Ralf Dressel erhält in Hofheim bei der Wahl zum Kreisbrandrat nicht die volle Rückendeckung der Feuerwehrleute aus dem Landkreis Haßberge.
Es gab schon langweiligere Dienstversammlungen der Feuerwehrkommandanten aus dem Landkreis Haßberge. Am Samstag wurde Ralf Dressel als oberster Feuerwehrmann im Landkreis bestätigt. Er steht weitere sechs Jahre an der Spitze der Wehren. Von den 106 stimmberechtigen Personen gaben ihm 70 ihre Votum. "Das hätten einige mehr sein können", sagte Landrat Wilhelm Schneider nach der Wahl und sprach die Hoffnung auf gute Kommunikation aus.
Heftige Kritik aus dem nördlichen Landkreis
Im Vorfeld war heftige Kritik an der Amtsführung von Ralf Dressel und einigen Entscheidungen von ihm, hauptsächlich aus dem Raum Ebern, laut geworden und hatten für Spekulationen gesorgt. Noch kurz vor der Wahl wurde vor dem "Haus des Gastes" und im Foyer in kleinen Gruppen diskutiert; da gab es positive wie negative Äußerungen. Deshalb war die Wahl von Dressel kein Selbstläufer, auch wenn nur er, vom Landrat vorgeschlagen, einziger Kandidat war.
Regierungsdirektor Thomas Albert fungierte als Wahlleiter. Wahlberechtigt waren alle Kommandanten, in Abwesenheit deren Vertreter sowie die Kommandanten der Werksfeuerwehren. "Mehr als die Hälfte der abgegeben gültigen Stimmen müssen auf den Kandidaten entfallen, damit er gewählt ist", erklärte Albert. Nach der Auszählung stand fest: Ralf Dressel bleibt Kreisbrandrat. 144 Personen wären wahlberechtigt gewesen, allerdings waren nur 106 zur Wahl gekommen. Drei Stimmen waren ungültig.
33 Nein-Stimmen
33 Feuerwehrchefs hatten mit "Nein" gestimmt. Da die einfache Mehrheit reichte, hätten mindestens 54 Personen für Dressel stimmen müssen. 70 haben für ihn gestimmt und somit hatte er 16 Stimmen mehr als nötig. Der Landrat sagte, dass er sich mehr Stimmen für den Kandidaten gewünscht hätte. Dieser selbst wollte sich auf Nachfrage nicht groß äußern, "ich sage nur so viel: damit kann ich leben."
Wilhelm Schneider hatte eingangs dem Kommandenten der Feuerwehr Hofheim, Karlheinz Vollert, für die Vorbereitungen gedankt. Hofheimes Bürgermeister Wolfgang Borst wünschte einen "einsatzfreien Abend."
"Die Aufgaben und Projekte im Bereich der Feuerwehr und den damit verbundenen Aufgabenfeldern des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung werden nicht weniger und stellen sich in der Umsetzung anspruchsvoll und aufwändig dar", sagte der Landrat. Er ging auf die Inbetriebnahme der Integrierten Leitstelle in Schweinfurt im Juli 2012 und die Implementierung der bayernweit einheitlichen Alarmierungsplanung ein.
"Im Zusammenwirken mit der Integrierten Leitstelle ist eine bayernweit einheitliche Verwaltungssoftware für die Einsatznachbereitung eingeführt worden, das Großprojekt, die Einführung des Digitalfunks ist nahezu abgeschlossen." Kommunen, Werkfeuerwehren und der Landkreis hätten bisher 1140 Endgeräte beschafft, wovon rund 1000 Geräte einsatzfertig seien, der Rest müsse noch ertüchtigt werden. Diese Entscheidung des Kreisausschusses habe sich laut Schneider bewährt, auch wenn es hie und da noch ein paar Unzufriedene gebe. In zwei bis drei Wochen müsste das Wesentliche geschafft sein.
"Im Atemschutzzentrum hatten wir mit dem Ausscheiden des langjährigen Leiters, KBI Stumpf, personelle Änderungen umzusetzen. Wir haben eine Zunahme von Atemschutzgeräteträgern zu verzeichnen, was im Grundsatz eine erfreuliche Entwicklung ist", führte der Landkreischef weiter aus. Damit sei aber eine erhöhte Zahl von Ausbildungsveranstaltungen, einschließlich der Belastungsübungen verbunden. Deshalb seien Arbeitsabläufe optimiert worden. Etwas kurzfristig seien die Kommunen eingebunden worden, räumte Schneider ein. Bestimmte standardmäßige Zubehörteile für die Atemschutzgeräte seien von den Gemeinden selbst zu beschaffen. "Ich bitte hier die Gemeinden und Feuerwehren um konstruktive Unterstützung auf diesem Weg."
Umbaumaßnahmen stünden im Atemschutzzentrum an: "Bausteine, die zu einer Verbesserung der Situation im Atemschutzzentrum beitragen", sagte der Landrat.
