Die Blaskapelle gab ein schönes Konzert in Augsfeld und verabschiedete ihre Dirigenten Florian Unkauf.
Wenn Blasmusik warm und samtig klingt und das Herz in besonderer Weise anrührt, kann sie nur aus Böhmen oder Mähren kommen. Wenn ihre Polkas, Walzer und Märsche sauber intoniert und die Tempi klug gewählt sind, die Dynamik ausgefeilt und der Klang harmonisch ist, dann kann es nur das "Böhmische Fieber" sein. Mit einem ansprechenden Konzert in der TV-Halle in Augsfeld stellte die Blaskapelle ihr Können wieder einmal unter Beweis und verabschiedete gleichzeitig Florian Unkauf, der als Dirigent einen wesentlichen Anteil am Erfolg des Blasorchesters hat.
Denn Florian Unkauf geht "mit etwas Wehmut" im Herzen zum Musikstudium für das Gymnasiallehramt an die Musikhochschule in Würzburg, nachdem er drei Jahre lang mit dem "Böhmischen Fieber" zusammengearbeitet hat. "Es war eine intensive Zeit, in der wir viel ausprobiert, uns eine neue Probenstrategie überlegt und durch das projektbezogene Üben einen großen Schub nach vorne gemacht haben", sagte er. Über den ganzen Zeitraum hinweg habe man sehr schöne Musik gemacht. "Insgesamt hat sich das Blasorchester gut entwickelt und mir hat die Arbeit mit den Musikern sehr viel Saß gemacht", sagte der Dirigent zum Abschied.
Den Musikern waren seine tolle Probenarbeit, die Ideen, die er in den Verein eingebracht und zielstrebig umgesetzt hatte, und die intensiven Konzerte einen großen Dank wert. Wie Michael Philipp im Namen der Kapelle sagte, ist Florian Unkauf ein hervorragender Dirigent gewesen, der mit der nötigen Genauigkeit, viel Geduld und viel Freude das "Böhmische Fieber" geprägt habe. Dank sagte er auch für den gemeinsamen Erfolg beim gewonnenen Wettbewerb in der Oberstufe beim Landesmusikfest in Alzenau, bevor Daniela Reh dem scheidenden Dirigenten einen Geschenkkorb überreichte.
Doch zuvor kam das Publikum in den Genuss des unvergleichlichen Spiels des Blasorchesters, das er geformt hat. In dem Programm, das Michael Philipp moderierte, durften Reminiszenzen an Ernst Mosch und seine Egerländer Musikanten ebenso wenig fehlen wie die Vorstellung zeitgenössischer Kompositionen. Der "Hartenberg-Polka", der "Fuchsgraben-Polka" oder der Polka "Musikantentraum" standen der Marsch "Feuer und Eis" von Guido Henn, die Polka "Herbstwind" von Hans Bruss, dem Klarinettisten von Michael Klostermann und seinen Musikanten, die "Sorgenbrecher"-Polka der Scherzachtaler Musikanten und die "AHA-Polka" von Nick Loris, dem Sänger der Egerländer Musikanten von Ernst Hutter, gegenüber. Auch die Walzer "Bei Kerzenlicht" und "Im schönen Böhmerwald" brachte das Blasorchester formvollendet zu Gehör.
Jedes Register präsentierte sich mit großer Spielfreude, einem samtigen Klang und der Schlagzeuger gab einen vortrefflichen Rhythmus vor. Dazu erhoben immer wieder Daniela Reh und Michael Selig ihre schönen Stimmen wie zum Beispiel zu den Walzern "Wir sehn uns wieder" und "Böhmischer Wind" sowie zu den Polkas wie "Tausend süße junge Mädchen", "Wir Musikanten" oder "Alte Freunde". Auch das versierte Publikum sang immer wieder gerne die bekannten Stücke wie "Egerland Heimatland" oder "Auf der Vogelwiese" mit, klatschte im Takt und bedachte die Kapelle mit viel Applaus. Dafür bedankten sich die Musiker, unter ihnen der Augsfelder Hubert Müller als Gastmusiker, mit drei Zugaben.
Einziger Wermutstropfen bei dem schönen Konzert war, dass nur 80 Zuhörer gekommen waren. Ein Grund für Ludwig Mennel aus Haßfurt, das Mikrofon zu ergreifen, sein Bedauern darüber auszudrücken und die Kapelle zu ihrem Können zu beglückwünschen. "Ich danke Ihnen ganz herzlich für dieses Erlebnis und werde Werbung für Sie machen", sagte er.