Über die Zeit, als die Reichsritterschaften das Sagen hatten

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Bernhard Schneider
Bernhard Schneider

von unserem Mitarbeiter Reinhard Löwisch Bieberbach — Ein interessanter Vortragsabend fand dieser Tage im Gemeindehaus von Bieberbach statt. Bernhard Schneider aus Nürnberg bericht...

von unserem Mitarbeiter Reinhard Löwisch

Bieberbach — Ein interessanter Vortragsabend fand dieser Tage im Gemeindehaus von Bieberbach statt. Bernhard Schneider aus Nürnberg berichtete unter dem Motto "Wie es amol woar" aus der reichen Geschichte der Kirchengemeinde Affalterthal-Bieberbach. Er zitierte dabei vor allem aus seinem Buch mit dem Titel "Gräfenberg, ein fränkisches Dekanat", das er anlässlich des 200. Geburtstages des Dekanats zusammengestellt hatte.
Dazu ging Schneider, der ein gelernter Theologe und profunder Kirchenhistoriker ist, weit ins Mittelalter zurück. Er landete bei der Ersterwähnung Bieberbachs im Jahre 1225 und jener Affalterthals im Jahre 1130.

Nach und nach reformiert

Schon damals wurde der Grundstein gelegt dafür, dass die spätere Kirchengemeinde evangelisch wurde. Natürlich, vor der Reformation im Jahre 1517 durch Martin Luther waren alle Gebiete katholisch. Das Bistum Bamberg (seit 1007) und vorher noch das Bistum Würzburg hatten die Christianisierung weit in den Osten vorangetrieben.
Was man damals noch nicht ahnen konnt, war die Kleinstaaterei mit mehr als 630 Reichsritterschaften, die nur dem Kaiser verpflichtet waren und sich in alles einmischten, was ihr Gebiet betraf. Rund um Affalterthal und Bieberbach waren es die Herren von Egloffstein, die seit beinahe 1000 Jahren hoch über dem gleichnamigen Ort residierren und nach und nach ihre eigenen Orte und Pfarrgemeinden reformierten.