Reagiert werden musste auf Strukturprobleme hinsichtlich der Gründung von Löschgruppen bei den gemeindlichen Feuerwehren. Neue seien die ersten Brandschutzbedarfsplanungen der Städte und Gemeinden. "Bei allen Projekten, Aufgaben und Maßnahmen hat der Kreisbrandrat nach dem gesetzlichen Auftrag im Bayerischen Feuerwehrgesetz eine umfassende Beratungs- und Unterstützungsfunktion. Sein Aufgabenfeld erschöpft sich beileibe nicht in außenwirksamen Tätigkeiten wie der jährlich für alle Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren und die Leiter der Werkfeuerwehren abzuhaltenden Ausbildungsveranstaltung oder den mindestens alle drei Jahre vorzunehmenden Besichtigungen der Freiwilligen Feuerwehren und der Werkfeuerwehren", sagte Schneider. Er nannte eine Vielzahl von Aufgaben, die der Kreisbrandrat zu erledigen hat. Projektarbeiten seien fachlich fordernd und sehr zeitintensiv.
Bei den Aufgabenschwerpunkten seien, so Wilhelm Schneider, die fachliche Qualifikation und die Vereinbarung der Tätigkeit mit dem Beruf ausschlaggebend, sagte Schneider und schlug Ralf Dressel zur Wiederwahl als Kreisbrandrat vor. Schneider erinnerte an den beruflichen Werdegang und seine fachliche Qualifikation. "Ralf Dressel ist seit 2011 als Kreisbrandrat tätig und hat sich in dieser Funktion bewährt", betonte der Landrat. Das Vorschlagsrecht zur Wahl des Kreisbrandrates liegt nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz bei ihm. Die Meinung der Feuerwehrleute im Landkreis sei ihm aber auch wichtig, und er endete: "Ich weiß, dass es im Vorfeld einige Diskussionen gegeben hat, Gelegenheit zur Aussprache besteht nach dem Bericht des Kreisbrandrates." Dementsprechen wurde später gefordert bei künftigen Entscheidungen die Basis, sprich Gemeinden und Ortsfeuerwehren einzubeziehen; auch technische Probleme mit der Integrierten Leitstelle (ILS) wurden angesprochen.
Bericht des Kreisbrandrats
Ralf Dressel sprach in seinem Tätigkeitsbericht die Zusammenarbeit mit der ILS an. "Ich denke, wir haben das sehr gut gelöst." Die Einrichtung des Digitalfunks war "nicht ohne", es hatten viele mitzureden. "Geplant waren 780 Geräte, jetzt haben wir 1150." Die Feuerwehren stehen weiter vor technischen Herausforderungen. "In unserem Landkreis haben wir eine komplette und beste Ausstattung, darauf können wir stolz sein", betonte Dressel. Ihn freute besonders, dass Leistungsprüfungen gemeinschaftlich erfolgten.
Auf seinen Arbeitsaufwand eingehend sagte Dressel, dass er als "Brandschutzdienststelle" 165 Stellungnahmen abgegeben hat. Änderungen an Brandschutzmeldeanlagen erfolgten, auf personelle Veränderungen musste reagiert werden. Einen Hinweis gab er auf die Homepage des Kreisfeuerwehrverbandes mit der Aufforderung diese zu nutzen. "Ich hatte um die 300 Termine wahrzunehmen", ein Aufwand von mehr als 1000 Stunden, so zwei bis drei Stunden täglich.
Ausblickend sagte Dressel, dass die Jahresmeldungen abgegeben werden müssen, Fahrzeugbeschaffungen anstünden und Standorte für besondere Einsatzfahrzeuge zu finden seien. "Ich denke, dass wir vorhandene Probleme auf die Reihe bekommen. Ich stehe zu meinen Entscheidungen und bin bereit mit euch gemeinschaftlich alles zu bewältigen", schloss er.
Zur Besetzung / Abberufung von KBM/KBI Dienstposten noch ein Wort:
Achim Baiersdorfer, war schlicht weg fachlich zu gut und hat auch mal zurecht Dinge kritisch hinterfragt. Dies war den "Gärtnern" anscheinend ein Dorn im Auge, wehalb er abberufen wurde! KBR Dressel ging in seinem Bericht in keinster Weise darauf ein, dies zeigt für mich, dass Herr Dressel keine Führungsqualitäten hat!!! Hätte er welche, hätte er das thema Angesprochen und man hätte die Thematik näher erörtern können. Zur Besetzung neuer Posten: KBi wird auch nur der, der dem KBR wohlgesonnen ist, fachliche Vorraussetzung u. persönliche Erfahrungen stehen hier eher im Hintergrund, bestes Beispiel die Nachbesetzung v. KBM Baiersdorfer!
