Die Steinbacher monierten fehlendes Bauland und machten konkrete Vorschläge, wie die Gemeinde Ebelsbach dieses Defizit beheben könne.
Bei der Bürgerversammlung in Steinbach zeigte Bürgermeister Walter Ziegler (BNL) die zahlreichen Maßnahmen im Gemeindebereich von Ebelsbach und in den Ortsteilen auf. Dabei vermissten einige Bürger die Beleuchtung der Probleme in Steinbach selbst. Darunter waren die Themen fehlenden Bauplätze und eine schönere Gestaltung des Friedhofes, die dann noch ausgiebig diskutiert wurden.
Ziegler gab eingangs einen umfassenden Bericht über die großen Straßenbaumaßnahmen im Lautergrund und im Gemeindeteil Rudendorf, im Ebelsbachtal von Gleisenau nach Breitbrunn und auch von den Planungen für die Ortsumgehung Ebelsbach in Richtung Stettfeld. Außerdem informierte er über die Neuausweisungen von Baugelände in Schönbrunn und vor allem "Am Herrenwald" in Ebelsbach, wo nun in einem ersten Schritt 30 Bauplätze erschlossen werden sollen.
Im Ortsteil Steinbach sei das Bachgeländer erneuert worden, und nun stehe man vor dem Ausbau der Dorfstraße von der Kirche bis zum Dorfzentrum, bei dem das Pflaster entfernt und die Straße mit einer Asphaltdecke versehen wird.
Das war aber Klaus-Peter Kackert etwas zu wenig, und er brachte seinen Unmut darüber deutlich zum Ausdruck: "Ich bin hier bei einer Bürgerversammlung von Steinbach, und du zeigst ein paar Bilder vom Bachgeländer und der Straße. Bauplätze gibt es bei uns überhaupt nicht, und das wird auch gar nicht mehr erwähnt. Anscheinend interessiert das schon nicht mehr."
Unterstützt wurde diese Meinung auch noch durch die Einwohnerstatistik, nach der Steinbach um sieben Einwohner abgenommen hat. Derzeit leben hier 364 Bürger.
Bürgermeister Ziegler wies darauf hin, dass Steinbach von Naturschutzgebieten umgeben sei und er sich nicht vorwerfen lasse, in Steinbach nichts zu tun. Er kümmere sich um die Anliegen der Bürger, und das zeige sich jetzt bei der Straße. Bei der Ausweisung eines Baugebietes stoße man eben an Naturschutzgrenzen, bei denen es auch ein Unterschied sei, ob es nur um Naturparkgrenzen oder um Gebiete geht, die einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung unterliegen.
Klaus-Peter Kackert hakte nach und meinte, "in Zeil hat man in einem Naturschutzgebiet neues Baugelände genehmigt bekommen".
Alfons Geisel brachte einen weiteren Vorschlag ein und sah eine mögliche Lösung unterhalb der Weinberge. Hier gäben derzeit ältere Winzer ihre Weinberge auf, und bevor andere diese übernehmen oder kaufen, könnte man tätig werden. Wenn man das verschläft, sei es damit vorbei.
Ein anderer Bürger fragte, ob es nicht gegenüber dem Golfplatz möglich wäre, das Bauen zu ermöglichen. Dies verneinte Bürgermeister Ziegler sofort, "denn da würde ja ein neuer Ortsteil entstehen, und das würde sicherlich nicht genehmigt". Außerdem vertrat er die Meinung, dass die Nachfrage nach Bauplätzen in Steinbach nicht so groß sei. Anders wäre dies natürlich in Ebelsbach.
Dazu kam aus der Runde die Antwort: "Ja, Ebelsbach explodiert, und bei uns passiert nichts!"
In Steinbach sei noch ein Bauplatz "Am Pfaffenberg", und auch in der Forststraße komme es sporadisch zum Verkauf, sagte der Bürgermeister. Zu der Möglichkeit, in Richtung Weinberge und "Wendelinussteig" zu denken, sicherte Ziegler zu, dass er diese Möglichkeit gerne noch einmal abklopfen könne.
