Wer zuerst kommt ...

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von unserem Redaktionsmitglied 
Friedwald Schedel

Im Kreisausschuss hat alles seine Ordnung: Die CSU sitzt vom Landrat aus gesehen rechts, die SPD folglich links. Nicht so bei der gestrigen ersten Sitzung des Kreisausschusses in der neuen Wahlperiode. Richtig: Wahlperiode, nicht Legislaturperiode, wie von der Verwaltung in einer Sitzungsvorlage fälschlicherweise geschrieben. Denn der Kreistag verabschiedet keine Gesetze, sondern führt sie lediglich aus.
Gestern war alles anders, denn die Neulinge im Gremium sorgten für frischen Wind in der Sitzordnung. Petra Zenkel von der Frauenliste sowie Peter Hänel und Stefan Wicklein von den Freien Wählern waren überpünktlich und nahmen Platz: die Dame am Ende der Tafel in Richtung Flur, die beiden Herren ihr gegenüber am Fenster. Dann schritt die CSU herbei, doch in der gewohnten Reihe am Fenster war für Bernd Liebhardt & Co. ein Stühlchen zu wenig frei, weil ja zwei Freie Wähler dort saßen, wo eigentlich die eine Vertreterin der Frauenliste zu finden sein sollte. Statt "Reise nach Jerusalem" zu spielen, bevorzugte es die CSU, die freien Plätze an der Wand zu besetzen.
Das Nachsehen hatte Richard Rauh mit seinen beiden weiteren Sozialdemokraten, der ein wenig verspätet am Tagungsort eintraf.
Erst schaute er verdutzt, dann nahm er es gelassen und am Fenster Platz. Doch beim Stühlchen-wechsel-Dich-Spiel hatten die Gremiumsmitglieder die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Der Landrat meinte, diesmal lasse er die Rochade noch durchgehen, aber das nächste Mal sollten alle dort sitzen, wo er es seit Jahren gewohnt sei.