Diana Ullrich arbeitet in der Jugendarbeit in Sand und Haßfurt. Hier kommt sie mit vielen jungen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, und das findet die Studentin der Pädagogik bereichernd.
"Auf alle Fälle" - ihr Fazit auf die Frage nach der Berechtigung ist eindeutig. "Jugendliche", sagt Diana Ullrich, "müssen in einer Stadt immer einen Ort haben, wo sie hingehen können und sich treffen können. Gibt es das nicht, nehmen sie sich selbst Raum, und dann ist kein Erwachsener dabei, weshalb das oft Probleme gibt." Die 24-Jährige aus Zeil ist seit Mai im Haßfurter Jugendtreff "Dragon" teilzeitbeschäftigt und sammelt seitdem "wertvolle Erfahrungen."
Klare Vorstellungen vom späteren Beruf Ullrich, die immer freitags auch in Sand für fünf Stunden den Jugendtreff leitet, greift in der Kreisstadt "Dragon"-Leiter Gerhard Kastner tatkräftig unter die Arme. "Ich wolle unbedingt mit Jugendlichen arbeiten", begründet die angehende Pädagogin ihre Entscheidung, die sich während ihres Studiums und vor allem bei verschiedenen Praktika verstärkt hat.
Und diese Praktika hat sie keine Sekunde bereut, denn die Arbeit sei vor allem "sehr abwechslungsreich". Mit Kastner ist sie beispielsweise mit der "Jugendsozialarbeit an Schulen" (JAS) in Kontakt, etwa wenn es um den Besuch von Kindern aus dem russischen Kursk geht.
Darüber hinaus ist Diana Ullrich auch immer wieder an Projekten mit anderen Einrichtungen und Institutionen beteiligt. "Im Moment laufen die Vorbereitungen für den begehbaren Adventskalender und eine Discoveranstaltung, jeweils in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Haßberge", sagt sie.
Dass Kinder und Jugendliche von Schule und Tagesstätte der Einrichtung in Sylbach mit einigen Betreuern wie schon seit Jahren regelmäßig die vielen Freizeitmöglichkeiten im "Dragon" nutzen, bezeichnet Diana Ullrich als "schöne Abwechslung.
Es ist toll, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die sonst leider eher selten unseren Jugendtreff aufsuchen."
Migrantenkinder sind aufgeschlossen und nett Als positiv empfindet sie zudem den Besuch vieler Migrantenkinder. "Sie sind ausschließlich alle total nett und offen", sagt die junge Frau und fügt im selben Atemzug hinzu: "Es lohnt sich, diese Jungs und Mädels kennenzulernen."
Für sie überwiegen die Vorteile eines offenen Jugendtreffs bei weitem. Er biete "Platz für Jugendliche, die zu Hause nicht so viele Möglichkeiten haben, weil etwa die Eltern berufstätig sind oder sie kein eigenes, großes Zimmer haben." Hier bestehe die Möglichkeit, sich ungezwungen mit Freunden zu treffen an einem Ort, an dem sie machen können, was sie wollen. "Natürlich müssen die Hausregeln eingehalten werden", betont Ullrich.
Die Mitarbeiter stehen auch zur Verfügung, "wenn es irgendwelche Probleme gibt und versuchen, Hilfestellung zu geben, wo sich die Eltern vielleicht etwas schwer tun", nennt sie als Beispiel das richtige Schreiben von Bewerbungen.
Hier können Bands proben Zu guter Letzt gebe es sowohl in Sand als auch in Haßfurt Räumlichkeiten für Bands oder andere Gruppen, damit diese proben können. "Aktuell haben wir einen Musiker, der sonst keine Möglichkeit zum Üben hätte sowie einen ,Yu-Gi-Oh‘-Spiele treff, der den Jugendtreff als Veranstaltungsort nutzt."
Einen negativen Aspekt hat die gebürtige Ziegelangerin doch noch gefunden: die Arbeitszeiten. "Immer nur Spätschicht zu haben, ist schon sehr einschränkend", räumt die 24-Jährige ein.
Ihre Termine könne sie freilich alle am Vormittag erledigen, "aber man hat einfach nicht viel Zeit, um sich mit Freunden zu treffen oder ähnliches. Wenn ich frei habe, arbeiten alle anderen ...".
Diana Ullrich möchte, nachdem sie Anfang 2015 mit ihrer Bachelor-Arbeit fertig ist, als Pädagogin gerne in die Heimarbeit. "Dort kann ich für mich einfach noch mehr bewirken, komme noch viel näher an die Jugendlichen heran und kann viel mehr mit ihnen arbeiten. Das finde ich sehr erfüllend". Bis dahin aber gilt ihr ganzes Augenmerk aber ihrer Arbeit im Haßfurter sowie im Sander Jugendtreff.