Hinsichtlich des immer wieder angemahnten Ausbaus der Dorfstraße habe es Verzögerungen gegeben, weil dies auch mit dem Kreis und einer entsprechenden Finanzierung abgestimmt werden müsse. Nun habe man aber erreicht, dass damit ein Ingenieurbüro beauftragt wurde, erste Kostenschätzungen vorliegen und die Kosten zwischen der Gemeinde und dem Landkreis Haßberge aufgeteilt würden. Die Maßnahme, die rund 80 000 Euro koste, reiche in der "Dorfstraße" von der Kirche bis zum Dorfzentrum. Hier werde das Pflaster entfernt, das in den Jahren sehr uneben geworden sei und den Anwohner viel Lärm verursacht habe. Die Straße werde mit einer neuen Asphaltdecke versehen, und auch die Anbindungen an den "Pfaffenberg" und die "Schönbacher Straße" würden gefälliger angeglichen.
Gleichzeitig habe die Gemeinde Kanaluntersuchungen vorgenommen und dabei auch einen Wassereinbruch am Beginn der "Schönbacher Straße" gesichtet. Diesen wolle man sanieren und außerdem noch entscheiden, ob man dabei nicht gleich die Wasserleitung auf diesem Teilstück erneuern sollte. Dies wäre sicherlich sehr sinnvoll, denn dann hätte man auf Jahrzehnte hinaus wieder Ruhe.
Gertrud Strätz sprach dann den Friedhof an und fragte nach der Bestattung in Urnengräbern. Klaus-Peter Kackert interessierte die Friedhofssatzung und ob man nach dieser auch Gräber verkleinern könne. Dies wäre bei den engen Gräberreihen von großem Vorteil.
Bürgermeister Ziegler sah für Urnengräber Möglichkeiten rechts und links vom Kreuz. Allerdings wolle man keine Urnenstele, sondern andere Gestaltungen.
Weitere Bürger sahen eine umfassende Friedhofsgestaltung als notwendig an. Zweiter Bürgermeister und Bauhofleiter Martin Horn berichtete hier von einer Tagung für Friedhofsgestaltung, bei der er die unterschiedlichsten Gräber bis hin zu einem einfachen Pflanzbeet gesehen hätte. Der Friedhof von Steinbach sei wirklich in einem katastrophalen Zustand, was die Gräberanordnung betrifft. Wenn man hier etwas gestalten wolle, müsse man den Friedhof wirklich komplett umkrempeln.
Auch weitere Wünsche wurden vorgebracht. Gertrud Strätz sah die Notwendigkeit, den Ortsbach auf der Strecke von der Bahnlinie bis zum Ort zu reinigen und Sträucher zurückzuschneiden. Dies würde auch dem Abfluss bei großen Regenwettern dienen.
Klaus-Peter Kackert gefiel es nicht, dass die schöne Sandsteinmauer unterhalb der Weinberge am Ortsausgang von Steinbach in Richtung Ziegelanger völlig zugewachsen sei. Diese Mauer sollte man freilegen, denn sie wäre dann ein Blickpunkt bei der Einfahrt in den Ort.
Norbert Helbig fragte nach dem Grund, warum man den "Alten Postweg" aus Richtung Ebelsbach draußen in der Flur geteert habe. Die Wanderer hätten dies nicht gebraucht, und nun werde er von der Müllabfuhr höchstens als Abkürzung genutzt.
Gemeinderat Reinhold Strätz klärte hierzu auf, dass die Flurbereinigung Steinbach hier noch bei ihrem Abschluss finanzielle Mittel übrig hatte und man diese für diesen Weg verwendet habe.
Schließlich wünschte sich Norbert Helbig noch einen direkten Radweg vom Gewerbegebiet "Lohwiese" in Richtung Ebelsbach. Dies wäre für Kinder, aber auch für Erwachsene zu den Einkaufsmärkten eine gute und verkehrssichere Variante.
Die Diskussion fand dann ein schnelles Ende, weil doch zahlreiche Bürger sich das DFB-Pokalspiel zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern München nicht entgehen lassen wollten.