Auf die nächsten 6 Jahre bin ich ebenso gespannt, v.a. bei der Nachbesetzung der DP, KBR Dressel hat ja schon angesprochen, dass die nächsten Jahre einige in den "Ruhestand" gehen werden.
Meiner Menung nach, sollte die neuen in einer Kommandantenversammlung durch die Kommandanten vorgeschlagen werden und dann durch Mehrheitsprinzip frei gewählt werden können, das wäre gelebte Demokratie!
Diese Wahl war in keinster Weise eine Wahl nach dem deutschen demokratischen Prinzip!
Im Großen und Ganzen kann ich mich dem Vorkommentar nur anschließen, nur in einer Sache, stimmt es nicht ganz:
Nur die Kommandanten werden gewählt, alle anderen Posten werden (leider) bestimmt!
Dass Gruppenführer bestimmt werden, o.k. diese Funktion zu vergeben ist keine große Sache, da in einer größerenn Wehr ohnehin die Meisten Kameraden diese Ausbildung erhalten und diese Funktion oft gern freiwillig übernommen wird; diese Tätigkeit ist ohnehin eher im Einsatz gefragt.
Was aber meiner Meinung nach länst auf den "Prüfstand" gehört, ist die Besetzung aller Posten in der Feuerwehrdienstaufsicht inkl. dem KBR! Warum werden nicht mehrere Kanditaten zugelassen?!
In einem freien demokratischen Land, sollten alle Dienstposten in der Feuerwehrdienstaufsicht frei gewählt werden können, auch wenn der / die Kanditaten die formal fachlichen Vorraussetzungen (Lehrgänge)(noch) nicht erfüllt haben; kann man ja nachholen!!!
Dass durch Herrn Schneider kein anderer Kanditat zugelassen wurde, wiederspricht an sich schon dem demokratischen Grundverständnis einer freien Wahl!!! Meines Erachtens, sollte Herr Schneider mal in sich gehen, und überlegen, ob dies der Richtige Weg ist... diese Wahl war Diktatur!!!
Auch die Wahlregularien, durch Herrn Albert vorgetragen: "sollte der Kanditat nicht die erforderliche Mehrheit erhalten, so ist die Wahl ungültig und es wird neu gewählt" !!!
Hallo!!!??? Bei nur einem Kanditaten würde dann so lange gewählt werden, bis er dann hingwählt wurde?!?! Wenn im 1. Wahlgang, angenommen der Kanditat nicht die erforderliche Mehrheit erhält, warum soll dann nochmals gewählt werden?!?! das ist doch Schwachsinn!!!
Hier hat man hier den "Bock zum Gärtner" gemacht und seine "Gehilfen" gleich mit.
Warum gab es nur einen Kandidaten für die Wahl ?
Hatte sich nicht im Vorfeld ein weiterer Kandidat zur Wahl gestellt ?
Dieser wurde aber gar nicht zur Wahl zugelassen, so erzählt man sich.
Hatte da etwa der "Gärtner" und seine "Gehilfen" die Finger im Spiel ?
Ist das nicht seine Devise und die seiner Gehilfen: "Wer nicht passt wird entsorgt"
Was sind eigentlich die Voraussetzungen, die man haben muß, um KBR zu werden ?
Hatte der "Gärtner" diese, als er zum ersten mal zum KBR gewählt wurde oder hat er sich diese
auch erst nach seiner Wahl angeeignet ?
Hätte man das nicht im Vorfeld herausfinden können ?
Hätte man das auch nicht dem Gegenkandidaten gestatten können,seine Voraussetzungen
"das was noch gefehlt hätte" nach der Wahl zu erwerben ?
Wie viele Gruppenführer, Kommandanten, KBM´s und sogar KBI´s werden erst gewählt und dann
gehen sie zu Ihren Lehrgängen oder erfüllen ihre Voraussetzungen.
Zudem der Gegenkandidat die "zeitlichen Voraussetzungen" hätte erfüllen können.
Meiner Meinung nach, und die darf man Gott sei Dank in Deutschland noch frei äußern, wurde der
Gegenkandidat im Vorfeld "abgewürgt".
Aber warum sollte der neu gewählte "Gärtner" und seine "Gehilfen" auch seine und ihre "Prinzipien" jetzt ändern.
Denke mal, dass wir das in den nächsten 6 Jahren noch öfters erleben werden.
Haben er oder sie sich das evtl. von der Politik abgeschaut ?
Ich persönlich, und da bin ich mir sicher dass ich da nicht alleine bin, werden das genau beobachten, was
in den nächsten 6 Jahen passiert in Sachen "Vorfeld - Entsorgung".
Erfreulich an der ganzen Sache ist aber, dass 38 Wahlberechtigte erst gar nicht erschienen sind und
36 der anwesenden Wahlberechtigten dem "Gärtner" eine Nein - Stimme gaben.
Also 50% der Feuerwehren im Landkreis sind gegen den "neugewählten Gärtner".
Ob er sich damit glücklich fühlen wird bezweifle ich.