Die kommunalen Unternehmen SÜC (rein städtisch) und VHS (Stadt und Landkreis) können für das abgelaufene Jahr zufriedenstellende Bilanzen vorlegen. Doch die Corona-Krise macht sich auch bei ihren Einnahmen bemerkbar.
Die SÜC konnten ihren Jahresgewinn wieder steigern: 2,8 Millionen Euro bleiben vom Geschäftsjahr 2019 übrig und gehen in die Unternehmensrücklage. Die Stadt erhebt keinen Anspruch auf diese Gewinne ihrer Tochter. Geschäftsführer Wilhelm Austen und Wirtschaftsprüfer Florian Bär stellten die Zahlen in der Stadtratssitzung vor.
"Wir haben zwei magere Jahre hinter uns", sagte Austen mit Blick auf die Zahlen der Vorjahre. 2018 hatte der Gewinn (nach Steuern) gerade mal knapp 700 000 Euro betragen. Nun liegt der Wert wieder im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Unter anderem wird das damit begründet, dass es weniger Ausfälle beim (selbst erzeugten) Strom aus Wasserkraft gab: 2018 wurden die Wasserwerke am Main erneuert, da wurde weniger Strom ins Netz gespeist. Außerdem erhalten die SÜC nun wieder bessere Netzentgelte als in den Vorjahren.
Noch gelingt es der SÜC-Tochter "Energie und H2O" so viel Gewinn zu erwirtschaften, dass das Defizit der anderen Tochter "Bus und Aquaria" ausgeglichen werden kann. Doch ob das auch 2020 klappt, ist fraglich: Zum einen wurde seit Beginn der Corona-Pandemie im Verkehrsbetrieb weniger eingenommen, weil es weniger Fahrgäste gab, die einige Wochen lang nichts zahlen mussten. Auch darf nur eine begrenzte Menge Gäste ins Aquaria. Zum anderen brechen 2020 die Einnahmen im Stromverkauf ein, weil Unternehmen in Kurzarbeit weniger Strom verbrauchen. Ausdrücklich lobte Austen die Mitarbeiter, die den Betrieb aufrechterhalten und teilweise aus der Zentrale ausgelagert wurden, um das Ansteckungsrisiko zu verringern. "Das wurde alles mitgetragen. Aber es ist noch nicht zu Ende."
Vor Steuern betrug der Jahresgewinn 5,7 Millionen Euro. Außerdem haben die SÜC im vergangenen Jahr rund 21 Millionen Euro in Ausbau und Erhalt ihrer Versorgungsnetze investiert.
Volkshochschule im Minus
Die Volkshochschule Coburg Stadt und Land, die als gemeinnützige GmbH geführt wird, hat im vergangenen Jahr draufgelegt. Das war aber wohlkalkuliert und geplant, wie Geschäftsführer Rainer Maier erläuterte: Weil die VHS 2019 ihr 100-jähriges Bestehen feierte, gönnte sie sich eine Sanierung und neue Technik sowie ihren Hörern einige besondere Veranstaltungen. So hielt Harald Lesch einen vielbeachteten Vortrag im Kongresshaus, die Sammlerin und Mäzenin Julia Stoschek stellte ihre Kunst im Kino "Utopolis" vor. "Die Gesellschaft hat vor dem Jubiläumsjahr kräftig gespart", betonte Maier: Die Verluste in Höhe von rund 185 000 Euro werden durch einen Gewinnvortrag in Höhe von knapp 354 000 Euro mehr als gedeckt, so dass immer noch ein Gewinnvortrag von etwa 168 000 Euro bleibt. Die VHS benötigt diese Mittel, um ihren Anteil an außerordentlichen Bildungsmaßnahmen übernehmen zu können. Rund 1,3 Millionen Euro nahm die VHS 2019 aus solchen Projekten ein, das ist etwa die Hälfte ihrer gesamten Einnahmen. 2918 gab es sogar noch mehr, doch 2019 machte sich die gute Konjunktur bemerkbar: Bei weniger Arbeitslosen gibt es auch weniger Bildungsmaßnahmen, auf die sich die VHS wie andere Bildungsträger bewirbt.
Rund 260 000 Euro geben Stadt und Landkreis jeweils als jährlichen Zuschuss. Damit kommt die VHS bislang aus. 2019 hatten 34 544 Teilnehmer über 39 500 Unterrichtsstunden besucht. Aber wegen Corona liefen wochenlang gar keine Kurse und jetzt nur eingeschränkt, wie Maier erläuterte. Fürs Wintersemester wird mit kleineren Gruppen geplant. Im September werde er einen Nachtragshaushalt fürs laufende Jahr vorlegen, kündigte Maier an. sb