Weiter "Nein" zu Güllelagune

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Nur noch Restarbeiten, dann ist der Wohnmobilstellplatz in Oeslau bereit für die ersten Touristen.
Nur noch Restarbeiten, dann ist der Wohnmobilstellplatz in Oeslau bereit für die ersten Touristen.
Rainer Lutz

Bausenat  Ein erneuter Bauantrag fand keine Zustimmung. Auf dem neuen Wohnmobilstellplatz sollen im August die ersten Touristen ihre Fahrzeuge abstellen können. Zelten ist (noch) nicht vorgesehen.

Der Bausenat steht dem Bau einer Güllelagune bei Blumenrod weiter ablehnend gegenüber. Schriftwechsel mit dem Landratsamt und dem Bayerischen Bauernverband habe keine neuen Erkenntnisse gebracht, die eine Meinungsänderung hätten bewirken können, hieß es bei der Sitzung am Dienstag. Sollte das Landratsamt als Genehmigungsbehörde den Bau erlauben, ist Bürgermeister Marco Steiner (FW) ermächtigt, einen Fachanwalt einzuschalten, um weitere mögliche Schritte der Stadt zu prüfen, die den Bau verhindern könnten.

Landwirte beklagen, dass sie durch neue Bestimmungen immer mehr Stauraum für ihre Gülle brauchen. Gesetzliche Regelungen erlauben geringere Ausbringmengen pro Fläche. Immer mehr Flächen dürfen nicht mehr mit Gülle gedüngt werden. Zudem wurde der Zeitraum, in dem Gülle ausgebracht werden darf, immer weiter begrenzt. Betrachtet man noch die Möglichkeit, dass die Wetterbedingungen zusätzlich über einen Zeitraum verhindern, dass mit den schweren Fahrzeugen auf die Felder gefahren werden kann, so werde noch deutlicher, wie dringend hohe Lagerkapazitäten gebraucht werden, argumentiert der Bauernverband.

Der Bausenat hatte Informationen darüber verlangt, wie viel Stauraum die betreffenden Landwirte jetzt haben. So sollte ein Urteil möglich werden, ob wirklich dringender Bedarf besteht. "Das haben wir aber nicht bekommen", stellte Marco Steiner fest.

Reisemobile können kommen

Der Geruch von frischem Asphalt zeigte den neuesten Baufortschritt am Wohnmobilstellplatz nahe dem Festplatz in Oeslau. "Das doch recht feuchte Frühjahr hat uns etwas gebremst, aber wir sind zuversichtlich, dass am 1. August geöffnet werden kann", sagte René Arnold vom Bauamt der Stadt. Bürgermeister Marco Steiner rechnet mit einem verhaltenen Start in der ersten Saison: "Wir gehen noch nicht von einer Auslastung mit 50 Prozent aus. Das muss sich ja auch erst herumsprechen, dass es hier diesen Platz gibt", sagte er.

Damit es sich schneller herumspricht, welche Vorteile der Platz in Rödental bieten kann, ist eine Werbekampagne geplant. Die Stadt will vor allem Internetplattformen nutzen, auf denen Wohnmobilisten unterwegs sind, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Tourismusregion Coburg-Rennsteig bewirbt zusätzlich alle Wohnmobilangebote in ihrem Bereich. Nicht zuletzt machen andere Plätze in der Region - etwa der an der Therme in Bad Rodach - auf die weiteren Angebote aufmerksam. Dadurch soll Anreiz geschaffen werden, länger in der Tourismusregion zu bleiben.

In den kommenden Wochen soll das angesäte Grün aufwachsen, die letzten Versorgungsstationen eingesetzt und der Platz für die Müllentsorgung hergerichtet werden. Selbst wenn noch einige Kleinigkeiten fehlen sollten, ist René Arnold sicher, dass es am 1. August losgehen kann.

Auch Campern etwas anbieten

Ulrich Leicht (Grüne) regte an, eine Möglichkeit zu schaffen, dass auch Zelte aufgestellt werden könnten: "Nicht jeder kann sich ja ein Wohnmobil leisten", sagte er. Ein Angebot für Camper ist derzeit nicht vorgesehen, weil dafür eigene Toilettenanlagen geschaffen werden müssten, die Wohnmobilreisende nicht brauchen. "Es wäre höchstens eine Möglichkeit, dass der Betreiber des Biergartens das anbietet, und entsprechend die Toiletten zur Verfügung stellt", sagte Marco Steiner. Jetzt soll aber erst einmal der Betrieb auf dem Wohnmobilplatz starten.

Kein Grund im Grund

Das Ordnungsamt war Anregungen aus dem Stadtrat nachgegangen, die Parksituation in der Straße Im Grund zu überprüfen. Die Straße ist relativ schmal und auf einer Seite stehen viele Fahrzeuge von Anliegern, die keinen Platz dafür auf ihrem Grundstück haben, oder von Besuchern. Allerdings blieben nach Angaben des Ordnungsamtes auch bei einem abgestellten Wohnwagen noch etwas mehr als die vorgeschriebenen drei Meter Fahrbahn frei, wie Messungen ergeben hätten. Damit sind die Fahrzeuge gemäß Straßenverkehrsordnung geparkt und nicht zu beanstanden.

Zusätzlich wurde ein Fahrversuch mit einer Drehleiter unternommen. Auch dieses größte Fahrzeug im Fuhrpark der Feuerwehr konnte die Straße durchfahren. Somit wurde kein Grund gesehen, im Grund etwas zu ändern.