Nach einem ökumenischen Gottesdienst stießen viele Königsberger mit dem neuen Stadtoberhaupt an.
Eine besondere Art und Weise das neue Jahr zu begrüßen, hatte sich der neue Erste Bürgermeister der Stadt Königsberg, Claus Bittenbrünn (FWG), einfallen lassen. Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Marienkirche, den Pfarrer Peter Hohlweg und Gemeindereferent Markus Fastenmeier gehalten hatte, und der vom Posaunenchor Königsberg und der Gruppe Bonifaz aus Unfinden musikalisch gestaltet wurde, lud das Stadtoberhaupt die Bürgerinnen und Bürger aus Königsberg und seinen Stadtteilen zu einem Sektempfang auf den Marktplatz ein. Dass er mit diesem Versuch einen großen Erfolg hatte, zeigte sich in der Anzahl der Teilnehmer. So war nicht nur die Marienkirche bis auf den letzten Platz besetzt, auch auf dem Marktplatz versammelte sich eine große Anzahl von Königsbergern, um mit dem Stadtoberhaupt auf das neue Jahr anzustoßen.
Bittenbrünn wandte sich in einer Rede an seine Mitbürger, in der er diesen "reinen Wein einschenkte". "Es ist manchmal schwierig Altes hinter sich zu lassen und Neuem mit Zuversicht zu begegnen. Aber wir sollten alle versuchen, dies zu tun", meinte er zu Beginn seiner Ausführungen, in denen er zunächst auch noch einmal kurz die Probleme ansprach, die sich für Königsberg durch die Bürgermeisterwahl 2014 ergeben hatten. "Lange verschlafene Aufgaben" könnten nicht innerhalb weniger Wochen aufgearbeitet werden, so Bittenbrünn: "Und bei vielen Projekten, bei denen immer gesagt wurde, sie liegen in der Schublade, man muss sie nur machen, oder man kann sie nicht machen, weil das Geld fehlt. Diese Projekte müssen nun, wenn irgend möglich, angepackt werden. Oder es muss klar gestellt werden, dass diese so mit unseren finanziellen Mitteln nicht machbar sind", fasste er die auf die Stadt zukommenden Aufgaben zusammen.
"Großes Potenzial" Mit einem Blick auf das große Potenzial, das Königsberg mit all seinen Stadtteilen als Heimat biete, nahm er dabei auch seine Mitbürger ins Boot: "Hier sind auch alle Bürger gefordert mitzuwirken, unser Stadtgebiet noch lebenswerter zu gestalten und unsere Solidargemeinschaft zu festigen", wobei er aber auch nicht vergaß, darauf hinzuweisen, dass man nicht länger darauf vertrauen dürfe, dass sich das alles so erhalten lasse, ohne dass in die Zukunft investiert werde.
Eingehend auf die dramatischen Entwicklungen im Königsberger Haushalt in den vergangenen Jahren und den sich daraus ergebenden harten Konsolidierungskurs fuhr er fort: "Wir wollen aber trotzdem versuchen, mit den uns zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln aus dieser Verschuldungsfalle zu kommen und alle angesprochenen Projekte in vertretbarem Maß zu
realisieren." Abschließend meinte Bittenbrünn: "Es gibt also ganz viel zu tun. Ich kann Ihnen versprechen, dies anzupacken, und ich kann nur alle bitten, dabei mitzumachen, positiv zu denken und zu handeln. Und ich bin überzeugt davon, dass wir so mit Zuversicht ins neue Jahr gehen können". Mit dem Dank an alle in der Stadt ehrenamtlich Tätigen, an die Mitarbeiter im BRK und aller Pflegeeinrichtungen, der Kirchengemeinden, der FFW, sowie an alle Beschäftigten in der Stadt, den Schulen, Kindergärten, dem Rathaus, dem VBW, auf dem Bauhof, im Stadtwald und der Kläranlage für ihren Einsatz zum Wohle alle Bürger schloss Bittenbrünn seine Ausführungen.
Mit seiner Rede lieferte Claus Bittenbrünn viel Stoff für die sich daran anschließenden Gespräche, die in den meisten Fällen - neben den normalen Neujahrswünschen - von der Ansicht und Absicht geprägt waren, gemeinsam positiv in die Zukunft Königsbergs zu schauen.