Zirkel und sein Team halten den Volkspark in Schuss

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Der Stegauracher Christian Zirkel (46) ist kein wahrer Fußball-Anhänger, eher leidenschaftlicher Stadion-Fan. Foto: Martin Kreklau
Der Stegauracher Christian Zirkel (46) ist kein wahrer Fußball-Anhänger, eher leidenschaftlicher Stadion-Fan. Foto: Martin Kreklau

Ein Gelände wie den Bamberger Volkspark in Stand zu halten, ist eine umfangreiche Aufgabe. Mit ein bisschen Rasenmähen ist es da nicht getan. Das weiß vor a...

Ein Gelände wie den Bamberger Volkspark in Stand zu halten, ist eine umfangreiche Aufgabe. Mit ein bisschen Rasenmähen ist es da nicht getan. Das weiß vor allem Christian Zirkel (46), der seit zwölf Jahren hauptamtlich für die Pflege der Anlage zuständig ist. Die Gesamtfläche beträgt 15 Hektar, wovon neun Hektar Sportflächen und Wege sind, denen viel Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Der Rest entfällt auf extensiv gepflegte Flächen wie Wald.


Viel Aufwand für ein leeres Feld

Zirkel mäht den Rasen, kehrt das Schnittgut ab und düngt den Platz. "Wir nehmen Bodenproben und prüfen den Nährstoffgehalt. Anhand der Analyse wird ein Düngeplan erstellt." Dank eines Langzeit-Düngers mit Stickstoff wachse das Gras konstant und es gebe im Boden keine Nitratauswaschung.
Dann steht das Vertikutieren an, wobei Zirkel den Rasenfilz aus der Grasnarbe entfernt, was Schimmelbildung verhindert. Es folgt das Aerifizieren, bei dem der Boden gelockert wird, um eine bessere Belüftung und Wasserabführung zu gewährleisten. Zuletzt wird der Platz gesandet, um Unebenheiten auszugleichen, die beim Aerifizieren entstanden sind. Einmal pro Woche müssen die Plätze auf dem Gelände gemäht werden.
Neben dem Heckenschneiden und dem Laubräumen im Herbst ist die Kontrolle der Bäume eine weitere wichtige Aufgabe. "Nach Stürmen gehen wir alle Bäume durch. Ihre Blätter wirken bei starkem Wind wie Segel, weshalb sie ausreißen und abbrechen können. Wir pflanzen dann neue Bäume aus unserer eigenen Baumschule."
Auch nach einem Spieltag wartet jede Menge Arbeit auf den Landschaftsgärtnermeister und sein Team: Zwei Leute arbeiten bis zu einem dreiviertel Tag daran, um das Spielfeld wieder fit zu bekommen.


Faszinierende Technik

Zirkel ist indes kein echter Fußball-Anhänger - er ist eher Stadion-Fan. Der Landschaftsgärtnermeister pflegt viel Kontakt zu den Greenkeepern anderer Stadien. "Es ist einfach faszinierend, was hinter so einem Stadion steckt, die Größe und die ganze Technik", sagt Zirkel. Am Bamberger Stadion schätzt er vor allem den alten Baumbestand, der die Ränge seit jeher beschattet. Was ihm gar nicht gefällt, sind die Sicherheitsvorkehrungen, die seit einigen Jahren notwendig sind - auch in den Amateurligen: Wellenbrecher, Zäune, Ketten, Absperrungen, Pufferzonen. "Das sieht doch nicht schön aus. Nur weil sich ein paar Randalierer nicht benehmen können. Aber man hat in München wieder gesehen, zu was diese Leute fähig sind", sagt Zirkel in Bezug auf das Relegationsspiel des TSV 1860 München gegen Jahn Regensburg im Mai 2017. mak