Alles beim Alten bei der Spvg Eicha. Zumindest auf den ersten Blick. Denn Vorsitzender Winfried Beyer - seit dem Jahr 2000 in Amt und Würden - verknüpfte se...
Alles beim Alten bei der Spvg Eicha. Zumindest auf den ersten Blick. Denn Vorsitzender Winfried Beyer - seit dem Jahr 2000 in Amt und Würden - verknüpfte seine Wiederwahl bei der Hauptversammlung mit der Ankündigung, dass er nach dieser Amtsperiode seinen Hut nehmen werde. Annette Dürr, die mit Beyer und dem geschäftsführenden Vorsitzenden, Heinrich Fischer, den Vorstand bildet, erklärte, dass sie - nach mehr als 20 Jahren als Schatzmeisterin - ebenfalls langsam ans Aufhören denke.
Da passte es ins Bild, dass das Führungstrio des Vergnügungsausschusses, Nadine Jenke, Thilo Fischer und Marcel Alex, sein Amt zur Verfügung stellte. Nach zehn Jahren, in denen vor allem für das Gestalten der "Trächer Kerwa" immenser Aufwand geleistet worden sei, erklärten die drei unisono, am Ende ihrer Kräfte zu sein und den Spaß etwas verloren zu haben. Die Nachfolge dieses Trios wollte spontan keines der anwesenden 63 Mitglieder annehmen, wobei die Vereinsverantwortlichen bekräftigten, dass eine Vorzeigeveranstaltung wie die Kirchweih am Leben erhalten werde.
Ansonsten wurden alle Posten mit den bewährten Kräften besetzt, so dass die Spvg Eicha vorerst in Ruhe weiterarbeiten kann. Nichtsdestoweniger müsse der Verein laut Beyer die nächsten zwei Jahre nutzen, um sich strukturell zu verändern und neue Mitstreiter zu finden, die vakante Positionen besetzen. "Schon nächstes Jahr will ich bei der Hauptversammlung meinen Nachfolger präsentieren können", erklärte der Vorsitzende guten Mutes.
Dieser Nachfolger werde einen intakten, schuldenfreien Verein vorfinden. Wie Schatzmeisterin Annette Dürr in ihrem Bericht ausführte, habe die Spvg im Jahr 2016 größere Investitionen ebenso schultern können wie die finanziellen Einbußen, die zum Beispiel die sportliche Talfahrt der Fußball-Herren mit sich brachte. Auch die Tatsache, dass der Verein von 500 auf 485 Mitglieder schrumpfte, sei in der Bilanz aufgefangen worden.
Neben diesen Hiobsbotschaften gab es jedoch auch Positives. So erklärte Jugendleiter Achim Dürr, dass sich mehr Kinder und Jugendliche der Spvg Eicha angeschlossen hätten, weshalb wieder eine G- und eine A-Jugend zum Fußball-Spielbetrieb angemeldet worden seien. Insgesamt gebe es nun zehn Nachwuchsmannschaften, wobei die gut funktionierende Spielgemeinschaft mit der Spvg Ahorn auf die E-Junioren ausgeweitet worden sei. Die sportlichen Ergebnisse könnten sich durch die Bank sehen lassen.
Auch bei den Fußball-Herren gebe es Licht am Ende des Tunnels. Zwar habe die Tatsache, dass die erste Mannschaft zum ersten Mal seit 38 Jahren nur noch in der Kreisklasse spiele, und der damit verbundene personelle Aderlass Spuren hinterlassen, doch es gebe Anlass zur Hoffnung. "Bei einigen Spielern war es besser, dass sie uns verlassen haben. Die verbliebenen Akteure sind eine charakterlich gute Truppe, die zum Verein steht", sagte Reserve-Coach Marcel Bock.
Dass Veränderung nicht unbedingt etwas Schlechtes sein müsse, bekräftigte auch Martin Finzel in seinem Grußwort: Der Bürgermeister (parteilos) erklärte, dass im Fall des sanierungsbedürftigen Freizeitzentrums Witzmannsberg, in dem traditionell die Eichaer Laienspieler, die Gymnastik- und Tennisabteilung beheimatet sind, zeitnah eine Entscheidung zu erwarten sei. Er sei froh, dieses Thema nach acht, neun Jahren beenden zu können.
Als erfreulich dürfte auch die Zahl der langjährigen Mitglieder zu bezeichnen sein, die die Spvg Eicha in ihren Reihen hat. Für 25 Jahre Treue wurden Carola Fischer, Nadine Jenke, Dieter Elker, Walter Goldhammer, Tobias Kiesewetter, Peter Kunzelmann und Harald Rampel ausgezeichnet.
Winfried Beyer und Heinrich Fischer ehrten Jürgen Kaspar in Abwesenheit für 50 Jahre Mitgliedschaft und ernannten darüber hinaus Reinhard Fischer, Günther Friedrich, Harry Grau, Reinhold Reitberger, Wolfgang Schmidt, Reiner Schnell und Carl-Heinz Schubarth, die der Spvg ebenfalls seit fünf Jahrzehnten angehören, zu Ehrenmitgliedern.
Johannes Höllein