"Dorfrocker" spotten über "Lumumba"-Debatte - Video sorgt für Wirbel

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Sollte das Heißgetränk "Lumumba" wegen mutmaßlicher rassistischer Konnotationen umbenannt werden? In einem Video machen die "Dorfrocker" jetzt ihren Standpunkt deutlich. Die fränkische Party-Band erntet dafür Zustimmung - aber auch Kritik.

Mit einem 23-sekündigen Video hat die fränkische Party-Band "Dorfrocker" in den sozialen Medien Stellung zur aktuellen "Lumumba"-Debatte bezogen. Nicht zum ersten Mal äußert sich die fränkische Band zu gesellschaftlichen Themen. So hatte das Geschwister-Trio beispielsweise im vergangenen Jahr mit einem Gülle-Video gegen "Klima-Kleber" für Aufsehen gesorgt. Erst vor wenigen Wochen kürten die Brüder derweil einen Ort im Kreis Bamberg zum "geilsten Dorf der Welt 2024".  

Im aktuellen Clip macht sich die Band aus Kirchaich (Kreis Haßberge) jetzt über die kürzlich entbrannte Diskussion bezüglich der Notwendigkeit einer Umbenennung des beliebten Heißgetränks aus Kakao und Rum lustig. Hintergrund der Debatte ist, dass Standbetreiber auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt kürzlich dazu angehalten wurden, das Heißgetränk "Lumumba" umzubenennen, um etwaige rassistische Stereotype zu vermeiden.

"Lumumba" oder "Heiße Schokolade mit Rum"?: "Dorfrocker"-Video erntet zum Teil heftige Kritik

Wie eine Sprecherin der Frankfurter Tourismus und Congress GmbH in diesem Zuge erklärt hatte, trage das Getränk den Namen des kongolesischen Freiheitskämpfers und späteren Premierministers Patrice Lumumba, der Anfang der 1960er-Jahre erschossen wurde. Kritiker sehen demnach eine Verhöhnung darin, dass ein Getränk "mit Schuss" den Namen eines Mannes trägt, der tatsächlich erschossen wurde. Eine Rolle dürfte dabei auch spielen, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe durch derartige Lebensmittelbezeichnungen womöglich zu Objekten degradiert werden.

Standbetreibern auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt wurde deshalb dringend geraten, das Getränk auf ihren Schildern stattdessen beispielsweise als "Heiße Schokolade mit Rum" zu bezeichnen. Die "Dorfrocker" können mit einer solchen Umbenennung nur reichlich wenig anfangen, wie sie in ihrem Video unmissverständlich und betont sarkastisch zum Ausdruck bringen. "Lulululu-Lumumba, Lulululu-Lumumba, ist das erlaubt oder hier schon verboten?", wird der Oldie "La Bamba" von Ritchie Valens dafür kurzerhand umgedichtet.

"Schokolade mit Rum soll man jetzt sagen, ist das wirklich so wichtig?" oder "Was kommt dann als Nächstes nach dem Kakao? Statt Nikolaus die Weihnachtsfrau?" heißt es weiter. Im Kommentarbereich ihres Social-Media-Clips ernten die drei Brüder aus Unterfranken dafür zum Teil heftige Kritik. "Ich finde es eher peinlich, auf den Aufreger-Zug aufzuspringen. Ihr macht auch alles für Klicks", schreibt beispielsweise ein Nutzer. "Wenn man die Geschichte kennt, ist es schon assi", schreibt ein anderer. "Lumumba, ein schwarzer Mann, wurde erschossen. Einen Kakao mit Schuss zu bestellen, ist dann schon etwas makaber", heißt es weiter.

Musiker erhalten aber auch Zustimmung - Unverständnis über geforderte Namensänderung

Einige teilen das Unverständnis über die Namensänderung aber auch. "Danke Euch", konstatiert etwa ein Facebook-User. "Es wird immer verrückter hier." Ein weiterer Kommentator gibt zu bedenken: "Lumumba ist nicht rassistisch. Es ist das Gedenken an den letzten demokratischen Präsidenten des Kongo, der auf Betreiben der Kolonialmächte und der USA ermordet wurde", schreibt der Nutzer.

Für bundesweite Schlagzeilen sorgte zuletzt auch ein Rentner aus dem Landkreis Haßberge. Wegen einer mutmaßlichen Beleidigung von Robert Habeck gab es bei ihm eine Hausdurchsuchung der Polizei. Im Netz soll der 64-Jährige den Grünen-Politiker zuvor als "Schwachkopf" tituliert haben. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Haßberge findet ihr in unserem Lokalressort. 

Vorschaubild: © Collage inFranken.de: Dorfrocker (Archivbild); pixabay.com (Symbolbild)