Ein Antrag des Kreistagsmitglieds der Grünen, Thomas Kreisler, sollte neuen Schwung in die Planung einer Bahnverbindung zwischen Coburg und Südthüringen bringen. Das wurde aber schon einmal beantragt - vergebens.
Wieder einmal mit der Bahn von Coburg aus direkt nach Hildburghausen reisen zu können, ohne einen zeitraubenden Umweg über Sonneberg, bleibt wohl auf absehbare Zeit ein unerfüllter Wunsch. Das wurde bei der Sitzung des Kreistags am Donnerstag deutlich.
Auf die Tagesordnung war das Thema durch einen Antrag von Thomas Kreisler (Grüne) gekommen (siehe Kasten). Hintergrund war, dass die Grünen Bayerns Verkehrsminister Hans Georg Reichhart (CSU) um Stellungnahme gebeten hatten. Vom Ministerium war ihnen mitgeteilt worden, dass für ein solches Vorhaben "keine ausreichenden Gremienbeschlüsse" vorlägen. Das habe er ändern wollen, so Kreisler.
Dieter Pillmann von der Verwaltung im Landratsamt informierte dazu, dass dies zutreffe, wenn es um eine Reaktivierung stillgelegter Trassen gehe. Der Lückenschluss könne aber nur durch einen Neubau gefordert werden. Der Kreistag habe sich schließlich bereits gegen eine Reaktivierung der Strecke durch das Lautertal ausgesprochen.
Das untermauerte energisch Rainer Mattern für die Fraktion CSU/Landvolk des Kreistags: "In aller Deutlichkeit sagen wir nein zu einer Reaktivierung der Werrabahn durch das Lautertal."
Landtagsabgeordneter Martin Mittag (CSU) bestätigte, dass es derzeit nicht gelinge, das Projekt in den Bundesverkehrswegeplan zu bringen. "Wir müssten eine prognostiziert Fahrgastzahl von 1000 Personen pro Werktag haben", erklärte er. Die werde aber derzeit nicht gesehen.
Der Kreistag hatte sich zuletzt im Juli 2018 mit der Thematik eines Raumordnungsverfahrens und dem Bahnlückenschluss zwischen Coburg und Südthüringen befasst. Damals wurde folgender Beschluss gefasst: "Der Landkreis Coburg begrüßt die Initiative des Freistaates Thüringen, Vorbereitungen zu einem Raumordnungsverfahren aufzunehmen. Der Freistaat Bayern wird aufgefordert, die Initiative des Freistaates Thüringen mitzutragen und eigene Mittel für die Planungen bereitzustellen. Begleitend zu der standardmäßigen Beteiligung der Öffentlichkeit eines Raumordnungsverfahrens soll eine Lenkungsgruppe mit den verschiedenen Interessengruppen (Kommunen, Fahrgastverbänden, Bauernverband etc.) eingerichtet werden, um eine vollständige Interessenabwägung frühzeitig zu gewährleisten."
Antrag ohne Antwort
Auf Grundlage dieses Beschlusses hat sich der damalige Landrat Michael Busch (SPD) gemeinsam mit Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD), dem IHK-Präsidenten Friedrich Herdan und dem Vorsitzenden des Verkehrsclub Deutschland (VCD) Coburg, Gerd Weibelzahl, schriftlich an Staatsministerin Ilse Aigner gewandt. Eine Antwort auf das Schreiben bekamen sie aber nicht.