900 PS ziehen einen tonnenschweren Brocken auf dem Main

1 Min
Hinter dem 200-Tonnen-Krawummer, einem Revisionsverschluss für Wehr- und Schleusenbauarbeiten, wird das kleinere Streckenkontrollfahrzeug "Habicht" direkt unsichtbar. Der "Habicht" ist das Schlusslicht des höchst seltenen und außergewöhnlichen 120-Meter-Schubverbandes.Brigitte Krause
Hinter dem 200-Tonnen-Krawummer, einem Revisionsverschluss für Wehr- und Schleusenbauarbeiten, wird das kleinere Streckenkontrollfahrzeug "Habicht" direkt unsichtbar. Der "Habicht" ist das Schlusslicht des höchst seltenen und außergewöhnlichen 120-Meter-Schubverbandes.Brigitte Krause

Momentan darf kein Schiff fahren auf dem Main. Bis auf eines. Der Eisbrecher "Angermünde" manövriert einen dicken Brocken.

Die Schifffahrt auf dem Main, der Donau und dem Main-Donau-Kanal ist über 760 Kilometer gesperrt. Im April völlig normal, denn das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Schweinfurt lässt wichtige Revisionsmaßnahmenan den Schleusenbauwerken und den Wehren erledigen. Die Arbeiten unterliegen einem strengen Terminplan, wie die Behörde mitteilt. Mit von der Partie sind Spezialfirmen.


Sonderfahrt mit Schubverband

Aber auch die Beschäftigten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Schweinfurt haben einiges zu tun.
So etwa der Schiffsführer Sascha Friedrich, der mit einem Team die erste Versuchsfahrt mit dem neuen Revisionsverschluss unternahm. Die 120 Meter lange Verbindung von Eisbrecher, Stahlmonstrum und Streckenkontrollfahrzeug war alleine auf dem Main unterwegs und brauchte auch den ganzen Platz.

Bei dem Revisionsverschluss handelt es sich um eine Art schwimmendes Schott, das sich flexibel an den Schleusen und Wehren einsetzen lässt, um Flächen abzudichten, die sonst vom Wasser umströmt sind. Das Riesenteil bekommt seinen Heimathafen in Haßfurt. Allerdings wird es aktuell gebraucht in Viereth. Dort müssen am Wehr ein paar größere Elemente ausgetauscht und erneuert werden.

Der Termin für die Sperrung der Schifffahrt wurde mit dem Binnenschifffahrtsgewerbe langfristig
vorher abgestimmt, so dass sich die Binnenschifffahrt und die Häfen
rechtzeitig auf die Sperre einstellen konnten. Lokale Fahrgastschiffe können örtlich verkehren .


Güterverkehr auf dem Main

Auf dem Main oberhalb von Würzburg und durch den Landkreis Haßberge hindurch werden nach Behördenangaben jährlich rund fünf Millionen Gütertonnen mit 5000 Frachtschiffen transportiert, zusätzlich legen rund 1000 Fahrgastkabinenschiffe jedes Jahr in Würzburg an.


Sperrung aufgehoben

Am Montag, 30. April, heißt es dann um 12 Uhr wieder "Freie Fahrt" für die Schifffahrt auf dem gesamten Main.


Mehr lesen Sie unter infrankenPlus.de