Der Rückblick auf das Jahr und auch auf eine ganze Amtszeit war der Schwerpunkt der letzten Sitzung des Marktgemeinderats Wiesenttal in diesem Jahr. Ein ungewöhnliches Verfahren war für die Straße In ...
Der Rückblick auf das Jahr und auch auf eine ganze Amtszeit war der Schwerpunkt der letzten Sitzung des Marktgemeinderats Wiesenttal in diesem Jahr.
Ein ungewöhnliches Verfahren war für die Straße In den Tölzwiesen in Streitberg notwendig. Sie ist seit Langem locker bebaut (von 13 Grundstücken inzwischen elf), aber bislang nicht durch eine geteerte Straße erschlossen. Und es gibt hier keinen Bebauungsplan. Um nun die ausgebaute Straße (4,75 Meter breit) mit den Anliegern abrechnen zu können, musste der Marktgemeinderat ein ähnliches Abwägungsverfahren wie beim Aufstellen eines Bebauungsplans durchführen. Dabei kam zur Sprache, dass ein Enteigungsverfahren hatte durchgeführt werden müssen, obwohl es nur um einige Quadratmeter ging, um eine gesicherte Zufahrt für alle zu schaffen. Für die Zukunft riet Konrad Rosenzweig (CSU), über Ortsabrundungssatzungen vorzugehen.
Wiesenttal hat eine Investitionsbeihilfe von 500 000 Euro erhalten. Nach Bürgermeister Helmut Taut (FWW) ist es eine Belohnung für das sparsame Wirtschaften in den letzten Jahren. Bis zu 300 000 Euro jährlich holt so der Markt herein. "Wir sparen für uns", setzte Taut nach und lud seine Ratskollegen zum Testsitzen auf dem blauen Stuhl inmitten der Ratstische ein. Es handelt sich um ein aufgepolstertes Exemplar des seit 40 Jahren benutzten Modells. Das Überarbeiten soll nur die Hälfte einer Neuanschaffung kosten.
Stolz ist Taut darauf, dass sich Wiesenttal oft als eine der ersten Gemeinden im Landkreis Forchheim um Fördergelder bewirbt: "Wir haben nicht ein Förderprogramm ausgelassen." Für den Straßenbau (anstelle der Bürgerbeiträge) hat Taut 5000 Euro erwartet. Denn Wiesenttal musste seine Gelder vor allem in Wasser- und Abwasser investieren und die Straßen hintanstellen. Er freut sich, dass es nun 14 000 Euro seitens des Staates geworden sind.
Der jüngste Coup: Der Markt bewirbt sich mit Verbesserungen und Erneuerungen für alle seine Spielplätze beim ILE-Regionalbudget (Integrierte ländliche Entwicklung) für kleine Projekte. Die Verwaltung dachte zuerst nur an den Muggendorfer Spielplatz, weil dessen "Freunde" 3800 Euro für eine Kletterkombination gesammelt hatten. Da der Spielplatz am Streitberger Bürgerhaus und der an der Muschelquelle schon in die Jahre gekommen sind, bezog der Rat alle in die Bewerbung ein.
Von einer "Masse von Projekten" war nach Taut dieses Jahr geprägt. In der Kasse sei derzeit Ebbe. Das liege an einem Einbruch bei der Gewerbesteuer und an noch ausstehenden 700 000 Euro, die das Wasserwirtschaftsamt bis Jahresende für die Kläranlage Wüstenstein überweisen will.
Dennoch sei die Situation ganz anders als vor zehn Jahren, als Wiesenttal mehrmals hintereinander Gelder vom Investitionsbereich in den Verwaltungshaushalt transferieren musste. Beim Bautrupp gab es rechnerische 24 Mann-Monate Ausfall wegen Krankheit und Elternzeit. Deshalb habe sich, so Taut, einiges verzögert. Auf die frei werdende Stelle haben sich neun Bewerber gemeldet.