Viele Mitarbeiter der Firmengruppe wurden am Freitag in Ebern für ihre langjährige Zugehörigkeit ausgezeichnet. Dabei räumte der Finanzchef Niklas Beyes auch mit Gerüchten auf: FTE wird nicht verkauft, sagte er deutlich.
Personalleiter Olaf Fritsch zeigte sich erfreut, verdiente Mitarbeiter in großer Zahl versammelt zu sehen. Als "Neuer" stellte sich in Vertretung von Geschäftsführer Andreas Thumm der Finanzchef der FTE-Gruppe, Niklas Beyes, vor. Er begleitet diese Position seit Juli. "Wie haben sie es nur so lange ausgehalten", fragte Beyes in die Runde und beantwortete seine Frage gleich selbst: "Es spricht für das Unternehmen, wenn jemand über viele Jahrzehnte beschäftigt ist, aber auch für die Motivation und Treue der Mitarbeiter."
Er selbst habe in wenigen Monaten erkennen können, dass alle Beschäftigten und insbesondere die Jubilare qualifizierte Mitarbeiter wären. Der Finanzchef ging rückblickend auf die Entwicklung des Unternehmens ein, welches in den ersten 15 Jahren den Umsatz verdreifachen konnte.
Vom Anfang bis jetzt
2380 Mitarbeiter seien einmal im Unternehmen beschäftigt gewesen, was im Jahr 1993 einen ersten Eigentümerwechsel zur Folge hatte. "Es erfolgte ein rasantes Wachstum, der Umsatz konnte in diesem Jahr zum Vorjahr um 15 Prozent gesteigert werden und wir werden erstmals einen Umsatz von einer halben Milliarde haben", sagte Beyes.
Ständige Investitionen und verschiedene Standbeine würden das Unternehmen FTE widerstandsfähig machen. "Sie als langjährige, qualifizierte und zuverlässige Mitarbeiter haben einen großen Anteil daran, dass FTE Zulieferer für viele Firmen werden konnte."
Gerüchten vorbeugend sagte Beyes: "Ich weiß, dass man darüber spricht, dass FTE verkauft wird. Dem ist nicht so, dem kann ich entschieden entgegen treten." Die Firma beabsichtige nach den Worten des Finanzchefs, vermutlich im Jahr 2016 an die Börse zu gehen. Damit könne man teures Fremdkapital durch eigenes ersetzen. "Die FTE-Basis, zu der sie alle gehören, verleiht Flügel, Krisen zu meistern. Vielen Dank für ihre positive Energie", sagte Finanzchef Niklas Beyes.
Betriebsratsvorsitzende Sonja Meister rief die Jahre in Erinnerung, in denen die Jubilare vor 25 und 40 Jahren in das Unternehmen eingetreten sind. Sie griff die positive Entwicklung auf: "Bei so einer starken Umsatzsteigerung kann auch für die Beschäftigten etwas rüber wachsen." Qualifiziertes Personal sei in allen Arbeitsbereichen nötig und deshalb müssten die Mitarbeiter, die stets alle Entwicklungen mittragen, bei allen Produktentwicklungen mit im Boot sind, gestärkt werden. "FTE steht heute dank eurer Loyalität gut da und dafür danke ich euch", sagte sie. "Gemeinschaft braucht Gemeinschaftssinn und da spreche ich nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an", sagte Meister mit Blick auf die Unternehmensführung.
An seiner ehemaligen Wirkungsstätte war Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) zu Gast. Ab 1990 bis zu seiner Wahl zum Ersten Bürgermeister von Ebern im Jahr 2014 war er bei FTE Vorsitzender des Betriebsrates. Gerne sei er gekommen, sagte Hennemann und verwies darauf, dass 1975 durch die Firma die meisten Auszubildenden weit und breit eingestellt wurden. "Dass FTE wieder der größte Ausbilder der Region wird, würde ich mir wünschen", sagte er. Auch sollten Mitarbeiter eine Erfolgsbeteiligung erhalten. Ebern sei froh und glücklich, die Firma vor Ort zu haben, weshalb man stets weiter bemüht sei, ein positives Umfeld für Betriebe zu schaffen. "Wir wollen eine wachsende Region bleiben, auch wenn es gegenwärtig etwas stagniert", sagte er und forderte FTE dazu auf, Flüchtlingen eine Chance zu bieten und als Arbeitgeber und Betriebsrat konsequent gegen Fremdenfeindlichkeit Flagge zu zeigen.