Aldi-Umzugpläne landen im Eberner Stadtrat

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Seit 1. März geschlossen: die Werkstatt des Bamberger Autohauses Scholz. Dort möchte sich Aldi mit einem neuen Markt ansiedeln. Foto: Ralf Kestel
Seit 1. März geschlossen: die Werkstatt des Bamberger Autohauses Scholz. Dort möchte sich Aldi mit einem neuen Markt ansiedeln. Foto: Ralf Kestel
Joachim Dietz aus Reutersbrunn (rechts) überreichte die Protestnote mit 530 Unterschriften zum Thema Windpark im Bürgerwald an Bürgermeister Jürgen Hennemann (links). Foto: Johanna Eckert
Joachim Dietz aus Reutersbrunn (rechts) überreichte die Protestnote mit 530 Unterschriften zum Thema Windpark im Bürgerwald an Bürgermeister Jürgen Hennemann (links). Foto: Johanna Eckert
 

Der Discounter plant in Ebern einen Neubau auf dem Gelände des einstiges Mercedes-Autohauses an der B 279.

Jetzt ist die Katze offiziell aus dem Sack: Aldi möchte mit seinem Markt in Ebern auf das Gelände des einstigen Mercedes-Autohauses an der Ecke Carl-Benz-Straße/B 279 umziehen.Dies hatte unsere Zeitung bereits am 8. September gemeldet, obgleich sich zu diesem Zeitpunkt noch alle Beteiligten bedeckt gegeben hatten.

Jetzt liegt ein entsprechender Antrag vor, den der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 29. September, behandeln wird. Konkret geht es um eine Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines vorhaben-bezogenen Bebauungsplanes.

Bislang war nur offiziell nur bestätigt worden, dass sich Aldi in Ebern nach einem neuen Standort umschaut. "Wir sind an einer Verlegung der Aldi-Filiale in Ebern interessiert. Den Kauf der angesprochenen Immobilie können wir hingegen nicht bestätigen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen zu weiteren Details noch keine Auskunft geben können", hieß es vor genau zwei Wochen aus der Aldi-Zentrale in Mühlheim.


Vorbehalte im Stadtrat

Zu diesem Zeitpunkt pfiffen es die Spatzen aber schon den Dächern, dass die Fühler in Richtung Mercedes-Areal, das zu Jahresbeginn geräumt worden war, ausgestreckt wurden.

Damit folgt Aldi dem Beispiel des Konkurrenten Lidl, der vor Jahrzehnten schon das Gelände des einstigen, skandalumwitterten Ford-Autohauses an der B 279 übernommen hatte.

Unklar ist, wie sich der Stadtrat zum Aldi-Ansinnen stellt. Nach Informationen unserer Zeitung gab es zunächst starke Vorbehalte. Auch Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) hatte zum Zeitpunkt der Schließung der Autohaus-Scholz-Werkstatt anklingen lassen, dass der Standort - sicherlich ein Filetstück im Gewerbegebiet Sandhof - so entwickelt werden sollte, dass dort neue Arbeitsplätze entstehen. Dies ist bei einer reiner Marktverlagerung aber kaum der Fall.

Ein weiteres Thema der Stadtratssitzung ist ein neues Beschilderungskonzept mit Hinweisen auf öffentliche Einrichtungen, Gaststätten und Geschäfte in der Altstadt im Rahmen der Städtebauförderung. Des Weiteren geht es um einen aktuellen Bericht über die Betriebsergebnisse der Biomassewärme GmbH (Heizkraftwerk in der einstigen Kaserne) sowie einen Planungsauftrag zur Optimierung der Querungshilfe am "Fuchs-Drive" und einen Bericht über die künftige Betreuung des Stadtwaldes durch die staatliche Forstverwaltung.

Ein Thema vermisst man auf der jetzt veröffentlichten Ankündigung zur nächsten Stadtratssitzung: Eine erneute Windpark-Debatte, wie sie sieben Stadträte beantragt hatten.

Dazu hatte Joachim Dietz aus Reutersbrunn noch am Dienstagnachmittag vor der vorberatenden Sitzung des Hauptausschusses Unterschriftenlisten an Bürgermeister Hennemann übergeben, die die Meinung vieler Bürger zum Thema Windpark unterstreichen sollen.

Initiiert von Reutersbrunner und Eichelberger Bürgern kursierten diese in der vergangenen Woche in den betroffenen Ortschaften und lagen in mehreren Eberner Geschäften aus, auf denen 530 Unterschriften gesammelt werden konnten.

Bürgermeister Hennemann nahm laut einer Mitteilung aus der Stadtverwaltung die Unterschriften entgegen und sicherte eine nochmalige Behandlung der Thematik in den entsprechenden Gremien zu.