doris Will, in der Pfarrgemeinde St. Laurentius Ebern zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.
Zusammenarbeit vertieft Mehr als ein Nebeneffekt war die Vertiefung der ökumenischen Zusammenarbeit vor Ort durch die gemeinsame Vorbereitung. "Alle kirchlichen Vereinigungen saßen an einem Tisch", sagt Pfarrer Bernd Grosser, "ein Projekt dieser Größenordnung gab es noch nie."
Sein Amtsbruder Ralph Utz (evangelische Kirchengemeinde Eyrichshof) berichtet von einigen ökumenischen Redaktionssitzungen, mehreren Korrektur-Durchläufen und vielen gemeinsamen Überlegungen.
"Es ist ein echt ökumenisches Produkt." Dabei brachte der Flyer laut Utz auch eine "Bestandserhebung" mit sich, die die Beteiligten selbst staunen ließ: "Uns ist bewusst geworden, was es alles gibt an kirchlichen Angeboten."