BRK im Kreis Haßberge: 17 Qualifizierte im Notfall mehr

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Bei Fallbeispielen mussten die Auszubildenden ihr Wissen zeigen, wie hier bei einer Reanimation (von links) Juliana Herrmann, Rebecca Herrmann, Benedikt Lutz und Eva Burger. Dabei wurden die Maßnahmen von den Prüfern Helmut Schroll und Wofgang Brühl beobachtet. Foto: Will
Bei Fallbeispielen mussten die Auszubildenden ihr Wissen zeigen, wie hier bei einer Reanimation (von links) Juliana Herrmann, Rebecca Herrmann, Benedikt Lutz und Eva Burger. Dabei wurden die Maßnahmen von den Prüfern Helmut Schroll und Wofgang Brühl beobachtet. Foto: Will
Die neuen Rettungsdiensthelfer mit Ausbilder Wolfgang Brühl (3. von rechts) und den Prüfern (von links) Sven Appold, Christian Ganziger und Helmut Schroll (rechts). Foto: Michael Will
Die neuen Rettungsdiensthelfer mit Ausbilder Wolfgang Brühl (3. von rechts) und den Prüfern (von links) Sven Appold, Christian Ganziger und Helmut Schroll (rechts).  Foto: Michael Will
 

Beim BRK-Kreisverband Haßberge nehmen 17 Frauen und Männer mit Erfolg am vierwöchigen Fachlehrgang Rettungsdienst teil und engagieren sich künftig im Rettungsdienst

Egal wann und wo künftig ein medizinischer Notfall auftritt - 17 Frauen und Männer sind nun bestens vorbereitet, um Hilfe zu leisten. Beim BRK-Kreisverband Haßberge haben sie eine Ausbildung zum Rettungsdiensthelfer absolviert und die Prüfung erfolgreich abgelegt. Vier Wochen lang haben die Frauen und Männer ehrenamtlich aus ganz Nordbayern die Schulbank gedrückt, um sich die Qualifikation für die Mitarbeit im Rettungsdienst zu erwerben. Sie alle wollen sich künftig für ihre Mitmenschen einsetzen und als zweiter Mann bzw. zweite Frau auf dem Rettungswagen oder Krankentransportwagen qualifizierte Hilfe leisten.

Organisiert vom BRK-Bezirksverband Würzburg wurde der Vollzeitlehrgang in den Räumen des BRK-Kreisverbandes Haßberge in Haßfurt abgehalten. Die Ausbildung der angehenden Rettungsdienstmitarbeiter hatte die "Lehrgruppe Rettungsdienst" übernommen, alles erfahrene Rettungsdienstmitarbeiter mit Zusatzqualifikation in Erwachsenen- und Rettungsdienstausbildung. Die Lehrgangsleitung lag bei Wolfgang Brühl. Er ist beim BRK-Kreisverband Haßberge Ausbildungsleiter und Rettungsassistent.

Manche Teilnehmer hatten zuvor noch nie etwas mit dem Rettungsdienst zu tun, andere waren bereits als sogenannter "dritter Mann" auf dem Rettungswagen mit unterwegs oder sind in ihren örtlichen Kreisverbänden in Bereitschaften tätig. Ihnen allen gemein war der Wunsch, sich weiter zu qualifizieren, ein neues Betätigungsfeld kennen zu lernen und künftig im Rettungsdienst mitzuhelfen, Schwerverletzte oder lebensbedrohlich Erkrankte zu versorgen.

Inhalte der Ausbildung

Umfangreich waren die Themen, die die Frauen und Männer kennen gelernt haben. Dabei galt es natürlich zunächst einmal, Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers zu verstehen, angefangen von der Zelle als Baustein allen menschlichen Lebens bis hin zu den Organen, komplexen Zusammenhängen und gegenseitigen Wechselwirkungen. So lernten die Teilnehmer beispielsweise, die Vitalwerte Bewusstsein, Atmung und Kreislauf einzuschätzen, mit und ohne apparative Diagnostik festzustellen und aufrecht zu erhalten.

Störungen des Bewusstseins, der Atmung und des Kreislaufs sowie Erkrankungen des Herzens, der Lunge und der Gefäßsysteme wurden dabei ebenso behandelt wie psychiatrische Notfälle, Notfälle bei Säuglingen und Kleinkindern, Maßnahmen bei der Geburt, traumatologische Notfälle, Drogenintoxikationen, Schockformen, Amputationsverletzungen sowie Verbrennungen und Unterhühlungen. Arzneimittellehre, Vorbereiten von Infusionen, Injektionen, der Intubation, Rhythmusdiagnose des EKGs und Wundlehre waren weitere Bestandteile des Lehrgangs. Kommunikation, Organisation und Einsatztaktik, Unfälle mit Gefahrgut, Recht und Hygiene im Rettungsdienst rundeten die Themengebiete ab.

Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung war die Herz-Lungen-Wiederbelebung nach den neuesten Richtlinien samt integrierter Anwendung der Frühdefibrillation und Beatmung. Zahlreiche andere Notfallsituationen wurden praxisnah geübt.

Am Ende des vierwöchigen Lehrgangs fand ein Prüfungstag statt. Dabei mussten die Teilnehmer vor den Prüfern Wolfgang Brühl, Helmut Schroll (beide KV Haßberge), Sven Appold, Christian Ganzinger (beide KV Kitzingen) und Mirco Scheuplein (KV Gelnhausen) eine schriftliche und eine mündliche Prüfung ebenso bestehen wie praktische Prüfungen in der Reanimation sowie bei Fallbeispielen. Groß war die Freude, als Lehrgangsleiter Wolfgang Brühl bekannt gab, dass alle bestanden haben. Sie dürfen sich ab sofort Rettungsdiensthelfer nennen und können von ihren Kreisverbänden sowohl im Krankentransport als auch als zweiter Mann auf dem Rettungswagen zusammen mit einem Rettungsassistent eingesetzt werden. Am Notfallort bilden sie mit dem Rettungsassistenten ein Team in der Behandlung von Notfallpatienten und arbeiten dem Notarzt zu.

Die Teilnehmer

Juliana Herrmann, Benedikt Lutz (er ist ab sofort beim KV Haßberge als Bundesfreiwilligendienstleistender tätig), Rebecca Herrmann, Eva Burger (alle Kreisverband Haßberge), Anna-Lena Schneider, Veronika Heusinger, Elias Holzheimer, Samuel Kaufmann (KV Rhön-Grabfeld), Sina Schlett (KV Miltenberg), Nicolas Thoma (KV Bad Kissingen), Lukas Schuster, Theresa Mahler, Jürgen Person, Kilian Bruder, Marcus Reisenleiter und Christopher Fox (alle KV Kitzingen) und Martin Anretter (KV Schweinfurt).