Peter Kirchner lebt seit 70 Jahren in Kirchlauter und den "Heiligen Ländern". Und weg will er schon gar nicht mehr.
Vergangene Woche wurde er 70 Jahre alt. So lange lebt er auch schon in Kirchlauter, wo er zum Banker und Bürgermeister aufstieg. Bereut hat der vierfache (Zwillings-)Vater und zwölffache Großvater keine Sekunde. An einen Wegzug hat er nie gedacht. "Kirchlauter und unser Landkreis sind die schönsten Orte dieser Welt", sagt Peter Kirchner, der seinen Dialekt schon zur Hochsprache kultiviert hat.
Sein Plädoyer für ein Leben in den Haßbergen: "Ich bin "a hamätväbundänä" Mensch. Seine drei Jahre in Lohr a.B. waren schön, aber "ka Däham". Offensichtlich hat er die Heimatliebe - und den daraus folgenden Einsatz für diese Heimat - schon mit der Muttermilch aufgesogen.
In den Genen seines Vaters tummelten sich die dreier Bürgermeister-/ Schultheißen-Vorgänger.
Kirchlauter, der Ort, die Gemeinde, der Landkreis und auch Unterfranken sind es wert, dass man sich für sie einsetzt (Wertigkeit nach hinten hin geringer werdend), meint er.
Es ist Dienst am (Mit-)Menschen. Er sagt: "Diesen Mitmenschen kann ich gar nicht so viel zurückgeben, wie sie mir geben - immer noch! Die Familie, die Schulfreunde, die Fußballkollegen, die politischen Wegbegleiter, die Kirchengemeinde, die Nachbarn, die Imker und all' die vielen Vereinsmeier, mein Seniorenkreis und die Stammtisch-Hocker."
Das macht ihn zufrieden und motiviert erneut. Anderen Freude zu machen, Vorteile zu bringen, dienen zu dürfen ist auch mit 70 für Kirchner noch wunderschön.
Rückblickend sei es auch kein Grund zur Traurigkeit, wenn man feststellt, dass es gelang, große Probleme zu lösen (Stichwort: Neubrunn) oder Probleme vor der Erstehung abgewendet zu haben (Stichwort: Trinkwasser).
Kirchner: "Wenn es zu Recht heißt, in der Hauptstadt der ,Heiligen Länder' lässt es sich nicht nur leben, sondern gut leben, dann kann ich dem voll zustimmen. Man kennt sich, man hilft einander. Auch in schwierigen Zeiten und (Gemüts-)Lagen. Ich bin auch nicht traurig darüber, dass ich zumindest ein klein wenig dazu beitragen konnte. Aber vielleicht überschätz' ich mich da ja auch!"