"Augen zu und durch"

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Meterhoch spritzt das Wasser empor, als dieses Auto Richtung Sandhof fährt. Fotos: Eckehard Kiesewetter
"Land unter" hieß es wieder zwischen Ebern und Sandhof. Viele Autofahrer kehrten um, doch etliche andere wagten es auch: Ein "spritziges Vergnügen", wie man sieht ...
 
Selbst Mopedfahrer wichen nicht vor der Flutstelle zurück.
 
Ungebremst durchs Hochwasser. Hier darf keiner in der Nähe stehen!
 

Unverhofft kommt oft: Regenfälle in der Nacht haben die Wiesen und Straßen im Baunach- und Itzgrund am Donnerstag erneut unter Wasser gesetzt. An vielen Stellen waren die Fahrbahnen unpassierbar, an anderen versuchten mutige Verkehrsteilnehmer ihr Glück. Ein "spritziges Vergnügen", das aber auch schief gehen kann.

"Augen zu und durch!", sagten sich am Donnerstag in den Mittagsstunden ungezählte Autofahrer, die zwischen Ebern und Sandhof verkehrten. Einmal mehr war die Staatsstraße überflutet. "Unterbodenwäsche gratis," frotzelte eine Passantin, die kurz darauf selbst um ein Haar eine volle Breitseite abbekommen hätte. Da hätte selbst ihr Regenschirm nicht geholfen. Der "Rüpel", der ungebremst durch die Furt an der Fußgängerbrücke gerauscht war, hörte ihre Schimpfkanonade nicht mehr.
Das "spritzige Erlebnis" ist übrigens nicht ganz unbedenklich, denn unter Umständen können Motor, Katalysator und Elektronik Schaden nehmen. Zudem kann es Probleme mit der Versicherung geben, wenn man mutwillig über gesperrte Straßen durchs Hochwasser rauscht.

Das Wasser war fast weg

"Richtung Sandhof, das ist Sache des Straßenbauamts, dort müssen die sperren," sagte Bauhofleiter Werner Grell, am Mittag.

Er war gerade unterwegs um die Sperrschilder zur Ortsverbindungsstraße zwischen Fischbach und Höchstädten zurückzubringen. Grell: "Gestern erst hab ich sie weg gemacht, weil nichts mehr war."
Jetzt hieß es, wie an vielen anderen Stellen im Baunach- und Itzgrund, schon wieder Land unter. Dabei waren laut Messung der städtischen Klärwärter über Nacht nur etwa sieben Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.
An sich keine spektakuläre Menge.
"Dass das nochmal so zurück kommt, hätte ich nicht gedacht," wunderte sich auch Georg Müller, der als Anlieger schon viele Hochwasser an dieser Stelle erlebt hat. Die Flutwelle hat ihn überrascht, denn von den Baunachwiesen war das Hochwasser der großen Schneeschmelze vom Wochenende wieder abgeflossen gewesen, berichtete er. Dennoch reichte der Niederschlag weniger Stunden für neue Überschwemmungen. Müller: "Der Boden nimmt nichts mehr auf; des quietscht ja überall vor Nässe.