Die um die Welt radeln

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Pakistanischer Bauer auf seinem Eselwagen
Pakistanischer Bauer auf seinem Eselwagen
 
Hab den Wagen voll geladen -gesehen in Pakistan.
Hab den Wagen voll geladen -gesehen in Pakistan.
 
Auf dem Pass
Auf dem Pass
 
 
Khunjerab-Pass
Khunjerab-Pass
 
Sieht im ersten Moment aus wie aufgereihte Brotlaibe - getrocknete Kuhfladen, die im Winter als Heizmaterial dienen.
Sieht im ersten Moment aus wie aufgereihte Brotlaibe - getrocknete Kuhfladen, die im Winter als Heizmaterial dienen.
 
 
Tierherde: In Kirgistan sieht man in den malerischen Bergtälern große Tierherden aus Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden.
Tierherde: In Kirgistan sieht man in den malerischen Bergtälern große Tierherden aus Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden.
 
Getrocknete Schlangen - gesehen auf dem Markt in der Altstadt von Kashgar. Verwendung finden sie vermutlich in der traditionellen chinesischen Medizin.
Getrocknete Schlangen - gesehen auf dem Markt in der Altstadt von Kashgar. Verwendung finden sie vermutlich in der traditionellen chinesischen Medizin.
 
Lecker und gehaltvoll: Frisch gepresster Saft aus Zuckerrohr.
Lecker und gehaltvoll: Frisch gepresster Saft aus Zuckerrohr.
 
Die edle Wolle dieser Kaschmirziegen im pakistanischen Teil von Kaschmir ist weltberühmt.
Die edle Wolle dieser Kaschmirziegen im pakistanischen Teil von Kaschmir ist weltberühmt.
 
Manchmal warne die Unterkünfte der Wagners "schlicht".
Manchmal warne die Unterkünfte der Wagners "schlicht".
 
Viele halten den Registan im Zentrum von Samarkand auf der historischen Seidenstraße für einen der schönsten Plätze der Welt.
Viele halten den Registan im Zentrum von Samarkand auf der historischen Seidenstraße für einen der schönsten Plätze der Welt.
 
Rinder im Hochgebirge: Müssen mit wenig auskommen: Mitunter kreuzten diese zotteligen Hochlandrinder den Weg der Radler.
Rinder im Hochgebirge: Müssen mit wenig auskommen: Mitunter kreuzten diese zotteligen Hochlandrinder den Weg der Radler.
 
Stolz zeigt dieser Uigure den deutschen Radlern seinen Nachwuchs.
Stolz zeigt dieser Uigure den deutschen Radlern seinen Nachwuchs.
 
Medrese in Buchara: Diese ehemalige Koranschule schmückt das Zentrum des usbekischen Buchara
Medrese in Buchara: Diese ehemalige Koranschule schmückt das Zentrum des usbekischen Buchara
 
Chinesische Arbeiterin fegt die Autobahn
Chinesische Arbeiterin fegt die Autobahn
 
Marktfrau in Tadschikistan: Blick in den Basar der Stadt Chudschand
Marktfrau in Tadschikistan: Blick in den Basar der Stadt Chudschand
 
Diese Bäuerin aus Tadschikistan lenkt voller Elan ihren Eselswagen an den Radlern vorbei.
Diese Bäuerin aus Tadschikistan lenkt voller Elan ihren Eselswagen an den Radlern vorbei.
 
Friedhof: Ein ganz normaler Friedhof in Usbekistan - bis auf die Kuh, die friedlich zwischen den Gräbern grast.
Friedhof: Ein ganz normaler Friedhof in Usbekistan - bis auf die Kuh, die friedlich zwischen den Gräbern grast.
 
Tunnel sind Albträume für Reiseradler. Umso schöner ist der Blick am Ende eines Tunnels.
Tunnel sind Albträume für Reiseradler. Umso schöner ist der Blick am Ende eines Tunnels.
 
Die mit dem Esel pflügen: Die mit dem Esel pflügen - diese Usbeken leisten wahre Knochenarbeit.
Die mit dem Esel pflügen: Die mit dem Esel pflügen - diese Usbeken leisten wahre Knochenarbeit.
 
Einmal um die ganze Welt: Die Taschen voller Geld, wie in Karel Gotts Lied "Einmal um die ganze Welt" - das ist in Usbekistan keine Kunst. Die zahlreichen Tausendern reichten gerade mal für ein Abendessen.
Einmal um die ganze Welt: Die Taschen voller Geld, wie in Karel Gotts Lied "Einmal um die ganze Welt" - das ist in Usbekistan keine Kunst. Die zahlreichen Tausendern reichten gerade mal für ein Abendessen.
 
