Widerstand gegen die Gehwege

2 Min

Die Dorferneuerung Oberzaunsbach kommt nicht voran. Das Thema wird erst einmal zurückgestellt.

Die "Einfache Dorferneuerung Oberzaunsbach" scheint gar nicht so einfach. In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates stand sie erneut auf der Tagesordnung. Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökologen) hatte zuvor angekündigt, dass sie alle Eigentümer anschreiben wolle, um zu erfahren, ob diese prinzipiell bereit wären, Grund an die Gemeinde zu verkaufen.
Stark hatte 14 Eigentümer angeschrieben und zehn Antworten erhalten. Auf die Frage, ob die Grundstücksbesitzer verkaufen würden bei einem Bau oder einer Sanierung mit Gehweg und eventuell neuer Beleuchtung, äußerte sich ein Eigentümer nicht, die restlichen neun antworteten mit "Nein".
Bei der gleichen Variante, aber ohne Gehweg, würden drei Besitzer verkaufen und bei einem Umgriff am Feuerwehrhaus und Brunnen ebenfalls nur drei Anwohner.


"Dann können wir nichts machen"

"Das ist schwierig, denn für diese Maßnahmen bräuchte die Gemeinde Grund. Wenn die Eigentümer nichts abgeben, können wir nichts machen", äußerte sich die Bürgermeisterin. Stark zeigte sich enttäuscht, denn sie war das Thema positiv angegangen.
Renate Hofmann (WIR) und Franz Stein (FW) monierten die Art und Weise, wie man die Bürger informiert habe. "Es ist schon ein Unterschied, ob eine Maßnahme 50 000 oder 5000 Euro kostet", wandte Stein ein. Darauf wiederholte die Bürgermeisterin, dass es drei Versammlungen gegeben habe, und dass man erst genaue Zahlen nennen könne, wenn klar sei, was die Bürger aus Oberzaunsbach möchten. "Und das herauszufinden, wäre Aufgabe der Leitungsgruppe gewesen", meinte die Bürgermeisterin.
Gerhard Kraft (FW) wandte ein, dass es ein Fehler gewesen sei, die Variante mit dem Gehweg berechnen zu lassen. Stark erinnerte daran, dass die Behörden einen Gehweg empfehlen, dass aber der Gemeinderat unter Berücksichtigung der Verkehrssicherheit zu entscheiden habe. Der Landkreis werde die Straße in ihren Grenzen erneuern, deshalb wolle das Straßenbauamt wissen, ob es eine "Einfache Dorferneuerung Oberzaunsbach" geben werde oder nicht.
Stein schlug vor, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Die Dorfgemeinschaft solle Ideen entwickeln und diese der Gemeinde vorstellen. Und weiter meinte Stein, dass die Leitungsgruppe Druck machen müsse. Andreas Pfister, Leiter der Verwaltung, wandte ein, dass er bereits vor einem Monat um Druck vonseiten der Leitungsgruppe gebeten habe.
Die Bürgermeisterin schlug vor, keinen Beschluss zu fassen und das Thema zurückzustellen. Dem stimmten die Räte zu. Stark schlug erneut vor, mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Treffen in Kloster Langheim zu organisieren und dort Ideen zu entwickeln.


Backofen im Visier

Einen Schritt weiter ist die Gemeinde Pretzfeld dagegen bei der geplanten Errichtung eines Backofens im Rahmen der Dorferneuerung. Das Amt für Ländliche Entwicklung hat die Gemeinde informiert, dass ein Backofen grundsätzlich förderfähig ist.
Dabei muss dieser unter anderem auf öffentlichem Grund gebaut werden und der Markt Pretzfeld muss Bauträger sein. Außerdem sei die Bagatellgrenze von 25 000 Euro zu beachten. Es muss vorher geklärt werden, ob die Maßnahme überhaupt durchgeführt werden soll, ob es eine Sanierung oder einen Neubau geben soll und - im Falle eines Neubaus - wo er errichtet werden soll.
Bürgermeisterin Stark schlug vor, ebenso wie in Oberzaunsbach vorzugehen und mit den Bürgern zu klären, was sie möchten. Auch hier solle eine Leitungsgruppe installiert werden