"Bäck-Drive" in Ebern schließt wegen Insolvenz

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Mit diesem Aushang verabschiedeten sich die Bäckerei-Inhaber von den Kunden. Auch solchen, die sie bis Montag noch beliefert hatten. Foto: Ralf Kestel
Mit diesem Aushang verabschiedeten sich die Bäckerei-Inhaber von den Kunden. Auch solchen, die sie bis Montag noch beliefert hatten. Foto: Ralf Kestel
Kunden, die am Dienstag vorfuhren - wie hier zur Mittagszeit - standen vor einem verschlossenen Verkaufsfenster. Fotos: Ralf Kestel
Kunden, die am Dienstag vorfuhren - wie hier zur Mittagszeit - standen vor einem verschlossenen Verkaufsfenster. Fotos: Ralf Kestel
 
 

Siebeneinhalb Monate nach dem Gang zum Insolvenzgericht in Bamberg endete am Montagabend die Familientradition der Bäckerei Sachs, da auch die letzte Filiale, das Bäck-Drive, wegen der erdrückenden Schuldenlast geschlossen und den belieferten Kunden gekündigt werden musste.

Die Familie Sachs hatte es nicht geschafft, das Geld aufzutreiben, um dieses Geschäft sowie die Backstube in der Kapellenstraße aus der Insolvenzmasse herauszukaufen, um unter geänderten Vorzeichen neu anzufangen.

Der Verkauf hätte eigentlich schon bis 28. Februar erfolgt sein sollen. Doch nach einer Besprechung am Vorabend, an der auch Bürgermeister Hennemann beteiligt war, waren nochmals 14 Tage Aufschub eingeräumt worden. "Danach spreche ich mit anderen Verkaufsinteressenten", hatte Insolvenzverwalter Gerald Rohé gegenüber unserer Zeitung gesagt. Das macht er jetzt schon.

Als einer der Kaufinteressenten gilt eine Bamberger Großbäckerei, die bereits vor zwei Wochen eine Stellenanzeige schaltete, die Rückschlüsse auf das in Ebern benötigte Personal zuließ.

In Schieflage war die Bäckerei durch den Kauf und den Umbau einer zweiten Drive-in-Filiale in Sandhof gekommen. 850 000 Euro sollen dafür investiert worden sein sollen, die von einer Bank mit Filiale in Ebern finanziert wurden. Jetzt wundern sich Gläubiger, wo "diese 850 000 Euro denn stecken sollen?" Mit Blick in die Unterlagen des damaligen Steuerberaters des Bäckers, der auch zu den Gläubigern zählt, tauchen bei Kritikern ernste Zweifel auf.

Das Bäck-am-Eck in Sandhof wurde im April 2009 eröffnet, stand aber 2012 schon wieder leer. Zwischenzeitlich wurde die Zwangsversteigerung beantragt. Insgesamt türmt sich ein Schuldenberg von über 1,5 Millionen Euro auf, das Gros der Forderungen liegt bei der Hausbank.