Seit fast 20 Jahren taucht das "Freizeitland Pfister" immer wieder aus dem Main zwischen Staffelbach und Trunstadt auf. Nun ist sich Manfred Pfister sicher, alle Voraussetzungen für die Realisierung erfüllt zu haben.
Vom Sanierungsfall über ein geplantes Freizeitland bis hin zum "Paradies". Es ist ein weiter Weg. Doch Manfred Pfister sieht sich nun kurz vor dem Ziel. Einen, nein mehrere Gedenksteine hat er sich (und seiner Familie) jedenfalls bereits gesetzt. "Pfisters Paradies 130 ha / erschaffen 2000 - 2020", steht auf einem zu lesen. Wer mit dem Schiff auf dem Main an dem Areal zwischen Staffelbach, Trunstadt und Roßstadt vorbeifährt, kann es ebenfalls lesen: "Pfister's Paradies".
Endlich am Ziel?
Er habe nun sein "Lebenswerk vollbracht", sagt der 58-Jährige bei einer Besichtigung des Areals zusammen mit den Bürgermeistern von Oberhaid und Viereth-Trunstadt, Carsten Joneitis (SPD) und Regina Wohlpart (BG). Die beiden interessiert, wie weit denn nun die Pläne für das "Freizeitland Pfister", von dem seit Beginn des Jahrhunderts die Rede ist, gediehen sind.
Denn für die endgültige Verwirklichung des Projekts braucht es noch die Anliegergemeinden. Und der letzte Ortstermin mit den Gemeinderäten beider Kommunen fand vor gut vier Jahren statt.
Oberhaid ist zum Beispiel zuständig für die Baugenehmigung eines Campingplatzes, in Viereth-Trunstadt könnte der Anschluss der Kanalisation erfolgen. Vor allem aber wollen Wohlpart und Joneitis wissen: Wann können unsere Bürger an den geplanten Badesee? "Das ,Schmuckstück' muss mit Leben gefüllt werden", sagt Joneitis.
Er könne jederzeit loslegen, meint Pfister. Er brauche nur noch grünes Licht vom Wasserwirtschaftsamt (WWA). Das Wasserwirtschaftsamt muss zum Beispiel noch die Auffüllungen prüfen, mit den Pfister den Standort eines künftigen Campingplatzes auf der Halbinsel zwischen den beiden großen Baggerseen hochwasserfreigelegt hat. Immerhin liegt das ganze Areal in einem "festgesetzten Überschwemmungsgebiet". In dem sind Geländeveränderungen nur unter strengsten Auflagen möglich.
Das WWA ist auch nur eine von vielen Behörden, die bei dem Projekt mitzureden hatten und haben - was sicherlich auch zur langen Laufzeit beigetragen hat. Denn das gesamte 130 Hektar (davon etwa 90 Hektar Wasserfläche) erstreckt sich über zwei Regierungsbezirke (Ober- und Unterfranken), zwei Landkreise (Bamberg und Haßberge) sowie drei Gemeinden (Oberhaid, Viereth-Trunstadt und Eltmann).
Sie alle haben wachsame Augen auf das ehemalige Kiesgewinnungsgebiet. Denn Ende der 1990er Jahre war es Schauplatz eines Giftmüllskandals. Ein Sanierungsfall also, den Manfred Pfister, Sohn des Hohengüßbacher Tiefbauunternehmers Georg Pfister, damals erwarb.
Letztes Jahr war noch von in 10 Jahren die Rede (die Bürgermeisterin von Viereth-Trunstadt hat sogar von bis zu 25 Jahren gesprochen) und nun schon 2020 Eröffnung, in abgespeckter Form?
Oder ist das so eine typische Durchhalteparole à la "Wir sind noch da, berichtet mal wieder was"? Ähnlich Atrium-Bamberg, wo man ewig nichts hört, bis man mal ein Lebenszeichen vernimmt was passieren soll und dann herrscht wieder lange Stille.