Eilmeldung:

Zwei Kurfürsten als Leihgabe

1 Min
Große Freude herrschte vor 50 Jahren in der Kreisstadt Kronach, als Bundesschatzminister Werner Dollinger (links) an Bürgermeister Konrad Popp (Zweiter von rechts) zwei bedeutsame Cranach-Ölgemälde, und zwar Friedrich den Weisen und Johann den Beständigen, als Leihgabe überreichte. Repro: Gerd Fleischmann
Große Freude herrschte vor 50 Jahren in der Kreisstadt Kronach, als Bundesschatzminister Werner Dollinger (links) an Bürgermeister Konrad Popp (Zweiter von rechts) zwei bedeutsame Cranach-Ölgemälde, und zwar Friedrich den Weisen und Johann den Beständigen, als Leihgabe überreichte.  Repro: Gerd Fleischmann

Vor 50 Jahren wurden in Kronach zwei bedeutende Cranach-Gemälde an die Stadt übergeben. Friedrich der Weise und Johann der Beständige sind in der Fränkischen Galerie zu bewundern.

In zahlreichen Galerien der Welt kann das Schaffen von Lucas Cranach dem Älteren nachvollzogen werden. Seine künstlerischen Hinterlassenschaften faszinieren mehr denn je. In der Fränkischen Galerie - einem Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums München - können auf der Festung Rosenberg ebenfalls Cranach-Originale bewundert werden.
Vor fünfzig Jahren - im August 1966 - gab es so etwas wie eine Sternstunde für die Stadt Kronach. Bundesschatzminister Werner Dollinger übergab in Anwesenheit des bayerischen Staatsministers der Finanzen, Konrad Pöhner, an Bürgermeister Konrad Popp zwei bedeutende Ölgemälde des großen Sohnes der Dreiflüssestadt Kronach als Leihgabe, und zwar Friedrich den Weisen und Johann den Beständigen.
Eine dritte Leihgabe eines Cranach-Gemäldes, Jesu und die Sünderin, hat die Stadt schon seit der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg besessen.
Lucas Cranach der Ältere (*Kronach 1472 , †1553 Weimar), der große deutsche Maler an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, stand dann 1994 im Mittelpunkt einer Ausstellung in seiner Vaterstadt Kronach, deren Namen er annahm und bekannt machte.
Die Landesausstellung "Lucas Cranach - ein Maler-Unternehmer aus Franken" - verband historische und kunsthistorische Gesichtspunkte zu einer Darstellung von Cranachs "Welt". Das Haus der Bayerischen Geschichte erinnerte mit dieser Ausstellung an die prägende Epoche von Reformation und Humanismus und an die enge Verbindung Frankens mit Sachsen und Thüringen.
Cranachs Aufstieg vom Malersohn in einer oberfränkischen Landstadt zum Hofmaler und Vertrauten der sächsischen Kurfürsten, zum Unternehmer und Bürgermeister von Wittenberg, zeigte die Möglichkeiten, die sich einem talentierten und geschäftstüchtigen Künstler in der Umbruchszeit des frühen 16. Jahrhunderts eröffneten. Seine wirklichkeitsnahen und volkstümlichen Bilder fanden bei den Zeitgenossen Abnahme in großer Zahl. Als Freund Martin Luthers stellte er nach der Reformation seine Kunst in den Dienst der evangelischen Konfession, deren Lehrbilder er schuf.