Die Mechatronik-Azubis der Heinrich-Thein-Berufsschule in Haßfurt können neuerdings die Grundlagen der Elektromobilität anhand einer elektrischen Maschine studieren. Es handelt sich um eine Spende.
Elektromobilität bedeutet für das KfZ-Handwerk und besonders für die Ausbildung ein völlig neues Wissensfeld. Elektrischer Strom gehört zwar schon lange zum Alltag eines Mechatronikers, doch Hybrid- und Elektro-Autos sind Hochvolt-Anlagen mit besonderen Ansprüchen.
Die Ausbildungswerkstatt der Heinrich-Thein-Berufsschule verfügt jetzt dank einer Spende der ZF Friedrichshafen AG am Standort Schweinfurt um eine weitere Komponente, um diese Zukunftstechnologie anschaulich unterrichten zu können.
"Des Pudels Kern" Schon seit einigen Monaten steht der Berufsschule für die Ausbildung ein Hybrid-Fahrzeug zur Verfügung. "Des Pudels Kern", die elektrische Maschine, ist jedoch im Fahrzeug zwischen Motor und Getriebe recht versteckt und gut abgeschirmt - der Sicherheit wegen.
Diese elektrischen Maschinen werden in Schweinfurt bei ZF gefertigt.
Ingenieur Hans-Jürgen Schneider, Leiter elektrische Antriebe, und sein Produktionsleiter Jens Baumeister übergaben jetzt eine solche elektrische Maschine an die Berufsschule. Beiden ist, wie sie sagten, die Elektromobilität ein "echtes Herzensanliegen" - und die praxisnahe Ausbildung ohnehin. Schüler der Klasse "Abi und Auto" besichtigten die Fertigung in Schweinfurt. Dort war die lückenlose Dokumentation jeder Schraube, sogar des Drehmoments in der Montage, beeindruckend. "Vielleicht hat da mancher unserer Schüler auch eine Anregung bezüglich der eigenen Sorgfalt mitgenommen", sagte Oberstudienrat Markus Wenz. Mit dem Anschauungsobjekt könne jetzt ein Teil der Theorieausbildung in die Werkstatt verlegt werden, erklärte Schulleiterin Heidrun Görtler.
Kritik an der Industrie Den Schülern versicherte Hans-Jürgen Schneider, einen sehr zukunftsträchtigen Beruf zu erlernen. Was die Elektromobilität betrifft, ging er kritisch mit den deutschen Herstellern ins Gericht. Sie müssten jetzt deutlich zulegen. Die CO2 -Vorgaben ab 2021 (Flotten-Emission) könnten nur mit Hybrid-Fahrzeugen erreicht werden.