Eberns Narren laden zur Zeitreise

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Bürgermeister Jürgen Hennemann übergab den Rathausschlüssel und die Stadtkasse. Foto: Helmut Will
Bürgermeister Jürgen Hennemann übergab den Rathausschlüssel und die Stadtkasse. Foto: Helmut Will
Ob ihrer Verdienste für den Fasching in Ebern bekamen (von rechts) Martin Ankenbrand, Thomas Müller, Gabi Pfeufer, Isabell Kuhn und Hanna Lang den Faschingsorden von (von links) Vorsitzenden Eberhard Wohl und seinem Vertreter, Walter Ullrich. Foto: Helmut Will
Ob ihrer Verdienste für den Fasching in Ebern bekamen (von rechts) Martin Ankenbrand, Thomas Müller, Gabi Pfeufer, Isabell Kuhn und Hanna Lang den Faschingsorden von (von links) Vorsitzenden Eberhard Wohl und seinem Vertreter, Walter Ullrich. Foto: Helmut Will
 
Einen flotten Gardetanz legten die Mädels der Showtanzgruppe Ebern- Heubach aufs Parkett. Foto: Helmut Will
Einen flotten Gardetanz legten die Mädels der Showtanzgruppe Ebern- Heubach aufs Parkett. Foto: Helmut Will
 
 
 
 
 
Stefan Wolfschmidt (mit Schifferklavier) wurde besonders geehrt und mit einem Präsent bedacht. Über Jahrzehnte ist er beim Fasching in Ebern eine feste Größe. Rechts 2. Vorsitzender Walter Ullrich und links Gardemädchen Kathrin Habermann. Foto: Helmut Will
Stefan Wolfschmidt (mit Schifferklavier) wurde besonders geehrt und mit einem Präsent bedacht. Über Jahrzehnte ist er beim Fasching in Ebern eine feste Größe. Rechts 2. Vorsitzender Walter Ullrich und links Gardemädchen Kathrin Habermann. Foto: Helmut Will
 
Einen flotten Gardetanz legten die Mädels der Showtanzgruppe Ebern- Heubach aufs Parkett. Foto: Helmut Will
Einen flotten Gardetanz legten die Mädels der Showtanzgruppe Ebern- Heubach aufs Parkett. Foto: Helmut Will
 
Bürgermeister Jürgen Hennemann (Mitte) hatte Stadtkasse, Rathausschlüssel und Amtskette mitgebracht, die er, flankiert von feschen Gardemädchen, an das "Eberner Schörschla" und den "Schellenmann" übergab. Foto: Helmut Will
Bürgermeister Jürgen Hennemann (Mitte) hatte Stadtkasse, Rathausschlüssel und Amtskette mitgebracht, die er, flankiert von feschen Gardemädchen, an das "Eberner Schörschla" und den "Schellenmann" übergab. Foto: Helmut Will
 
 
Das Faschingsmotto wird enthüllt.
Das Faschingsmotto wird enthüllt.
 
Kulturringvorsitzender Eberhard Wohl wie man ihn kennt. Er führte beim Faschingsauftakt durch das Programm und kündigte an, dass dies sein letzter Fasching als Vorsitzender wäre. Foto: Helmut Will
Kulturringvorsitzender Eberhard Wohl wie man ihn kennt. Er führte beim Faschingsauftakt durch das Programm und kündigte an, dass dies sein letzter Fasching als Vorsitzender wäre. Foto: Helmut Will
 
 
 

In Ebern haben die Akteure des Kulturrings das Rathaus gestürmt und Bürgermeister Jürgen Hennemann entmachtet. Verdiente Faschingsgrößen wurden geehrt.

Am Mittwoch, 11.11. um 11.11 Uhr, hat die "Eberner närrische Zeitreise" begonnen. Das ist das Motto des diesjährigen Faschings, wie der Vorsitzende des Kulturrings Ebern, Eberhard Wohl bei der Auftaktveranstaltung in der Rathaushalle verkündete, während ein Plakat mit diesem Motto, wie immer gestaltet von Erich Wolfert, aufgerollt, entrollt wurde. Von Neptunbrunnen am Marktplatz waren die Elferräte mit der Garde aus Heubach und dem Eberner "Schörschla" und "Schellenmann" zum Rathaus gezogen und haben symbolisch das Sagen über die Stadt übernommen.

Der Kulturringsvorsitzende Eberhard Wohl stellte erfreut fest: "Eberner Fasching ist immer toll, drum ist der Saal hier wieder voll. Wir feiern mit euch das ist doch klar, den 11.11. wie alle Jahr." In weiteren Reimen stellte er die Mitwirkenden vor. So auch das Opfer dieses "Sturms aufs Rathaus": "Ich heiße unseren Bürgermeister herzlich willkommen, ihm wird heut sein Amt genommen."