Viele halten den Registan im Zentrum von Samarkand auf der historischen Seidenstraße für einen der schönsten Plätze der Welt.
Viele halten den Registan im Zentrum von Samarkand auf der historischen Seidenstraße für einen der schönsten Plätze der Welt.
 

Durch Zentralasien: Über den Karakorum- und den Pamir-Highway zur Seidenstraße waren Inge und Manfred Wagner mit dem Fahrrad unterwegs.

Als das Königsberger Ehepaar Inge und ManfredWagner (beide 61) auf ihrer jüngsten Radtour Tadschikistan erreichten, staunten sie nicht schlecht: Auf der holprigen Straße fahren unglaublich viele Luxusautos, vor allem Mercedes. Die Erklärung: Das bettelarme, von Korruption gebeutelte Land ist ein Hauptabnehmer für gestohlene Edelkarossen.

Der überschwänglichen Gastfreundschaft überall in Zentralasien tat das keinen Abbruch. Die Reise vom pakistanischen Islamabad über den Karakorum- und Pamir-Highway (kurz KKH und PH genannt) zur historischen Seidenstraße war einerseits geprägt von einer atemberaubenden Hochgebirgslandschaft, andererseits von monumentalen Prachtbauten am Ende der Reise in den Märchenstädten Buchara und Samarkand.

Beim ersten Abschnitt der Reise auf dem KKH mit dem Kunjerab-Pass bestaunte Manfred Wagner das hierzulande kaum bekannte Hunzatal. am Oberlauf des Indus auf dem KKH kam er sich wie ein Zwerg vor: beiderseits eingeklemmt von Tausende Meter hochragenden, schneebedeckten Bergriesen.

Ab dem chinesischen Kashgar kam Ehefrau Inge dazu. Beeindruckt waren beide vom sogenannten Sonntagsmarkt. Dabei handelt es sich um einen großen Viehmarkt, auf dem Schafe, Ziegen, Esel, Rinder, Pferde und Kamele gehandelt werden. Nach diesem tierischen Erlebnis ging es wieder in die Berge. In Mulden, unter Brücken und eng an Berghängen geschmiegt, suchte das Paar Schutz vor peitschenden Sandstürmen.



Zeit lassen

Herausfordernd war auf dieser Tour nicht bloß die Entfernung, sondern mehr noch die Höhe - gemeinsam ging es auf fast 4000 Meter hinauf, mehr als 1000 Meter über dem höchsten Alpenpass. Das Wichtigste dabei ist die Akklimatisierung, auf gut Deutsch: Man muss sich die Zeit lassen, die der Körper braucht, um sich an den verminderten Sauerstoffgehalt der Luft anzupassen. Daher krochen die beiden Globetrotter mit ihren vollbepackten Rädern im Schneckentempo stundenlang schwitzend den Pässen entgegen.



Religiöses Leben

Bei Eiseskälte, aber azurblauem Himmel erreichten sie den zwischen ausgedehnten Schneefeldern liegenden Irkeshtam-Pass, der nach Kirgisistan führt. Wie auch in Usbekistan und Tadschikistan sind die Einwohner Moslems.

Das religiöse Leben spielt sich im Hintergrund ab. Man sieht auch auf dem Land kaum verschleierte Frauen und wird morgens nicht vom Muezzin geweckt. Obwohl der islamische Fastenmonat Ramadan anbrach, war die Weiterreise völlig unproblematisch. Die Franken hatten den Eindruck, dass in den "-stan-Ländern" (mit Ausnahme von Pakistan) große religiöse Toleranz herrscht.
Oft mussten die Abenteurer ihr Zelt aufschlagen. Dank ihres postkartengroßen, faltbaren Kochers aus Edelstahl, der mit kleinen Ästchen und Holzstücken befeuert wird, gab es dann zum Abendessen meistens Instant-Nudeln.



Nomadische Tradition

Inge Wagner betont, dass sie des Nachts nie ein Gefühl der Unsicherheit oder gar Angst hatte. Ohne Bedenken kann man in der Natur campen, schließlich war jahrhundertelang das Nomadentum weit verbreitet und heute treiben noch die Hirten ihre Herden einfach in die scheinbar endlosen Berge, die allen und gleichzeitig keinem zu gehören scheinen.
Unvergesslich bleibt den Königsbergern ein Erlebnis, das zeigt, was den Menschen Gastfreundschaft bedeutet. Von einer usbekischen Familie wurden sie spontan nach Hause eingeladen, abendliches Festessen und opulentes Frühstück inbegriffen.
Seitdem kennen und schätzen sie das usbekische Nationalgericht: Pilav, ein herzhaftes Reisgericht mit Rosinen und Knoblauch, garniert mit Hammelfleisch.