Bambergerin bei "Aktenzeichen XY": Sie verhinderte einen Tötungsversuch

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Bambergerin bei "Aktenzeichen XY": Sie verhinderte einen Tötungsversuch
"Aktenzeichen XY... ungelöst" mit Moderator Rudi Cerne würdigt die Zivilcourage einer Bambergerin. (Archivbild)
Bambergerin bei "Aktenzeichen XY": Sie verhinderte einen Tötungsversuch
Nadine Rupp/ZDF/dpa

Eine Bambergerin brachte sich selbst in Gefahr, um einer Frau das Leben zu retten. Die mutige Aktion erregte die Aufmerksamkeit der Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst".

Laura Schick wurde in Bamberg Zeugin eines gewaltsamen Übergriffs eines Mannes auf eine Frau - auf offener Straße. Mutig griff die 28-Jährige ein und rettete das Opfer damit aus einem minutenlangen Tötungsversuch. Jetzt ist sie für den "XY"-Preis der beliebten ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" nominiert.

Am Mittwoch (8. Oktober 2025) konnten die Zuschauer den Vorfall in nachgestellten Szenen mitverfolgen. An dem besagten Tag, der nicht näher datiert wird, sei die wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Bildungsforschung von ihrer Wohnung in Richtung Volkshochschule gelaufen, wie sie im Interview berichtet. "Als ich in diese Gasse eingebogen bin, habe ich bereits Geräusche gehört, die ich zunächst nicht zuordnen konnte."

"Etwas hat in mir Klick gemacht": Bambergerin schildert Rettungsaktion im ZDF

Als sie sich weiter der VHS näherte, vernahm sie deutlich einen Hilferuf. "Als ich gesehen habe, dass der Mann die Frau mit beiden Händen würgte, sie sich wehrte und sie nicht freikommen konnte, hat in mir etwas direkt Klick gemacht", erinnert sie sich an die erschreckende Beobachtung. "Hey, stopp, hören Sie auf! Gehen Sie von der Frau runter!", schreit die Schauspielerin in der Rolle der Bambergerin den Mann an. Doch er lässt nicht von seinem Opfer ab.

Die 28-Jährige drohte mit der Polizei, doch der Mann schrie sie nur an, sich aus der Angelegenheit mit seiner Frau herauszuhalten. "Ich habe dann den Täter von hinten angepackt und einfach versucht, ihn da herunterzubringen", führt Laura Schick vor der Kamera aus. Mehrere Personen wurden schließlich Zeugen der Tat. Schicks Ansicht nach, habe das den Aggressor dazu gebracht, von der Frau abzulassen. Sie eilte zu der Frau, die am Boden nach Luft rang, und reichte ihr ihre Wasserflasche. Es sei ihr Ex-Mann, sagte sie. Die Bambergerin alarmierte schließlich über den Notruf Rettungswagen und Polizei.

"Als ich schon mehrere Minuten mit der Polizei telefoniert hatte, tauchte der Mann plötzlich wieder auf und näherte sich uns erneut. Schick begab sich zwischen Täter und Opfer und wies energisch darauf hin, dass die Polizei informiert sei. "Ich habe wie in einer Art Tunnelblick umgeschaltet", erklärt sie dem ZDF-Team. "Angst hatte ich nicht, ich habe erst im Nachhinein gemerkt, dass ich gezittert habe und aufgeregt war." Als der Mann dann die Polizeisirene vernahm, flüchtete er. Das 37-jährige Opfer kam mit Verletzungen in eine Klinik.

Täter inzwischen verurteilt - Nominierte zieht Fazit

Wie die Zuschauer weiter erfahren, war der 39-jährige Täter bereits polizeibekannt und wurde auch wegen anderer Delikte zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Zivilcourage sei für Laura Schick bis dahin ein "abstraktes Thema" gewesen. "Im Nachhinein würde ich es aber immer wieder so machen", gibt sie zum Schluss an. Im November findet die Verleihung des "XY-Preises" für mutige und besonnene Taten in Berlin statt. Neue zugesendete Vorschläge aus der Bevölkerung an xy@zdf.de berücksichtige das ZDF für das kommende Jahr, informiert Moderator Rudi Cerne. Die Sendung, in der es auch um den Fund eines toten Säuglings in einem Wald in Oberbayern geht, ist in der ZDF-Mediathek zu sehen.