Susanne deuerling Kläranlage Wallenfels und Dorferneuerung Neuengrün waren Thema der Stadtratssitzung. Wasserrecht Kläranlage - Informationen des Büros SRP ...
Susanne deuerling
Kläranlage Wallenfels und Dorferneuerung Neuengrün waren Thema der Stadtratssitzung.
Wasserrecht Kläranlage - Informationen des Büros SRP Kronach durch Walter Brandner: Die wasserrechtliche Genehmigung läuft Ende 2016 aus und muss neu beantragt werden. Aus diesem Grund wurde das Ingenieurbüro SRP in Kronach beauftragt, die Kläranlage, das Kanalnetz, die Regenüberlaufbecken und Kanalschächte zu überprüfen.
Walter Brandner vom Büro SRP gab einen Überblick über den Sachstand. Die erforderlichen Maßnahmen sind die Neubeauftragung der wasserrechtlichen Genehmigung zur Einleitung von behandeltem Abwasser in die Wilde Rodach. Die Kläranlage und das Kanalnetz müssen nach dem jetzigen Stand der Technik überprüft und gegebenenfalls nachgerüstet werden.
In der Kläranlage zum Beispiel werden die Schlammablagerungen noch in der Landwirtschaft verwertet. In Zukunft erfolgt eine thermische Verwertung. Das größte Problem an dieser Geschichte ist das Fremdwasser, das das Kanalnetz und die Kläranlage belastet. Mehr Wasser bedeutet mehr Energie und Strom, größere Kapazitäten als notwendig und dementsprechend hohe Kosten.
Bei einem Fremdwasseranteil im Durchschnitt von 79 Prozent sind Maßnahmen dringend erforderlich. Als Ursachen zählte Brandner vor allem undichte Muffen, Risse, gebrochene Rohre, Fehlanschlüsse, Quelleneinleitung, Grundwasser und falsch angeschlossene Regen- und Drainageabläufe sowie eindringendes Flusswasser auf. Langfristig müsse der Fremdwasseranteil auf unter 50 Prozent sinken. Dafür müsse ermittelt werden, wo das meiste Fremdwasser herkommt.
Mit TV-Untersuchungen wird deshalb gezielt nach Eintrittsstellen gesucht, eventuell bauliche Schäden behoben und Fehleinleitungen korrigiert. Es wurden bereits Messstellen in Wallenfels eingerichtet und es hat sich gezeigt, dass vor allem in der Wiesenstraße, Kellerstraße, Ailastraße und am Schleusenweg dringender Bedarf besteht. Gefolgt vom Selzachtal, Schlossberg und dem Allerswald.
Das weitere Vorgehen erklärte Walter Brandner so, dass es eine Besprechung der Ergebnisse mit der Stadt Wallenfels und dem Wasserwirtschaftsamt geben werde. Die Unterlagen werden dann zusammengestellt und beim Landratsamt Kronach eingereicht und das weitere Wasserrecht beantragt. Bürgermeister Jens Korn (CSU) sagte, dass es hier um sehr viel Geld gehe, das in den nächsten Jahren in die Hand genommen werden müsse. Vor einiger Zeit standen 5 Millionen Euro im Laufe von 10 Jahren im Raum.
Tina Müller-Gei (CSU) fragte nach, ob es in anderen Gemeinden ebenfalls so einen hohen Fremdwasseranteil gebe. Dies konnte Walter Brandner bestätigen, bis zu 80 Prozent kämen oft vor. Zweiter Bürgermeister Erich Mähringer (CSU) betonte, dass man wenigstens auf die 50 Prozent kommen müsse, auch wenn dies sehr anstrengend sei.
Dorferneuerung Neuengrün: Kersten Schöttner (CSU) erläuterte den Sachstand bei der Dorferneuerung Neuengrün. Die Entwurfsplanung sei vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) geprüft worden. Es wurde eine Checkliste beigelegt, die es zu beachten gelte. Vor allen Dingen vom Amt für Denkmalpflege, der Umweltbehörde, im Bezug auf Barrierefreiheit und den zu verarbeitenden Materialien. Die Probleme mit dem Denkmalamt wurden mit einem Kompromiss aus dem Weg geräumt.
Vor allem beim Bereich an der Straße besteht noch Bedarf beim Angleichen des Gehsteiges. Der Streifen an der Kirche entlang in Richtung Gaststätte soll als kleiner Parkstreifen befestigt werden, ebenso unterhalb der Gaststätte, hier wird die Böschung neu angelegt und ebenfalls Parkplätze befestigt. Alle Änderungen fließen nun in die Planung ein. Die Grundbeleuchtung wurde herausgenommen, sie ist nicht förderfähig. Die Kosten für die gesamte Maßnahme rund um die Kirche belaufen sich auf 250 000 Euro. "Wahrscheinlich sind diese sogar komplett förderfähig, so dass für die Stadt Wallenfels bei 90 Prozent Förderung ein Eigenanteil von 25 000 Euro übrig bleibt", so Schöttner. Jens Korn betonte, dass dieses Geld hervorragend angelegt sei, um den Platz so zu gestalten, dass er der Dorfmittelpunkt bleibt. Stefan Schütz (CSU) meinte, dass sowieso im Ortskern zahlreiche Schäden zu beheben seien, die man als Stadt selbst bezahlen müsse und die hier mit berücksichtigt sind. Es wurde einstimmig beschlossen, den Förderantrag für das Kirchenumfeld einzureichen.