Von wegen Lustmolch!

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Eckehard Kiesewetter
Eckehard Kiesewetter

Eckehard Kiesewetter M ann fühlt sich nicht recht wohl in der Damentoilette, deplatziert und argwöhnisch beäugt. Unangenehm genug ist die Sache ja sowieso und da tut es ganz bestimmt nicht gut, blöd a...

Eckehard Kiesewetter M ann fühlt sich nicht recht wohl in der Damentoilette, deplatziert und argwöhnisch beäugt. Unangenehm genug ist die Sache ja sowieso und da tut es ganz bestimmt nicht gut, blöd angeredet oder gar hysterisch vor die Tür gewiesen zu werden. Manchmal geht es eben nicht anders, da muss es einfach sein. Shit happens! Dabei geht es doch um etwas ganz Natürliches, riecht halt unangenehm - egal ob mit, Sie wissen schon, oder ohne. Kein Grund jedenfalls, einem derartig verächtliche Blicke zuzuwerfen. Von wegen "verlaufen", "Lustmolch" oder "Voyeur"!

Ja, ich stehe dazu: Ein wenig nackt herumstrampeln tut einfach gut, bis alles wieder trocken ist. Und da wo's ein bisschen rot ist, will die Haut geölt, gepudert oder gecremt sein. Würde frau nicht anders machen! Und dazu ist es einfach erforderlich, sich ein wenig auszubreiten und womöglich nebenher auch den Waschtisch in Beschlag zu nehmen. Als würde es darum gehen, Frauen zu brüskieren oder in weibliche Domänen einzudringen. Aber was kann ein Mann mit kleinen Kindern dafür, dass Wickeltische in Gaststätten regelmäßig nur in der Damentoilette zu finden sind? Soll mann das Paket stattdessen direkt in der Wirtsstube wechseln, wo andere ihr Bier oder ihren Braten genießen? Dabei gibt es doch immer mehr Männer, die den Haushalt schmeißen oder sich im Erziehungsurlaub ums Baby kümmern, während die Mami wieder zur Arbeit geht. Die Gleichberechtigung an der Windelfront scheitert spätestens an der Toilettentür.