Bei einem "Tag der offenen Tür " in der neuen Rettungswache in Ebern stellt das Rote Kreuz sein umfangreiches Dienstleistungsangebot vor. Hunderte von Besuchern bestaunten die Ausrüstung, die Räumlichkeiten und die Fertigkeiten der Einsatzkräfte, zu denen auch Vierbeiner gehören.
Henry Dunant, auf dessen Initiative die Gründung des Roten Kreuzes 1876 zurückgeht, hätte seine helle Freude gehabt: Beim "Tag der offenen Tür" präsentierte sich der BRK-Kreisverband Haßberge mit der neuen Rettungswache und dem Rotkreuzhaus in Ebern von seiner besten Seite. Mehr als 700 Besucher nutzten die Möglichkeit, das moderne Rettungszentrum und das vielfältige soziale Angebot des Roten Kreuzes kennen zu lernen.
Ebenso begeistert wie die Gäste waren die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des BRK, die mit so einem Ansturm nicht gerechnet hatten, sich aber um so mehr darüber freuten. Wachleiter Jürgen Geisel und Helmut Schroll, Rettungsdienstleiter und stellvertretender Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer, staunten nicht schlecht, wie viele Besucher sich in Scharen bei der Besichtigung den ganzen Tag über durch das Rotkreuzhaus drängten: "Ich bin begeistert", strahlte Schroll.
Alle Türen standen offen In der Tat gab es viel zu sehen, nicht nur im Gebäude selbst, in dem die rund um die Uhr besetzte Rettungswache untergebracht ist. Die Besucher konnten sämtliche Räume und Büros in Augenschein nehmen und bekamen durch BRK-Mitarbeiter entsprechende Informationen. Neben der Rettungswache befinden sich im Erdgeschoss zudem der Stützpunkt der BRK-Sozialstation sowie Büros der Wasserwacht und der Bereitschaft.
Im Obergeschoss, dass durch einen Aufzug barrierefrei zu erreichen ist, befinden sich ein Lehrsaal für die Breitenausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe, für Fortbildungen der Mitarbeiter, die Außenstelle des Mehrgenerationenhauses Haßfurt mit einem ersten Baby- und Kleinkindtreff sowie Räume für das Jugend- und Bildungshaus, die demnächst noch eingerichtet werden.
Natürlich waren die Vorführungen der BRK-Rettungshundestaffel Haßberge und der Schnelleinsatzgruppe (SEG) "Gefährliche Stoffe und Güter" am Nachmittag Höhepunkte im abwechslungsreichen Programm. Unter der Moderation von Brigitte Fiedler zeigten die Hundeführer mit ihren Vierbeinern schwierige Übungen aus ihrem Ausbildungs- und Trainingsprogramm und beeindruckten dabei mit einem vertrauensvollen und bedingungslosen Zusammenspiel von Mensch und Tier.
Mit unbestechlicher Spürnase Demonstriert wurde beispielsweise, wie eine bewusstlose Person aufgespürt wird oder eine Vermisste alleine aufgrund ihres Geruchs vom Suchhund unter mehr als 150 Personen zielsicher gefunden wird. Erst vor wenigen Monaten hat beispielsweise der Labrador-Mischling "Urgel" von Brigitte Fiedler einer 80-jährigen Frau das Leben gerettet.
Die Schnelleinsatzgruppe demonstrierte anschließend, wie eine bei einem Unfall mit chemischen Stoffen kontaminierte und verletzte Person aus dem Gefahrenbereich gerettet, dekontaminiert und medizinisch versorgt wird. Dafür gehen die BRK-Retter der SEG "Gefährliche Stoffe und Güter", die einzige in Unterfranken, mit speziellen Ganzkörperschutzanzügen vor, wie deren Leiter Wolfgang Zweverink verdeutlichte.
Bei einer Fahrzeugausstellung konnten modern ausgestattete Rettungsfahrzeuge besichtigt werden, die Wasserwacht Eltmann stellte ein Rettungsboot aus, der Behindertenfahrdienst seine Spezialfahrzeuge, ebenso waren beispielsweise der Gerätewagen SAN aus Hofheim mit Notfallausstattung für 25 Schwerverletzte und der Einsatz-Lkw "Technik und Sicherheit" der Bereitschaft Memmelsdorf zu sehen. Wasserwacht und Jugendrotkreuz stellten eine Hüpfburg bereit und schminkten Kinder, Disponent Mark Plate von der Integrierten Leitstelle Schweinfurt informierte über Notruf, Alarmierung und Koordination der Einsatzkräfte.
Im Rotkreuzhaus waren die Sozialstation, die Sozialen Dienste, der Blutspendedienst, das Mehrgenerationenhaus sowie Bereitschaft, Wasserwacht und Rettungswache mit Infoständen vertreten. Beispielsweise konnten Besucher die Herz-Lungen-Wiederbelebung trainieren oder sich Blutdruck und Blutzucker messen lassen.