Um genau 3096 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Lichtenfels in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. "Dies ist vor a...
Um genau 3096 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis
Lichtenfels in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. "Dies ist vor allem auf die positive Entwicklung im Sozial- und Gesundheitswesen, im Großhandel und bei den Herstellern von Metallerzeugnissen zurückzuführen", wird Wilhelm Wasikowski, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Lichtenfels, in einer Mitteilung der Kammer zitiert.
Größter Arbeitgeber im Landkreis Lichtenfels war demnach 2016 das Gesundheitswesen mit 2867 Beschäftigten, knapp gefolgt von den Kunststoffherstellern (2722) und dem Einzelhandel (2720). Über 1000 Mitarbeiter sind außerdem im Großhandel, in Pflege- und Altenheimen oder stationären Einrichtungen sowie bei den Möbelherstellern beschäftigt. Besonders positiv entwickelten sich der Statistik zufolge dabei neben der Stadt Lichtenfels zuletzt auch Weismain, Ebensfeld und Michelau.
Seit 2005 war die Beschäftigtenzahl nur in einem Jahr spürbar rückläufig. 2009 hatte der Landkreis die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu verdauen. Während sich viele EU-Mitglieder bis heute nicht vollständig von dieser Krise erholt haben, gingen in Lichtenfels seinerzeit nur rund 200 Arbeitsplätze verloren, bereits 2010 stieg die Mitarbeiterzahl aber wieder um 800 an.
"Die Wirtschaft beklagt oft genug die überbordende Bürokratie. Ein Positivbeispiel ist dagegen die unbürokratische Kurzarbeitergeld-Regelung, die seinerzeit erheblich dazu beigetragen hat, dass die Lichtenfelser Wirtschaft die Wirtschaftskrise vergleichsweise glimpflich überstanden hat", so Wasikowski.
Insgesamt ist die Beschäftigtenzahl im Landkreis Lichtenfels zwischen 2007 und 2016 um 12,6 Prozent gestiegen. Sechsmal so viele Beschäftigte wie noch 2007 hat die Branche "Verwaltung und Führung von Unternehmen", nämlich 220. Absolut am stärksten gewachsen sind vor allem das Sozialwesen mit einem Beschäftigtenzuwachs von 680, gefolgt vom Großhandel (+472) und den Herstellern von Metallerzeugnissen (+430). Vor allem im Einzelhandel war die Beschäftigtenzahl dagegen rückläufig, sie sank dort um 931.
Fokus auf den Fachkräften
Längst stößt der lokale Arbeitsmarkt an seine Grenzen. Oberfrankenweit fehlen nach IHK-Berechnungen rund 19 000 Fachkräfte, vor allem beruflich Qualifizierte. Wasikowski: "Immer mehr Unternehmen können ihren Fachkräftebedarf nicht decken. Gerade im gewerblich-technischen Bereich bleiben immer mehr Stellen unbesetzt, aber auch in der Gastronomie, bei Berufskraftfahrern und im Einzelhandel." Ähnlich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt, auch hier sind noch über 200 Ausbildungsstellen unbesetzt.
"Die Fachkräftesicherung ist ein Thema, dem wir als IHK ein immer stärkeres Augenmerk widmen", so Peter Belina, Geschäftsführer des IHK-Gremiums Lichtenfels.