Wie üblich ging es Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) "an den Kragen." Er wurde von zwei Gardemädels nach vorne geholt, die für ihn die Stadtkasse und den Rathausschlüssel trugen. Diese "Insignien der Macht" musste Hennemann an das "Eberner Schörschla" und den "Schellenmann" herausrücken.
Auch der katholische Pfarrer, Pater Rudolf Theiler, wurde vom Vorsitzenden erwähnt: "Habt ihr es schon bemerkt, auch Pater Rudolf das Narrenvolk verstärkt". Zum Faschingsstart trat die Showtanzgarde Ebern-Heubach (Leitung Petra Elflein) auf und legte einen erfrischenden Gardetanz auf das Rathausparkett.


Auf den Putz gehauen

Auch den Prolog zum Rathaussturm hatte Eberhard Wohl in Reime gefasst, wobei es ihm gelang, viele Begebenheiten aus der Stadt in lustigen und sinnigen Versen zu verpacken. Er ging auf die mitunter schlechten Straßenverhältnisse ein, nahm die leeren Schaufenster ins Visier und auch den Wohnmobilstellplatz. Auch das neu aufgelegte Altstadtfest kam nicht ungeschoren davon und natürlich wurde auch an das Hallenbad gedacht, wo sich der Putz von den Wänden gelöst hatte: "Im Hallenbad hat man ganz schön auf den Putz gehaut, und der Einweihungstermin ist damit versaut. Seid doch mal ehrlich wenn das so weiter geht kann es uns blüh'n, dass man uns vergleicht mit dem Flughafen Berlin. Drum die Moral von der Geschicht, vergesst niemals eure heimischen Firmen nicht."

Seit dem Jahr 1977 verleiht der Kulturring Faschingsorden. So auch in diesem Jahr. Vorsitzender Eberhard Wohl zeichnete gemeinsam mit dem neuen Zweiten Vorsitzenden des Kulturrings, Walter Ullrich, Hanna Lang von der Showtanzgarde Heubach sowie Martin Ankenbrand, Thomas Müller und Isabell Kuhn von der Gruppe "Gipfelstürmer" aus. Nachgereicht, weil sie nicht anwesend sein konnten, wird der Faschingsorden noch an Hannah Wilhelm und Christin Lerche, ebenfalls Showtanzgruppe Ebern-Heubach.


Faschingsgröße

Besonders in den Fokus gerückt wurde Stefan Wolfschmitt, der mit seiner "Quetsche" seit vielen Jahren, wie Wohl sagte, ein "toller Fasenachter" ist. Mit vielen Sketchgruppen habe er den Veranstaltungen des Kulturrings seinen Stempel aufgedrückt und mit seiner "Quetsche" immer für die richtige Stimmung gesorgt.
Auch der Türmer von Ebern, Armin Dominka, hatte einen kurzen Auftritt. Nach einigen Hornstößen sagte er: "Lach'n söll ja sehr g'sund sei, un' dabei, setzt der Körpa o-geblich Glückshormone frei." Dominka weiter: "Bei dä letzt'n Bütt'n-Sitzung hob ich mich scho übä die blöd'n neumodischen Ausdrück aufgeregt, es wär wirklich sinnvoll wen mä Wörtä un' Ausdrück in deutsch secht."

Auch die "Ruppacher Herzdamen", Gabi Rögner und Mia Kersting, füllten zum Faschingsauftakt mit Reimversen und einem Zuschauerspiel "Mia san Mia" einen Part aus. Bei einem Zuschauerspiel galt es am Ende eines Textes das richtige "Schlusswort" zu finden. Wer dieses zuerst laut rief, erhielt einen Preis. Insgesamt wurden so elf Preise unter die Leute gebracht.

Zum Abschluss reihte sich der "entmachtete Bürgermeister" mit Reimversen in die "Akteureliste" ein: "Seid gegrüßt ihr Narrenschar von nah und fern, ich grüße von der Stadt recht gern, und "Am 11.11. sind die Narren da, wo waren sie das ganze Jahr. In Ebern sind sie nicht gewesen, davon hät man sonst in der Zeitung gelesen." Er fuhr fort: "Hatten sie sich im Stadtrat getarnt, da hat mich keiner davor gewarnt. Nein das kann nicht sein, ganz klar, der Stadtrat ist narrenfrei das ganze Jahr." An dieser Stelle kamen einige "Buh-Rufe" auf, waren doch wohl nicht alle mit dem "narrenfreien Stadtrat" einverstanden.

Ein "Schunkler" mit Quetschenspieler Stefan Wolfschmitt und der Aufforderung von Eberhard Wohl "Steigen sie mit ein in die Eberner närrische Zeitreise" fand der Faschingsauftakt in der Rathaushalle sein Ende.