stephan herbert fuchs Wegen einer umfangreichen Straftatenserie ist am Dienstag ein 35-jähriger Mann aus dem Kulmbacher Landkreis vor dem Amtsgericht zu zwe...
stephan herbert fuchs
Wegen einer umfangreichen Straftatenserie ist am Dienstag ein 35-jähriger Mann aus dem Kulmbacher Landkreis vor dem Amtsgericht zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann hatte nicht nur einen umfangreichen Handel mit Crystal und anderen Drogen betrieben, sondern auch seine Freundin immer wieder schwer verprügelt. Selbst als die junge Frau schwanger war, trat er sie noch mit Füßen gegen den Bauch. Der Angeklagte ist vielfach vorbestraft, er wurde erst kurz vor Beginn der jetzigen Straftatenserie wegen verschiedener Drogengeschichten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Insgesamt warf die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten allein zehn Fälle des Handels mit Crystal, in einem Fall auch mit Haschisch und Marihuana vor. Dazu kamen mehrere Fälle des Erwerbs und ein Fall der Weitergabe. Zum Auftakt der Hauptverhandlung stritt der 35-Jährige die Mehrzahl der Fälle ab. Einige Einzelfälle schloss er kategorisch aus, in anderen wusste er es angeblich nicht mehr so genau. Auch über Mengen und Erlöse konnte der Angeklagte nur vage Angaben machen.
Sicher war er sich dagegen, dass er das Crystal in den wenigen Fällen, die er einräumte, zum Einkaufspreis weitergegeben haben will. "Ich wollte nichts verdienen", sagte er und sprach von Freundschaftsdiensten. In einem Fall habe er das Rauschgift sogar unentgeltlich weitergegeben, als Gegenleistung für einen Fahrdienst.
Eindeutige Zeugenaussagen
Diese Aussage stand allerdings im Widerspruch zu einigen Zeugen. Ein 34-jähriger Mann wusste ganz genau, dass er von dem Angeklagten drei- bis viermal Haschisch und Marihuana gekauft hatte. Er wurde deshalb sogar selbst schon verurteilt. Ein 32-Jähriger konnte sich noch an zwei Geschäfte erinnern, dabei sei es jeweils um Crystal gegangen, die Übergaben hätten in Untersteinach stattgefunden. Eine Zeugin behauptete, dass sie das Crystal nicht vom Angeklagten, wohl aber von seiner Freundin gekauft hatte.
Die Übergriffe auf seine Freundin spielte der Angeklagte herunter und machte die Frau selbst für ihre Verletzungen verantwortlich. Die 24-Jährige habe sich meist unter dem Einfluss von Drogen immer wieder selbst verletzt, sich die Haare ausgerissen und die Arme aufgeritzt. Einige Schläge mit der flachen Hand auf den Kopf der Frau räumte der Angeklagte ein, mit Fäusten habe er sie nicht traktiert, auch nicht mit Füßen getreten. Grund für die Streitigkeiten sei gewesen, dass sie ständig mit ihrem Exfreund unterwegs gewesen sei.
Die 24-Jährige räumte die Selbstverletzungen zwar ein, belastete den Angeklagten allerdings auch schwer. Der Angeklagte sei sehr oft aggressiv gewesen, regelmäßig "ausgetickt" und habe sogar gedroht, sie "abzustechen". Blaue Flecken, Nasenbluten, Schwellungen seien an der Tagesordnung gewesen. Auch die Tritte gegen ihren Bauch bestätigte die Frau. Sie hatte alle Übergriffe in einem Kalender festgehalten, der dem Gericht vorlag. Dort hatte sie auch die Drogenverkäufe aufgelistet, von denen sie wusste.