Bauer hat Frau: Glückliches Paar im Video

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Irene Höfler schmeißt mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern einen Bauernhof - ganz ohne Hilfe von RTL. Foto: Barbara Herbst
Irene Höfler schmeißt mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern einen Bauernhof - ganz ohne Hilfe von RTL. Foto: Barbara Herbst
Irene Höfler schmeißt mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern einen Bauernhof - ganz ohne Hilfe von RTL. Foto: Barbara Herbst
Irene Höfler schmeißt mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern einen Bauernhof - ganz ohne Hilfe von RTL. Foto: Barbara Herbst
 

Wer braucht schon "Bauer sucht Frau"? Otto und Irene Höfler aus dem unterfränkischen Stettfeld haben sich vor über 20 Jahren kennen und lieben gelernt. Ganz ohne Hilfe des Fernsehens.

"Ganz normal bei einer Feier haben wir uns kennen gelernt", sagt Irene und lacht. Mit tatkräftiger Unterstützung ihrer sechs Kinder halten die 43-Jährige und ihr Mann Otto (44) einen mittelgroßen Agrarbetrieb mit Milchwirtschaft, Kälbernachzucht und Getreideanbau in Schuss. Jeden Tag. Das ganze Jahr über.



Die Landwirtschaft stand dem Glück der beiden nie im Weg. "Nein, wir sind beide damit aufgewachsen", erklärt Irene. "Allerdings", sie grinst ihren Mann an, "als wir uns kennen lernten, warst du ja noch gar kein Bauer." Otto nickt: "Ich habe früher als Landmaschinenmechaniker gearbeitet. Wir haben dann den Hof von meinen Eltern übernommen."

Heute arbeiten drei Generationen zusammen, "sonst könnten wir den Hof nicht ohne fremde Hilfe bewirtschaften", sagt Irene. Auch Lorena (4), Niklas (6), Florian (8), Lukas (11), Julia (19) und Andrea (22) helfen neben Beruf, Schule und Hausaufgaben mit. "Wir kümmern uns um die Enten, helfen im Stall und räumen halt im Haus auf", sagt Lukas. Viel Zeit für Hobbys bleibt da nicht. "Aber unsere Freunde kommen eh immer zu uns zum Spielen." Im Urlaub waren die Kinder noch nie. "Das geht zeitlich nicht", sagt Mutter Irene. "Aber dafür machen wir viele Tagesausflüge." Und mit den Mini-Traktoren und im ausgebauten Campinganhänger hinter den Kälberbuchten haben die Kinder viel Freude.


"Ein Landwirt ist heute ein Unternehmer"

Zum Spaß schalten die Höflers nach einem langen Arbeitstag immer mal "Bauer sucht Frau" ein. "Klar!" Otto Höfler lacht. "Wir haben nicht immer Zeit dazu, aber ich schaue es schon gern an, ist ganz lustig." Er hat schon erlebt, dass sich Berufskollegen bei der Partnersuche schwertaten. "Ja, das gibt es. Aber das ist ja nicht nur in der Landwirtschaft so. Auch wer eine Gastwirtschaft hat, wird Probleme haben, weil man halt immer da sein muss und es viel zu tun gibt. Das will nicht jede Frau."

Irene Höfler bereut es nicht, mit einem Bauern verheiratet zu sein: "Nein. Klar gibt es Arbeitsspitzen. Aber im Großen und Ganzen ist alles eine Frage der Organisation." So könnten etwa Betriebshelfer die Landwirte vertreten, damit diese mal in den Urlaub fahren können. "Und ein Kollege von uns hat einen Melkroboter im Stall", wirft Otto ein. "Da muss der Bauer dann nicht früh um fünf in den Stall. Außer natürlich, der Roboter streikt!"
Etwas aber stößt den Höflers sauer auf, wenn sie "Bauer sucht Frau" sehen: "Das Bild, das von den Landwirten gezeigt wird", meint Irene. "Zum einen ist viel gestellt. Zum anderen werden die Landwirte ins Lächerliche gezogen. Wahrscheinlich wollen die Leute das sehen."

Davon ist Cäcilie Werner auch überzeugt. Die Kreisbäuerin des Landkreises Haßberge findet, "Bauer sucht Frau" zeigt ein verzerrtes Bild: "Die Bauern werden als etwas unterbelichtete Deppen dargestellt. Und auch die gezeigten Betriebe sind nicht repräsentativ: Ein Landwirt ist heute ein Unternehmer, da gehört mehr dazu, als einen Hasenstall zu bauen oder ein bisschen auszumisten." Viele Klischees, viele Wahrheiten: "Ich denke, man kann das alles nicht so verallgemeinern", schließt Irene Höfler und lächelt ihren Mann an. "Wichtig ist ja auch, dass man zueinander passt!"