Im Gotteshaus Unfinden ist seit Samstag eine besondere Ikone zu sehen. Sie ist ein Geschenk der Menschen aus der Region Tschernobyl für die empfangene Hilfe nach der Reaktorkatastrophe.
Seit 24 Jahren setzt sich Erwin Koch aus Unfinden unermüdlich für die Kinder ein, die die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl getroffen hat. In der Stadt in der Ukraine war am 26. April 1986 der Kernreaktor explodiert; der radioaktive Niederschlag hatte fast alle europäischen Länder getroffen.
Erwin Koch hat in all den Jahren viele Hilfstransporte in dieses Gebiet, vor allem in die Region Tscherkassy, unternommen. Er hat Erholungsaufenthalte für die ukrainischen Kinder in Deutschland organisiert und vor einigen Monaten sogar einen großen Mercedes mit Hilfe der Polizei in Würzburg für die ärztliche Versorgung vor Ort in das betroffene Gebiet gebracht.
Dank an alle Spender Als Dank für dieses einzigartige Engagement wurde an Erwin Koch vom Chefarzt des Gebietszentrums, Dr.
Wladlen Lepskij, für die evangelischen Kirchengemeinden Königsberg und Unfinden eine herrliche Ikone übergeben. Dies soll ein Dank an die unzähligen Spender und Sponsoren in Deutschland sein, die seit vielen Jahren Erwin Koch bei seinen Hilfsaktionen unterstützen.
Die Ikone wurde am Samstag in einem Gottesdienst, den der Gesangverein Unfinden gesanglich mitgestaltete, durch Pfarrer Peter Hohlweg der evangelischen Kirchengemeinde Unfinden offiziell übergeben. Erwin Koch informierte im Gottesdienst über die Auswirkungen der Katastrophe von Tschernobyl und die derzeitige Situation in der Region.
Schockierende Zahlen Erschreckend war zu hören, dass nach den neuesten Statistiken bis 1. Januar 2013 in der Ukraine 2.132.257 Personen als Betroffene der Katastrophe registriert waren.
Darunter befinden sind 243.456 Teilnehmer an der Beseitigung (Liquidierung) der Schäden und 1.888.801 Personen aus der Zivilbevölkerung, darunter genau 462.374 Kinder. Von 2009 bis zum 1. Januar 2013 sind 24.547 Teilnehmer an den Liquidierungsarbeiten und 160.343 Personen der betroffenen Zivilbevölkerung gestorben.
Pfarrer Peter Hohlweg ging in seiner Ansprache auf die Besonderheit der Ikone ein, die den Namen "Tschernobyl Erlöser" trägt und Tschernobyl-Bewohner zeigt, die mit Gott, dem Schiedsrichter und dem Erlöser, lebendig und tot dargestellt sind.
Wer sich diese besondere Ikone genauer betrachten will: Sie ist im Chorraum der Bonfatiuskirche in Unfinden angebracht.