Die Hälfte des Kreisels wird zur Hälfte bald fertig

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Diese per Ampel geregelte Fahrspur soll noch im Verlauf dieser Woche auf die Neubautrasse im Süden verlegt werden. Fußgänger werden aus diesem Bereich komplett verbannt. Foto: Ralf Kestel
Diese per Ampel geregelte Fahrspur soll noch im Verlauf dieser Woche auf die Neubautrasse im Süden verlegt werden. Fußgänger werden aus diesem Bereich komplett verbannt. Foto: Ralf Kestel

Der Verkehr in der Coburger Straße in Ebern wird auf den Süd-Ast umgelegt.

Einmal im Kreis hat man sich um 360 Grad gedreht, dessen Quadratur bekanntermaßen ja nicht möglich ist. Aber halbieren lässt er sich. Eine gedankliche Runde im Halbkreisel unternahmen die Mitglieder des Bauausschusses bei ihrer Sitzung am Dienstag. Ein Halbkreisel ist nahezu fertig, aber die Hälfte der Aufgabe noch längst nicht gestemmt, wie aus den Ausführung von Bauamtsleiter Martin Lang deutlich wurde.

Nachdem die Bordsteine und Querungsinseln gesetzt sind, wird im Süd-Ast des Kreisels die Asphalt-Tragschicht aufgebracht, so dass die Verkehrsführung auf diesen Abschnitt umgelegt wird, wobei die einspurige Ampelregelung beibehalten bleibt

"Die Gymnasiumsstraße bleibt dennoch gesperrt, weil sonst kein Weiterbau möglich wäre", verabschiedete sich Lang von einem früheren Gedanken, zumindest die Zufahrt zur Gymnasiumsstraße vorzeitig zu öffnen.
Die Situation wird sich - im Gegenteil - für Fußgänger noch etwas verschärfen. Da sie mit Beginn der Arbeiten am Nord-Ast komplett aus der Albrecht-Dürer-Straße herausgehalten werden. Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) appellierte deswegen an alle Fußgänger und besonders die Schüler die Route über die Mozartstraße und den Fußweg am Krankenhaus vorbei zu wählen.

Manfred Fausten (CSU) hakte wegen des Zeitplans nach. "Bleibt es beim Fertigstellungstermin vor Weihnachten?" Bislang gebe es keine anderen Aussagen, teilte Martin Lang dazu mit, wobei er sofort auf die Abhängigkeit vom Wetter verwies.

Wenn die Tragschicht für den kompletten Kreisel im 360-Grad-Sektor fertig gestellt ist, werde die Decke im Rundumschlag auf der kompletten Fläche aufgebracht. "Dafür müssen aber bestimmte Witterungsbedingungen herrschen."


Problemfall im Untergrund

Ganz andere Probleme ruh(t)en im Vorfeld im Untergrund: Beim Bau der Staatsstraße wurde beim Unterbau Teer verwendet, der bis ins Erdreich sickerte, das nun als Z-2-Material (Sondermüll) entsorgt werden musste, was schlappe 62 000 Euro an Mehrkosten verursacht.

Mit Abfräsen allein sei es somit nicht mehr getan gewesen, klagte Martin Lang. Da bislang nur die Hälfte der alten Trasse "angeknabbert" wurde, befürchten Lang und Hennemann weitere Mehrkosten, wenn noch mehr belastetes Material gefunden wird, was sehr wahrscheinlich ist. "Ich hoffe, dass wir an den Mehrkosten nicht allein hängen bleiben, denn schließlich hat der Staat die Straße gebaut", verriet Hennemann erste Vorstöße beim Staatlichen Bauamt in Schweinfurt. Denn Hoffnung auf einen höheren Zuschuss gibt es nicht. "Die Förderung für die Sonderbaulast ist festgeschrieben."

Die unverhofften Mehrkosten machten Dieter Gerstenkorn (CSU) stutzig: "Warum wurden denn da vorher keine Proben gezogen? Kann man da nicht das Planungsbüro in Regress nehmen?" Die Frage will der Bürgermeister prüfen lassen. "Ich denke aber schon, dass da vorher Proben gezogen wurden."